Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.gischen, von Beobachtern ausdrücklich angemerkt Sonnerat hat diese ganze Tradition scharfsinnig §. 74. Von den Ursachen der Nationalstatur. Es giebt also weder ganze Völker von Giganten 242) Der berühmte Pallas hält die Quimos für ein
Bastardgeschlecht. S. dessen Observations sur la for- mation des montagnes, Seite 14. wo er von dem Ur- sprung der Neger spricht: - "Es ist nicht noth-Nnn) gischen, von Beobachtern ausdrücklich angemerkt Sonnerat hat diese ganze Tradition scharfsinnig §. 74. Von den Ursachen der Nationalstatur. Es giebt also weder ganze Völker von Giganten 242) Der berühmte Pallas hält die Quimos für ein
Bastardgeschlecht. S. dessen Observations sur la for- mation des montagnes, Seite 14. wo er von dem Ur- sprung der Neger spricht: – „Es ist nicht noth-Nnn) <TEI> <text xml:id="blume000008"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0222" xml:id="pb188_0001" n="188"/> gischen, von Beobachtern ausdrücklich angemerkt<lb/> worden.</p> <p>Sonnerat hat diese ganze Tradition scharfsinnig<lb/> so erklärt, daß man sie von der Zephe – Racqui-<lb/> mussen (Zafferaminen) oder den sechs Oberhäuptern<lb/> des Stammes zu verstehen habe, welcher die Pro-<lb/> vinz Manatan auf dieser Insel bewohnt. Diese<lb/> Oberhäupter sollen noch von dem ältesten Stamm-<lb/> vater dieses Stammes abstammen, welcher ein Zwerg<lb/> gewesen seyn soll, worauf auch obiger Name in ih-<lb/> rer Sprache hindeutet<note anchored="true" place="foot" n="242)"><p>Der berühmte Pallas hält die Quimos für ein<lb/> Bastardgeschlecht. S. dessen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Observations sur la for-<lb/> mation des montagnes</hi></hi>, Seite 14. wo er von dem Ur-<lb/> sprung der Neger spricht: – <q>„<hi rendition="#g">Es ist nicht noth-<lb/> wendig, hier eine solche unedle Vermi-<lb/> schung</hi> (<hi rendition="#aq">Mesalliance</hi>) <hi rendition="#g">des Menschengeschlechts<lb/> anzunehmen, wie diese Statt gefunden<lb/> haben muß, um die langhändigen Bergbe-<lb/> wohner, oder Quimos auf Madagaskar<lb/> hervorgebracht zu haben</hi>.“</q> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Nnn</hi></hi>)</p></note>.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 74.<lb/><hi rendition="#g">Von den Ursachen der Nationalstatur</hi>.</head><lb/> <p>Es giebt also weder ganze Völker von Giganten<lb/> noch Pygmäen. Die Nationalverschiedenheit der<lb/> Statur aber, welche wir oben (§. 71.) beyläufig<lb/> erwähnt haben, scheint verhältnismäsig in engere<lb/> Grenzen beschränkt zu seyn, als jene, welche wir<lb/> an Hausthieren hin und wieder finden (§. 29.).<lb/> Auch wird, nach dem, was über die Ursachen der<lb/> Verartung angeführt worden ist, ihre Erklärung<lb/> nicht mehr schwierig seyn.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [188/0222]
gischen, von Beobachtern ausdrücklich angemerkt
worden.
Sonnerat hat diese ganze Tradition scharfsinnig
so erklärt, daß man sie von der Zephe – Racqui-
mussen (Zafferaminen) oder den sechs Oberhäuptern
des Stammes zu verstehen habe, welcher die Pro-
vinz Manatan auf dieser Insel bewohnt. Diese
Oberhäupter sollen noch von dem ältesten Stamm-
vater dieses Stammes abstammen, welcher ein Zwerg
gewesen seyn soll, worauf auch obiger Name in ih-
rer Sprache hindeutet 242).
§. 74.
Von den Ursachen der Nationalstatur.
Es giebt also weder ganze Völker von Giganten
noch Pygmäen. Die Nationalverschiedenheit der
Statur aber, welche wir oben (§. 71.) beyläufig
erwähnt haben, scheint verhältnismäsig in engere
Grenzen beschränkt zu seyn, als jene, welche wir
an Hausthieren hin und wieder finden (§. 29.).
Auch wird, nach dem, was über die Ursachen der
Verartung angeführt worden ist, ihre Erklärung
nicht mehr schwierig seyn.
242) Der berühmte Pallas hält die Quimos für ein
Bastardgeschlecht. S. dessen Observations sur la for-
mation des montagnes, Seite 14. wo er von dem Ur-
sprung der Neger spricht: – „Es ist nicht noth-
wendig, hier eine solche unedle Vermi-
schung (Mesalliance) des Menschengeschlechts
anzunehmen, wie diese Statt gefunden
haben muß, um die langhändigen Bergbe-
wohner, oder Quimos auf Madagaskar
hervorgebracht zu haben.“ Nnn)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Projektträger
Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-08-26T09:00:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |