des Hauptstückes ansitzt: sich aber sowohl durchs Kochen als auch durch äußere Gewalt, und in einigen Knochenkrankheiten davon ab- lösen läßt.
§. 43.
Um die Zeit des völlig erreichten Wachs- thums aber werden diese Ansätze so innigst fest mit den Hauptstücken verbunden, schmelzen gleichsam so gänzlich mit ihnen zusammen, daß man nachher gar die Spur der ehemahligen Ab- sonderung nicht mehr unterscheiden kann. Doch wird der Termin dieses Verwachsens durch zu- fällige Umstände vorzögert oder beschleunigt. Ueberhaupt nämlich tritt er, ceteris paribus, bey Mannspersonen früher ein, als beym weiblichen Geschlecht, bey robusten und sich stark bewegenden Leuten früher als bey zärtlichen von sitzender Lebensart. Noch später bey mancher krankhaften Verderbniß, zumahl in der soge- nannten Englischen Krankheit u. s. w.
§. 44.
Die auf diese Weise verwachsenen End- stücke werden alsdann Fortsätze (apophyses, processus oder productiones), und zwar eigent- lich unächte oder falsche Fortsätze (apophyses spuriae) genannt. Denn da man überhaupt jede Ecke oder Spitze eines Knochen mit dem Nahmen eines Fortsatzes belegt, und doch viele
des Hauptstückes ansitzt: sich aber sowohl durchs Kochen als auch durch äußere Gewalt, und in einigen Knochenkrankheiten davon ab- lösen läßt.
§. 43.
Um die Zeit des völlig erreichten Wachs- thums aber werden diese Ansätze so innigst fest mit den Hauptstücken verbunden, schmelzen gleichsam so gänzlich mit ihnen zusammen, daß man nachher gar die Spur der ehemahligen Ab- sonderung nicht mehr unterscheiden kann. Doch wird der Termin dieses Verwachsens durch zu- fällige Umstände vorzögert oder beschleunigt. Ueberhaupt nämlich tritt er, ceteris paribus, bey Mannspersonen früher ein, als beym weiblichen Geschlecht, bey robusten und sich stark bewegenden Leuten früher als bey zärtlichen von sitzender Lebensart. Noch später bey mancher krankhaften Verderbniß, zumahl in der soge- nannten Englischen Krankheit u. s. w.
§. 44.
Die auf diese Weise verwachsenen End- stücke werden alsdann Fortsätze (apophyses, processus oder productiones), und zwar eigent- lich unächte oder falsche Fortsätze (apophyses spuriae) genannt. Denn da man überhaupt jede Ecke oder Spitze eines Knochen mit dem Nahmen eines Fortsatzes belegt, und doch viele
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[33/0059]
des Hauptstückes ansitzt: sich aber sowohl
durchs Kochen als auch durch äußere Gewalt,
und in einigen Knochenkrankheiten davon ab-
lösen läßt.
§. 43.
Um die Zeit des völlig erreichten Wachs-
thums aber werden diese Ansätze so innigst fest
mit den Hauptstücken verbunden, schmelzen
gleichsam so gänzlich mit ihnen zusammen, daß
man nachher gar die Spur der ehemahligen Ab-
sonderung nicht mehr unterscheiden kann. Doch
wird der Termin dieses Verwachsens durch zu-
fällige Umstände vorzögert oder beschleunigt.
Ueberhaupt nämlich tritt er, ceteris paribus,
bey Mannspersonen früher ein, als beym
weiblichen Geschlecht, bey robusten und sich stark
bewegenden Leuten früher als bey zärtlichen von
sitzender Lebensart. Noch später bey mancher
krankhaften Verderbniß, zumahl in der soge-
nannten Englischen Krankheit u. s. w.
§. 44.
Die auf diese Weise verwachsenen End-
stücke werden alsdann Fortsätze (apophyses,
processus oder productiones), und zwar eigent-
lich unächte oder falsche Fortsätze (apophyses
spuriae) genannt. Denn da man überhaupt
jede Ecke oder Spitze eines Knochen mit dem
Nahmen eines Fortsatzes belegt, und doch viele
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/59>, abgerufen am 21.11.2024.
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