stoßen, sondern weiche, bloß knorplichte Zwi- schenräume lassen; wovon vornämlich der größte, mitten über der Stirne, zwischen den beyden Scheitelbeinen und dem noch in zwey Helften getheilten Stirnbein, von beynah viereckter Form, insgemein das Blättchen (Fontanella) genannt; und zwey kleinere zwi- schen den Ohren und dem Nacken, da wo die Scheitelbeine, die Felsenbeine und das Hinter- hauptsbein aneinander stoßen (Fontanellae casserii) zu merken sind.
§. 33.
Sehr viele andre Knochen bestehen dann im- mer noch aus mehrern größern Stücken, z. B. das Stirnbein, das Hinterhauptsbein, das Brustbein, die ungenannten Beine, und die Wirbelbeine, die besonders nach hinten zu noch sehr unvollkommen und ohne dornichte Fortsätze (processus spinosi) sind. Fast alle übrige aber, zumahl die Röhrenknochen haben noch einzelne kleine mit dem Hauptstück noch nicht zusammengewachsene sondern nur durch Knorpel mit demselben verbundene Endstückchen.
§. 34.
So wie sich aber überhaupt die ganze fett- rundliche Form und das Verhältniß der Theile des Kindes zur Form und Proportion des schlankern erwachsenen Körpers verhalten, so
stoßen, sondern weiche, bloß knorplichte Zwi- schenräume lassen; wovon vornämlich der größte, mitten über der Stirne, zwischen den beyden Scheitelbeinen und dem noch in zwey Helften getheilten Stirnbein, von beynah viereckter Form, insgemein das Blättchen (Fontanella) genannt; und zwey kleinere zwi- schen den Ohren und dem Nacken, da wo die Scheitelbeine, die Felsenbeine und das Hinter- hauptsbein aneinander stoßen (Fontanellae casserii) zu merken sind.
§. 33.
Sehr viele andre Knochen bestehen dann im- mer noch aus mehrern größern Stücken, z. B. das Stirnbein, das Hinterhauptsbein, das Brustbein, die ungenannten Beine, und die Wirbelbeine, die besonders nach hinten zu noch sehr unvollkommen und ohne dornichte Fortsätze (processus spinosi) sind. Fast alle übrige aber, zumahl die Röhrenknochen haben noch einzelne kleine mit dem Hauptstück noch nicht zusammengewachsene sondern nur durch Knorpel mit demselben verbundene Endstückchen.
§. 34.
So wie sich aber überhaupt die ganze fett- rundliche Form und das Verhältniß der Theile des Kindes zur Form und Proportion des schlankern erwachsenen Körpers verhalten, so
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0051"xml:id="pb025_0001"n="25"/>
stoßen, sondern weiche, bloß knorplichte Zwi-<lb/>
schenräume lassen; wovon vornämlich der<lb/>
größte, mitten über der Stirne, zwischen den<lb/>
beyden Scheitelbeinen und dem noch in zwey<lb/>
Helften getheilten Stirnbein, von beynah<lb/>
viereckter Form, insgemein das Blättchen<lb/>
(<hirendition="#aq">Fontanella</hi>) genannt; und zwey kleinere zwi-<lb/>
schen den Ohren und dem Nacken, da wo die<lb/>
Scheitelbeine, die Felsenbeine und das Hinter-<lb/>
hauptsbein aneinander stoßen (<hirendition="#aq">Fontanellae</hi><lb/><hirendition="#k"><hirendition="#aq">casserii</hi></hi>) zu merken sind.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">§. 33.</head><lb/><p>Sehr viele andre Knochen bestehen dann im-<lb/>
mer noch aus mehrern größern Stücken, z. B.<lb/>
das Stirnbein, das Hinterhauptsbein, das<lb/>
Brustbein, die ungenannten Beine, und die<lb/>
Wirbelbeine, die besonders nach hinten zu<lb/>
noch sehr unvollkommen und ohne dornichte<lb/>
Fortsätze (<hirendition="#aq">processus spinosi</hi>) sind. Fast alle<lb/>
übrige aber, zumahl die Röhrenknochen haben<lb/>
noch einzelne kleine mit dem Hauptstück noch<lb/>
nicht zusammengewachsene sondern nur durch<lb/>
Knorpel mit demselben verbundene Endstückchen.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">§. 34.</head><lb/><p>So wie sich aber überhaupt die ganze fett-<lb/>
rundliche Form und das Verhältniß der Theile<lb/>
des Kindes zur Form und Proportion des<lb/>
schlankern erwachsenen Körpers verhalten, so<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[25/0051]
stoßen, sondern weiche, bloß knorplichte Zwi-
schenräume lassen; wovon vornämlich der
größte, mitten über der Stirne, zwischen den
beyden Scheitelbeinen und dem noch in zwey
Helften getheilten Stirnbein, von beynah
viereckter Form, insgemein das Blättchen
(Fontanella) genannt; und zwey kleinere zwi-
schen den Ohren und dem Nacken, da wo die
Scheitelbeine, die Felsenbeine und das Hinter-
hauptsbein aneinander stoßen (Fontanellae
casserii) zu merken sind.
§. 33.
Sehr viele andre Knochen bestehen dann im-
mer noch aus mehrern größern Stücken, z. B.
das Stirnbein, das Hinterhauptsbein, das
Brustbein, die ungenannten Beine, und die
Wirbelbeine, die besonders nach hinten zu
noch sehr unvollkommen und ohne dornichte
Fortsätze (processus spinosi) sind. Fast alle
übrige aber, zumahl die Röhrenknochen haben
noch einzelne kleine mit dem Hauptstück noch
nicht zusammengewachsene sondern nur durch
Knorpel mit demselben verbundene Endstückchen.
§. 34.
So wie sich aber überhaupt die ganze fett-
rundliche Form und das Verhältniß der Theile
des Kindes zur Form und Proportion des
schlankern erwachsenen Körpers verhalten, so
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/51>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.