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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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Drey und funfzigster Abschnitt.
Vom Daumen insbesondere.
§. 371.

Der Daumena) steht weit von den übri-
gen Fingern ab, wie es seine Bestimmung
erfordert, da er allein gleichsam der Antagoniste
der andern seyn sollb).

§. 372.

Sein erstes Glied (Tab. II. fig. 2. g. h.)
ist mit seinem obern Ende an das untere seines
metacarpus durch eine Arthrodie (Th. I.
§. 106.) eingelenkt, so wie die obern Enden
der gleichen Glieder von den übrigen Fingern
an die ihrigen.

An den beyden Seitenrändern seines Mit-
telstücks (§. 369.) sitzt auf der innern Seite die
Sehnenscheide des flexor longus.

a) Die eigenthümliche Gestaltung des menschlichen
Daumen gehört mit zu den auszeichnenden Cha-
racteren des Humanität. Seine Länge, sein Ah-
stand von der übrigen Hand, und die Freyheit
und Vollkommenheit seines Bewegungs-Vermö-
gens unterscheidet ihn auffallend von dem Stum-
meldaumen der Quadrumane. s. schon galenus
de vsu partium. p. 61 u. f.
b) Daher er bey den Griechen antikheir hieß. (Vergl.
ioach. camerarii commentar. vtriusque lin-
guae
p. 252.) Und wie sich Albinus ausdrückt:
manus parua maiori adiutrix. de sceleto p. 465.
Drey und funfzigster Abschnitt.
Vom Daumen insbesondere.
§. 371.

Der Daumena) steht weit von den übri-
gen Fingern ab, wie es seine Bestimmung
erfordert, da er allein gleichsam der Antagoniste
der andern seyn sollb).

§. 372.

Sein erstes Glied (Tab. II. fig. 2. g. h.)
ist mit seinem obern Ende an das untere seines
metacarpus durch eine Arthrodie (Th. I.
§. 106.) eingelenkt, so wie die obern Enden
der gleichen Glieder von den übrigen Fingern
an die ihrigen.

An den beyden Seitenrändern seines Mit-
telstücks (§. 369.) sitzt auf der innern Seite die
Sehnenscheide des flexor longus.

a) Die eigenthümliche Gestaltung des menschlichen
Daumen gehört mit zu den auszeichnenden Cha-
racteren des Humanität. Seine Länge, sein Ah-
stand von der übrigen Hand, und die Freyheit
und Vollkommenheit seines Bewegungs-Vermö-
gens unterscheidet ihn auffallend von dem Stum-
meldaumen der Quadrumane. s. schon galenus
de vsu partium. p. 61 u. f.
b) Daher er bey den Griechen αντιχειρ hieß. (Vergl.
ioach. camerarii commentar. vtriusque lin-
guae
p. 252.) Und wie sich Albinus ausdrückt:
manus parua maiori adiutrix. de sceleto p. 465.
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[425/0451] Drey und funfzigster Abschnitt. Vom Daumen insbesondere. §. 371. Der Daumen a) steht weit von den übri- gen Fingern ab, wie es seine Bestimmung erfordert, da er allein gleichsam der Antagoniste der andern seyn soll b). §. 372. Sein erstes Glied (Tab. II. fig. 2. g. h.) ist mit seinem obern Ende an das untere seines metacarpus durch eine Arthrodie (Th. I. §. 106.) eingelenkt, so wie die obern Enden der gleichen Glieder von den übrigen Fingern an die ihrigen. An den beyden Seitenrändern seines Mit- telstücks (§. 369.) sitzt auf der innern Seite die Sehnenscheide des flexor longus. a) Die eigenthümliche Gestaltung des menschlichen Daumen gehört mit zu den auszeichnenden Cha- racteren des Humanität. Seine Länge, sein Ah- stand von der übrigen Hand, und die Freyheit und Vollkommenheit seines Bewegungs-Vermö- gens unterscheidet ihn auffallend von dem Stum- meldaumen der Quadrumane. s. schon galenus de vsu partium. p. 61 u. f. b) Daher er bey den Griechen αντιχειρ hieß. (Vergl. ioach. camerarii commentar. vtriusque lin- guae p. 252.) Und wie sich Albinus ausdrückt: manus parua maiori adiutrix. de sceleto p. 465.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/451>, abgerufen am 23.11.2024.