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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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lansstraße 1), Neuseeländer 2) und andere. Die gro-
ßen Nägel der Chinesen 3), die durchbohrten Wangen
und Lippen so vieler anderer Völker, oder die durch-
bohrten Scheidewände der Nase und Ohrläppchen,
um Ringe hineinzuhängen, und anderes mehr, liefern
eben so viele Beweise der bewundrungswürdigen Sucht
die natürliche Schönheit des Körpers durch Kunst zu
erhöhen, und von der vielartigen, so sehr verschied-
nen Meinung über das Ideal des Schönen.

1) Oliv. v. Noort. p. 22.

2) Hawkesworth Vol. III. p. 50.

3) Die Abbildung bey Gregor Sharpe de lingua Sinens.
zu Ende des Syntagm. dissertationum Thomae Hyde,
Vol. II. p. 512.

§. 74.
Gemahlte Körper.

Der Gebrauch der Mahlereien und der verschie-
denen Arten von Schminke verändert zwar die Form
der Glieder nicht, ist aber doch bey gewissen Völkern
so konstant, daß es unrecht wäre, ihn gar nicht zu
berühren. Einige überstreichen blos die Haut mit
verschiedenen Farben, aber andere durchstechen sie
erst mit einer Nadel, und reiben hernach die Farben
ein, wo sie dann beständig haften. Beyderley Ri-
tus ist bey den entferntesten und verschiedensten Na-
tionen im Gebrauche gewesen. Die Kanagysten z. B.
Kalifornier, Türken, die Bewohner der Insel Santa
Cruz, Mallikolo, Neuholland, des grünen Vorge-
birgs u. a. mahlen sich. Die Tungusen aber, Tschuk-
tschen, Araber, Eskimos, Neuseeländer, Otaheiten
und viele Völkerschaften aus ganz Amerika tatowiren
sich (acu in ispa cute lineas ducunt).

lansstraße 1), Neuseeländer 2) und andere. Die gro-
ßen Nägel der Chinesen 3), die durchbohrten Wangen
und Lippen so vieler anderer Völker, oder die durch-
bohrten Scheidewände der Nase und Ohrläppchen,
um Ringe hineinzuhängen, und anderes mehr, liefern
eben so viele Beweise der bewundrungswürdigen Sucht
die natürliche Schönheit des Körpers durch Kunst zu
erhöhen, und von der vielartigen, so sehr verschied-
nen Meinung über das Ideal des Schönen.

1) Oliv. v. Noort. p. 22.

2) Hawkesworth Vol. III. p. 50.

3) Die Abbildung bey Gregor Sharpe de lingua Sinens.
zu Ende des Syntagm. dissertationum Thomae Hyde,
Vol. II. p. 512.

§. 74.
Gemahlte Körper.

Der Gebrauch der Mahlereien und der verschie-
denen Arten von Schminke verändert zwar die Form
der Glieder nicht, ist aber doch bey gewissen Völkern
so konstant, daß es unrecht wäre, ihn gar nicht zu
berühren. Einige überstreichen blos die Haut mit
verschiedenen Farben, aber andere durchstechen sie
erst mit einer Nadel, und reiben hernach die Farben
ein, wo sie dann beständig haften. Beyderley Ri-
tus ist bey den entferntesten und verschiedensten Na-
tionen im Gebrauche gewesen. Die Kanagysten z. B.
Kalifornier, Türken, die Bewohner der Insel Santa
Cruz, Mallikolo, Neuholland, des grünen Vorge-
birgs u. a. mahlen sich. Die Tungusen aber, Tschuk-
tschen, Araber, Eskimos, Neuseeländer, Otaheiten
und viele Völkerschaften aus ganz Amerika tatowiren
sich (acu in ispa cute lineas ducunt).

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[283/0317] lansstraße 1), Neuseeländer 2) und andere. Die gro- ßen Nägel der Chinesen 3), die durchbohrten Wangen und Lippen so vieler anderer Völker, oder die durch- bohrten Scheidewände der Nase und Ohrläppchen, um Ringe hineinzuhängen, und anderes mehr, liefern eben so viele Beweise der bewundrungswürdigen Sucht die natürliche Schönheit des Körpers durch Kunst zu erhöhen, und von der vielartigen, so sehr verschied- nen Meinung über das Ideal des Schönen. 1) Oliv. v. Noort. p. 22. 2) Hawkesworth Vol. III. p. 50. 3) Die Abbildung bey Gregor Sharpe de lingua Sinens. zu Ende des Syntagm. dissertationum Thomae Hyde, Vol. II. p. 512. §. 74. Gemahlte Körper. Der Gebrauch der Mahlereien und der verschie- denen Arten von Schminke verändert zwar die Form der Glieder nicht, ist aber doch bey gewissen Völkern so konstant, daß es unrecht wäre, ihn gar nicht zu berühren. Einige überstreichen blos die Haut mit verschiedenen Farben, aber andere durchstechen sie erst mit einer Nadel, und reiben hernach die Farben ein, wo sie dann beständig haften. Beyderley Ri- tus ist bey den entferntesten und verschiedensten Na- tionen im Gebrauche gewesen. Die Kanagysten z. B. Kalifornier, Türken, die Bewohner der Insel Santa Cruz, Mallikolo, Neuholland, des grünen Vorge- birgs u. a. mahlen sich. Die Tungusen aber, Tschuk- tschen, Araber, Eskimos, Neuseeländer, Otaheiten und viele Völkerschaften aus ganz Amerika tatowiren sich (acu in ispa cute lineas ducunt).

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/317>, abgerufen am 23.11.2024.