Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.m). m) des Hrn. Hofmed. Sachse zu Schwerin ein faust-
großes mit drey Backzähnen besetztes sogenanntes Fleischgewächs nebst einer Anzahl unförmlicher zackichter Knochenstücken und einem dutzend ein- zelner Zähne verschiedner Art erhalten, welches alles von einer 24jährigen Frau nach einer con- ceptio ouaria durch ein Bauchgeschwür ausge- nommen worden. Unter den Zähnen sind viere mit einer gemeinschaftlichen Wurzel versehen, ein andrer an der Krone carios etc.Ein äußerst merkwürdiger und meines wissens in seiner Art einziger Fall ist von Hrn. Prof. Ploucquet in der Diss. sistens memorabile physconiac ouaricae, nec non osteogeniae et odontogeniae anomalae exemplum. Tubing. 1798. 4. beschrieben, da sich im rechten Eyerstock eines 20jährigen Weibes außer mancherley Knochen, großentheils mit Alveolen, nicht weniger denn 300 Zähne aller Art und von der verschiedensten Größe (bis zur microscopischen Kleinheit) gefun- den, wovon Hr. Prof. Autenrieth mir ein sehr instructives Sortiment für meine Sammlung mit- zutheilen die Güte gehabt.Ja selbst bey Mädchen, wo übrigens alle Um- stände für ihre unverletzte jungfräuliche Integrität bürgten, hat man wohl ehr Zähne (und unförm- liche vieleckichte Knochen und Haarbüschel) in einem ihrer Eyerstöcke gefunden. Die unverdächtigsten Beyspiele dieses für die Physiologie des Bildungs- und Zeugungsgeschäftes höchst merkwürdigen Phä- nomens geben unter andern lentin in observ. medicar. fasc. l. c. 33. Baillie in den philosoph. Transact. vol. LXXIX. p. 71. und Lassüs in der Seance publique de l'Ecole de Medecine de Paris. du 27 Brum. an 12. p. 8. m). m) des Hrn. Hofmed. Sachse zu Schwerin ein faust-
großes mit drey Backzähnen besetztes sogenanntes Fleischgewächs nebst einer Anzahl unförmlicher zackichter Knochenstücken und einem dutzend ein- zelner Zähne verschiedner Art erhalten, welches alles von einer 24jährigen Frau nach einer con- ceptio ouaria durch ein Bauchgeschwür ausge- nommen worden. Unter den Zähnen sind viere mit einer gemeinschaftlichen Wurzel versehen, ein andrer an der Krone carios ꝛc.Ein äußerst merkwürdiger und meines wissens in seiner Art einziger Fall ist von Hrn. Prof. Ploucquet in der Diss. sistens memorabile physconiac ouaricae, nec non osteogeniae et odontogeniae anomalae exemplum. Tubing. 1798. 4. beschrieben, da sich im rechten Eyerstock eines 20jährigen Weibes außer mancherley Knochen, großentheils mit Alveolen, nicht weniger denn 300 Zähne aller Art und von der verschiedensten Größe (bis zur microscopischen Kleinheit) gefun- den, wovon Hr. Prof. Autenrieth mir ein sehr instructives Sortiment für meine Sammlung mit- zutheilen die Güte gehabt.Ja selbst bey Mädchen, wo übrigens alle Um- stände für ihre unverletzte jungfräuliche Integrität bürgten, hat man wohl ehr Zähne (und unförm- liche vieleckichte Knochen und Haarbüschel) in einem ihrer Eyerstöcke gefunden. Die unverdächtigsten Beyspiele dieses für die Physiologie des Bildungs- und Zeugungsgeschäftes höchst merkwürdigen Phä- nomens geben unter andern lentin in observ. medicar. fasc. l. c. 33. Baillie in den philosoph. Transact. vol. LXXIX. p. 71. und Lassüs in der Seance publique de l'Ecole de Médecine de Paris. du 27 Brum. an 12. p. 8. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="m)"><p><pb facs="#f0298" xml:id="pb272_0001" n="272"/><lb/> des Hrn. Hofmed. Sachse zu Schwerin ein faust-<lb/> großes mit drey Backzähnen besetztes sogenanntes<lb/> Fleischgewächs nebst einer Anzahl unförmlicher<lb/> zackichter Knochenstücken und einem dutzend ein-<lb/> zelner Zähne verschiedner Art erhalten, welches<lb/> alles von einer 24jährigen Frau nach einer <hi rendition="#aq">con-<lb/> ceptio ouaria</hi> durch ein Bauchgeschwür ausge-<lb/> nommen worden. Unter den Zähnen sind viere mit<lb/> einer gemeinschaftlichen Wurzel versehen, ein<lb/> andrer an der Krone carios ꝛc.