Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.schaft und besonders endlich zur Niederkunftf) §. 276. Die merkwürdigsten Dimensionen eines schön f) Die Nachrichten der Reisenden von der leichten Niederkunft der Negressen etc. könnten auf die Vermuthung führen, daß ihr Becken geräumi- ger gebaut sey, als bey Europäischen Weibern. - Allein Camper schrieb mir daß er den Körper einer Negresse die im Kindbett gestorben, zugleich nebst dem Kinde selbst erhalten habe, und die Maaße dieses Beckens (so wie auch die vom Kopfe des Kindes) seyen aufs vollkommenste wie bey hieländischen wohlgebildeten Weibern. Vergl. da- mit nic. corn. de fremery de mutationibus figurae peluis etc. Lugd. Batav. 1793. 4. p. 79. aber auch die gegenseitigen Bemerkungen bey Sömmerring über die körperliche Verschiedenheit des Negers vom Europäer S. 34 u. f.Dr. Rollin glaubte auf seiner großen Welt- reise mit La Perouse an den Nordwestlichen Ame- rikanerinnen ein ungewöhnlich geräumiges Becken gefunden zu haben, dem er auch ihre leichten Niederkünften zuschrieb. Allein der bloße äußre Umfang des sogenannten großen Beckens, so wie er es gemessen, beweiset dieß noch keinesweges. Ueberdem war derselbe aber gar nicht eben auf- fallend weit, und nach der gegebnen Vergleichungs- Tabelle, bey den Männern noch weiter als bey den Weibern. s. Voyage de la Perouse autour du monde vol. IV. p. 60. g) Auch bey manchen vierfüßigen Thieren ist das
weibliche Becken merklich geräumiger als das männ- liche. So z. E. bey der Stute. s. gio. brugnone Mascalcia etc. Tor. 1774. 8. p. 146 sq. not. a).Vergl. die Dimensionen des Beckens der Kuh bey j. gunth. eberhard over het Verlossen der Koeijen. Amst. 1793. 8. tab. IV u. f. schaft und besonders endlich zur Niederkunftf) §. 276. Die merkwürdigsten Dimensionen eines schön f) Die Nachrichten der Reisenden von der leichten Niederkunft der Negressen ꝛc. könnten auf die Vermuthung führen, daß ihr Becken geräumi- ger gebaut sey, als bey Europäischen Weibern. – Allein Camper schrieb mir daß er den Körper einer Negresse die im Kindbett gestorben, zugleich nebst dem Kinde selbst erhalten habe, und die Maaße dieses Beckens (so wie auch die vom Kopfe des Kindes) seyen aufs vollkommenste wie bey hieländischen wohlgebildeten Weibern. Vergl. da- mit nic. corn. de fremery de mutationibus figurae peluis ꝛc. Lugd. Batav. 1793. 4. p. 79. aber auch die gegenseitigen Bemerkungen bey Sömmerring über die körperliche Verschiedenheit des Negers vom Europäer S. 34 u. f.Dr. Rollin glaubte auf seiner großen Welt- reise mit La Perouse an den Nordwestlichen Ame- rikanerinnen ein ungewöhnlich geräumiges Becken gefunden zu haben, dem er auch ihre leichten Niederkünften zuschrieb. Allein der bloße äußre Umfang des sogenannten großen Beckens, so wie er es gemessen, beweiset dieß noch keinesweges. Ueberdem war derselbe aber gar nicht eben auf- fallend weit, und nach der gegebnen Vergleichungs- Tabelle, bey den Männern noch weiter als bey den Weibern. s. Voyage de la Perouse autour du monde vol. IV. p. 60. g) Auch bey manchen vierfüßigen Thieren ist das
weibliche Becken merklich geräumiger als das männ- liche. So z. E. bey der Stute. s. gio. brugnone Mascalcia ꝛc. Tor. 1774. 8. p. 146 sq. not. a).Vergl. die Dimensionen des Beckens der Kuh bey j. gunth. eberhard over het Verlossen der Koeijen. Amst. 1793. 8. tab. IV u. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0368" xml:id="pb342_0001" n="342"/> schaft und besonders endlich zur Niederkunft<note anchored="true" place="foot" n="f)"><p>Die Nachrichten der Reisenden von der leichten<lb/> Niederkunft der Negressen ꝛc. könnten auf die<lb/> Vermuthung führen, daß ihr Becken geräumi-<lb/> ger gebaut sey, als bey Europäischen Weibern. –<lb/> Allein Camper schrieb mir daß er den Körper<lb/> einer Negresse die im Kindbett gestorben, zugleich<lb/> nebst dem Kinde selbst erhalten habe, und die<lb/> Maaße dieses Beckens (so wie auch die vom Kopfe<lb/> des Kindes) seyen aufs vollkommenste wie bey<lb/> hieländischen wohlgebildeten Weibern. Vergl. da-<lb/> mit <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">nic. corn. de fremery</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de mutationibus<lb/> figurae peluis</hi></hi> <hi rendition="#aq">ꝛc. Lugd. Batav</hi>. 