Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.Siebenter Abschnitt. Vom Keilbein. §. 63. Das Keilbein (os sphenoideuma) s. cu- a) galen. de ossib. p. 7. sq. b) Die Arabisten nannten das Keilbein os colatorii s. cribratum weil sie in dem durch lange Jahrhun- derte herrschenden Wahn stunden, daß dadurch der Unrath aus dem Gehirne seinen Abfluß hätte. - Der erste der diesen so allgemein angenommnen verjährten Irrthum stürzte und dadurch ein ganz neues Licht über einen wichtigen Theil der Physio- logie und Anatomie - besonders auch über die genaue und richtige Kenntniß des Keilbeins - verbreitete, war der schon oft angeführte Witten- berger Lehrer, Conr. Vict. Schneider in seinen weitschichtigen aber classischen 5 Quartanten de catarrhis besonders Lib. I. Sect. II. cap. 2-7. pag. 153-257. c) vesal. cap. 6. fig. 8. von oben. - eustach.
tab. XLVI. fig. 11 bis 14 und 16 von allen Seiten. Siebenter Abschnitt. Vom Keilbein. §. 63. Das Keilbein (os sphenoideuma) s. cu- a) galen. de ossib. p. 7. sq. b) Die Arabisten nannten das Keilbein os colatorii s. cribratum weil sie in dem durch lange Jahrhun- derte herrschenden Wahn stunden, daß dadurch der Unrath aus dem Gehirne seinen Abfluß hätte. – Der erste der diesen so allgemein angenommnen verjährten Irrthum stürzte und dadurch ein ganz neues Licht über einen wichtigen Theil der Physio- logie und Anatomie – besonders auch über die genaue und richtige Kenntniß des Keilbeins – verbreitete, war der schon oft angeführte Witten- berger Lehrer, Conr. Vict. Schneider in seinen weitschichtigen aber classischen 5 Quartanten de catarrhis besonders Lib. I. Sect. II. cap. 2–7. pag. 153–257. c) vesal. cap. 6. fig. 8. von oben. – eustach.
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Siebenter Abschnitt.
Vom Keilbein.
§. 63.
Das Keilbein (os sphenoideum a) s. cu-
neiforme, sonst auch basilare, polymor-
phon s. multiforme, vespiforme etc. b) ge-
nannt –) hat diesen seinen gewöhnlichsten und
ganz angemessenen Namen von den vielseitigen
Nähten. Furchen und andern Verbindungen,
womit es zwischen die ganze übrige Hirnschale
und mehrere andre Knochen wie eingekeilt
steckt. – Eben daher rührt aber auch seine
ganz eigne vielzackichte schwer zu beschreibende
oder zu vergleichende Gestalt c), und die große
a) galen. de ossib. p. 7. sq.
b) Die Arabisten nannten das Keilbein os colatorii s.
cribratum weil sie in dem durch lange Jahrhun-
derte herrschenden Wahn stunden, daß dadurch
der Unrath aus dem Gehirne seinen Abfluß hätte. –
Der erste der diesen so allgemein angenommnen
verjährten Irrthum stürzte und dadurch ein ganz
neues Licht über einen wichtigen Theil der Physio-
logie und Anatomie – besonders auch über die
genaue und richtige Kenntniß des Keilbeins –
verbreitete, war der schon oft angeführte Witten-
berger Lehrer, Conr. Vict. Schneider in seinen
weitschichtigen aber classischen 5 Quartanten de
catarrhis besonders Lib. I. Sect. II. cap. 2–7.
pag. 153–257.
c) vesal. cap. 6. fig. 8. von oben. – eustach.
tab. XLVI. fig. 11 bis 14 und 16 von allen Seiten.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/190>, abgerufen am 22.02.2025. |