</p><p>Ein äußerst merkwürdiger und meines wissens<lb/> in seiner Art einziger Fall ist von Hrn. Prof.<lb/> Ploucquet in der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Diss. sistens memorabile<lb/> physconiac ouaricae, nec non osteogeniae et<lb/> odontogeniae anomalae exemplum</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Tubing</hi>.<lb/> 1798. 4. beschrieben, da sich im rechten Eyerstock<lb/> eines 20jährigen Weibes außer mancherley Knochen,<lb/> großentheils mit Alveolen, nicht weniger denn<lb/> 300 Zähne aller Art und von der verschiedensten<lb/> Größe (bis zur microscopischen Kleinheit) gefun-<lb/> den, wovon Hr. Prof. Autenrieth mir ein sehr<lb/> instructives Sortiment für meine Sammlung mit-<lb/> zutheilen die Güte gehabt.</p><p>Ja selbst bey Mädchen, wo übrigens alle Um-<lb/> stände für ihre unverletzte jungfräuliche Integrität<lb/> bürgten, hat man wohl ehr Zähne (und unförm-<lb/> liche vieleckichte Knochen und Haarbüschel) in einem<lb/> ihrer Eyerstöcke gefunden. Die unverdächtigsten<lb/> Beyspiele dieses für die Physiologie des Bildungs-<lb/> und Zeugungsgeschäftes höchst merkwürdigen Phä-<lb/> nomens geben unter andern <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">lentin</hi></hi> in <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">observ.<lb/> medicar. fasc</hi></hi>. <hi rendition="#aq">l. c</hi>. 33. Baillie in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">philosoph.<lb/> Transact</hi></hi>. <hi rendition="#aq">vol</hi>. LXXIX. <hi rendition="#aq">p</hi>. 71. und Lassüs in<lb/> der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Seance publique de l'Ecole de Médecine de<lb/> Paris. du</hi></hi> 27 <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Brum. an</hi></hi> 12. <hi rendition="#aq">p</hi>. 8.</p></note>.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [272/0298]
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des Hrn. Hofmed. Sachse zu Schwerin ein faust-
großes mit drey Backzähnen besetztes sogenanntes
Fleischgewächs nebst einer Anzahl unförmlicher
zackichter Knochenstücken und einem dutzend ein-
zelner Zähne verschiedner Art erhalten, welches
alles von einer 24jährigen Frau nach einer con-
ceptio ouaria durch ein Bauchgeschwür ausge-
nommen worden. Unter den Zähnen sind viere mit
einer gemeinschaftlichen Wurzel versehen, ein
andrer an der Krone carios ꝛc.
Ein äußerst merkwürdiger und meines wissens
in seiner Art einziger Fall ist von Hrn. Prof.
Ploucquet in der Diss. sistens memorabile
physconiac ouaricae, nec non osteogeniae et
odontogeniae anomalae exemplum. Tubing.
1798. 4. beschrieben, da sich im rechten Eyerstock
eines 20jährigen Weibes außer mancherley Knochen,
großentheils mit Alveolen, nicht weniger denn
300 Zähne aller Art und von der verschiedensten
Größe (bis zur microscopischen Kleinheit) gefun-
den, wovon Hr. Prof. Autenrieth mir ein sehr
instructives Sortiment für meine Sammlung mit-
zutheilen die Güte gehabt.
Ja selbst bey Mädchen, wo übrigens alle Um-
stände für ihre unverletzte jungfräuliche Integrität
bürgten, hat man wohl ehr Zähne (und unförm-
liche vieleckichte Knochen und Haarbüschel) in einem
ihrer Eyerstöcke gefunden. Die unverdächtigsten
Beyspiele dieses für die Physiologie des Bildungs-
und Zeugungsgeschäftes höchst merkwürdigen Phä-
nomens geben unter andern lentin in observ.
medicar. fasc. l. c. 33. Baillie in den philosoph.
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Paris. du 27 Brum. an 12. p. 8.
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