Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.auffallende Verschiedenheiten gar sehr von den §. 89. Bey der zarten Leibesfrucht ist bekanntlich §. 90. Nach dieser Verschiedenheit, lassen sich die b) Ich habe zwar mehrmahlen in verknöcherten
Knorpeln des Kehlkopfs, aber noch nie so wie es Morgagni (in den aduersar. anat. I. p. 25.) öfters gesehen zu haben versichert, in den noch unveränderten Knorpeln desselben, etwas einem würklichen Knochenmark ähnliches finden können. auffallende Verschiedenheiten gar sehr von den §. 89. Bey der zarten Leibesfrucht ist bekanntlich §. 90. Nach dieser Verschiedenheit, lassen sich die b) Ich habe zwar mehrmahlen in verknöcherten
Knorpeln des Kehlkopfs, aber noch nie so wie es Morgagni (in den aduersar. anat. I. p. 25.) öfters gesehen zu haben versichert, in den noch unveränderten Knorpeln desselben, etwas einem würklichen Knochenmark ähnliches finden können. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0096" xml:id="pb070_0001" n="70"/> auffallende Verschiedenheiten gar sehr von den<lb/> Knochen aus. Erstens enthält ihr inneres<lb/> selbst da wo es poros ist, kein wahres Mark<note anchored="true" place="foot" n="b)"><p>Ich habe zwar mehrmahlen in verknöcherten<lb/> Knorpeln des Kehlkopfs, aber noch nie so wie<lb/> es Morgagni (in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">aduersar. anat</hi></hi>. I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 25.)<lb/> öfters gesehen zu haben versichert, in den noch<lb/> unveränderten Knorpeln desselben, etwas einem<lb/> würklichen Knochenmark ähnliches finden können.</p></note>,<lb/> folglich auch keine Markhaut (§. 81.). Fer-<lb/> ner werden sie nicht so wie die Knochen von<lb/> der Färberröthe angegriffen; auch nicht so leicht<lb/> von Säuren, und noch weniger vom Beinfraß,<lb/> und den ihm verwandten Knochenkrankheiten.<lb/> Und dann heilen auch ihre Wunden nicht, wie<lb/> bey Knochen durch eine Beinschwiele, sondern<lb/> durch eine Narbe.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 89.</head><lb/> <p>Bey der zarten Leibesfrucht ist bekanntlich<lb/> das ganze Gerippe bloß knorplicht; wovon<lb/> aber nach und nach der bey weiten größte Theil<lb/> verknöchert; und hingegen nur ein geringer le-<lb/> benswierig Knorpel bleibt.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 90.</head><lb/> <p>Nach dieser Verschiedenheit, lassen sich die<lb/> Knorpel überhaupt füglich in zwey Classen<lb/> abtheilen:</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0096]
auffallende Verschiedenheiten gar sehr von den
Knochen aus. Erstens enthält ihr inneres
selbst da wo es poros ist, kein wahres Mark b),
folglich auch keine Markhaut (§. 81.). Fer-
ner werden sie nicht so wie die Knochen von
der Färberröthe angegriffen; auch nicht so leicht
von Säuren, und noch weniger vom Beinfraß,
und den ihm verwandten Knochenkrankheiten.
Und dann heilen auch ihre Wunden nicht, wie
bey Knochen durch eine Beinschwiele, sondern
durch eine Narbe.
§. 89.
Bey der zarten Leibesfrucht ist bekanntlich
das ganze Gerippe bloß knorplicht; wovon
aber nach und nach der bey weiten größte Theil
verknöchert; und hingegen nur ein geringer le-
benswierig Knorpel bleibt.
§. 90.
Nach dieser Verschiedenheit, lassen sich die
Knorpel überhaupt füglich in zwey Classen
abtheilen:
b) Ich habe zwar mehrmahlen in verknöcherten
Knorpeln des Kehlkopfs, aber noch nie so wie
es Morgagni (in den aduersar. anat. I. p. 25.)
öfters gesehen zu haben versichert, in den noch
unveränderten Knorpeln desselben, etwas einem
würklichen Knochenmark ähnliches finden können.
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