Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.§. 262. Die sämmtlichen vier Stücke des Kukuks- k) Bey den mehrsten Affen hingegen und selbst bey
den gemeinen ungeschwänzten, (Simia syluanus, inuus etc.) deren Kukuksbein meist nur aus drey Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark als mit Löchern zum Ausgang für Nerven durch- bohrt. Und da Galenus a. a. O. diesen Bau dem Kukuksbein überhaupt zuschreibt, so hat Vesalius in beyden obgedachten Werken auch hieraus erwiesen, daß seine Osteologie nicht nach dem menschlichen Gerippe verfertigt seyn könne.Beym Schimpanse (Simia troglodytes) aber ist das Kukuksbein aus vier Wirbeln zusammen- gesetzt, die nicht durchbohrt sind. Also in so fern wie beym Menschen. s. Tyson a. a. O. S. 69 u. f. §. 262. Die sämmtlichen vier Stücke des Kukuks- k) Bey den mehrsten Affen hingegen und selbst bey
den gemeinen ungeschwänzten, (Simia syluanus, inuus ꝛc.) deren Kukuksbein meist nur aus drey Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark als mit Löchern zum Ausgang für Nerven durch- bohrt. Und da Galenus a. a. O. diesen Bau dem Kukuksbein überhaupt zuschreibt, so hat Vesalius in beyden obgedachten Werken auch hieraus erwiesen, daß seine Osteologie nicht nach dem menschlichen Gerippe verfertigt seyn könne.Beym Schimpanse (Simia troglodytes) aber ist das Kukuksbein aus vier Wirbeln zusammen- gesetzt, die nicht durchbohrt sind. Also in so fern wie beym Menschen. s. Tyson a. a. O. S. 69 u. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0352" xml:id="pb326_0001" n="326"/> <head rendition="#c">§. 262.</head><lb/> <p>Die sämmtlichen vier Stücke des Kukuks-<lb/> beins sind übrigens ganz dicht, ohne durch-<lb/> laufenden Kanal und ohne andre bestimmte<lb/> Oeffnung<note anchored="true" place="foot" n="k)"><p>Bey den mehrsten Affen hingegen und selbst bey<lb/> den gemeinen ungeschwänzten, (<hi rendition="#aq">Simia</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">syluanus,<lb/> inuus ꝛc.</hi></hi><hi rendition="#aq">)</hi> deren Kukuksbein meist nur aus drey<lb/> Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem<lb/> Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark<lb/> als mit Löchern zum Ausgang für Nerven durch-<lb/> bohrt. Und da Galenus a. a. O. diesen Bau<lb/> dem Kukuksbein überhaupt zuschreibt, so hat<lb/> Vesalius in beyden obgedachten Werken auch<lb/> hieraus erwiesen, daß seine Osteologie nicht nach<lb/> dem menschlichen Gerippe verfertigt seyn könne.</p><p>Beym Schimpanse (<hi rendition="#aq">Simia</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">troglodytes</hi></hi>) aber<lb/> ist das Kukuksbein aus vier Wirbeln zusammen-<lb/> gesetzt, die nicht durchbohrt sind. Also in so fern<lb/> wie beym Menschen. s. Tyson a. a. O. S. 69 u. f.</p></note>.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0352]
§. 262.
Die sämmtlichen vier Stücke des Kukuks-
beins sind übrigens ganz dicht, ohne durch-
laufenden Kanal und ohne andre bestimmte
Oeffnung k).
k) Bey den mehrsten Affen hingegen und selbst bey
den gemeinen ungeschwänzten, (Simia syluanus,
inuus ꝛc.) deren Kukuksbein meist nur aus drey
Wirbeln besteht, sind dieselben sowohl mit einem
Canal für das sich so weit erstreckende Rückenmark
als mit Löchern zum Ausgang für Nerven durch-
bohrt. Und da Galenus a. a. O. diesen Bau
dem Kukuksbein überhaupt zuschreibt, so hat
Vesalius in beyden obgedachten Werken auch
hieraus erwiesen, daß seine Osteologie nicht nach
dem menschlichen Gerippe verfertigt seyn könne.
Beym Schimpanse (Simia troglodytes) aber
ist das Kukuksbein aus vier Wirbeln zusammen-
gesetzt, die nicht durchbohrt sind. Also in so fern
wie beym Menschen. s. Tyson a. a. O. S. 69 u. f.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/352>, abgerufen am 03.03.2025. |