1793. 4. <hi rendition="#aq">p</hi>. 79.<lb/> aber auch die gegenseitigen Bemerkungen bey<lb/> Sömmerring über die körperliche Verschiedenheit<lb/> des Negers vom Europäer S. 34 u. f.</p><p><hi rendition="#aq">Dr</hi>. Rollin glaubte auf seiner großen Welt-<lb/> reise mit La Perouse an den Nordwestlichen Ame-<lb/> rikanerinnen ein ungewöhnlich geräumiges Becken<lb/> gefunden zu haben, dem er auch ihre leichten<lb/> Niederkünften zuschrieb. Allein der bloße äußre<lb/> Umfang des sogenannten großen Beckens, so wie<lb/> er es gemessen, beweiset dieß noch keinesweges.<lb/> Ueberdem war derselbe aber gar nicht eben auf-<lb/> fallend weit, und nach der gegebnen Vergleichungs-<lb/> Tabelle, bey den Männern noch weiter als<lb/> bey den Weibern. s. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Voyage de la Perouse<lb/> autour du monde</hi></hi> <hi rendition="#aq">vol</hi>. IV. <hi rendition="#aq">p</hi>. 60.</p></note><lb/> erfordert<note anchored="true" place="foot" n="g)"><p>Auch bey manchen vierfüßigen Thieren ist das<lb/> weibliche Becken merklich geräumiger als das männ-<lb/> liche. So z. E. bey der Stute. s. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">gio. brugnone</hi></hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mascalcia</hi></hi> <hi rendition="#aq">ꝛc. Tor</hi>. 1774. 8. <hi rendition="#aq">p</hi>. 146 <hi rendition="#aq">sq. not</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>).</p><p>Vergl. die Dimensionen des Beckens der Kuh bey<lb/><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">j. gunth. eberhard</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">over het Verlossen der<lb/> Koeijen</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Amst</hi>. 1793. 8. <hi rendition="#aq">tab</hi>. IV u. f.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 276.</head><lb/> <p>Die merkwürdigsten Dimensionen eines schön<lb/> geformten musterhaft regelmäßigen weiblichen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [342/0368]
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erfordert g).
§. 276.
Die merkwürdigsten Dimensionen eines schön
geformten musterhaft regelmäßigen weiblichen
f) Die Nachrichten der Reisenden von der leichten
Niederkunft der Negressen ꝛc. könnten auf die
Vermuthung führen, daß ihr Becken geräumi-
ger gebaut sey, als bey Europäischen Weibern. –
Allein Camper schrieb mir daß er den Körper
einer Negresse die im Kindbett gestorben, zugleich
nebst dem Kinde selbst erhalten habe, und die
Maaße dieses Beckens (so wie auch die vom Kopfe
des Kindes) seyen aufs vollkommenste wie bey
hieländischen wohlgebildeten Weibern. Vergl. da-
mit nic. corn. de fremery de mutationibus
figurae peluis ꝛc. Lugd. Batav. 1793. 4. p. 79.
aber auch die gegenseitigen Bemerkungen bey
Sömmerring über die körperliche Verschiedenheit
des Negers vom Europäer S. 34 u. f.
Dr. Rollin glaubte auf seiner großen Welt-
reise mit La Perouse an den Nordwestlichen Ame-
rikanerinnen ein ungewöhnlich geräumiges Becken
gefunden zu haben, dem er auch ihre leichten
Niederkünften zuschrieb. Allein der bloße äußre
Umfang des sogenannten großen Beckens, so wie
er es gemessen, beweiset dieß noch keinesweges.
Ueberdem war derselbe aber gar nicht eben auf-
fallend weit, und nach der gegebnen Vergleichungs-
Tabelle, bey den Männern noch weiter als
bey den Weibern. s. Voyage de la Perouse
autour du monde vol. IV. p. 60.
g) Auch bey manchen vierfüßigen Thieren ist das
weibliche Becken merklich geräumiger als das männ-
liche. So z. E. bey der Stute. s. gio. brugnone
Mascalcia ꝛc. Tor. 1774. 8. p. 146 sq. not. a).
Vergl. die Dimensionen des Beckens der Kuh bey
j. gunth. eberhard over het Verlossen der
Koeijen. Amst. 1793. 8. tab. IV u. f.
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