Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

b) der untre (canal. semicircular. infer. s.
maior
) liegt vertical; meist mit der Schnecke
in gleicher Richtung - mit dem Bogen nach
hinten; sein oberer Schenkel macht mit dem
hintern des vorigen Bogenganges die gedachte
gemeinschaftliche Mündung. (§. 59.)

c) der äußere (canal. semicircular. exterior
s. minimus) liegt gleichsam mitten zwischen
beyden vorigen: aber mehr horizontal: sein
Bogen auch nach hinten. Sein vorder Schen-
kel macht mit dem vordern Schenkel des obern
Ganges beynah einen rechten Winkel, sein
hinterer läuft mitten zwischen beyde Schenkel
des untern Bogenganges.

§. 61.

3) die Schnecked) (cochlea) eins der
bewundernswürdigsten Organee), das doch
so ganz versteckt mitten im dem festen Knochen-
guß des Felsenbeins vergraben liegtf)

d) Die Einrichtung der Schnecke ist zuerst von Eu-
stach a. a. O. - ihr feinerer Bau aber von zwey
verdienten Göttingischen Lehrern, Brendel und
Zinn beschrieben worden, s. des Erstern analecta
de concha auris humanae
mit einem saubern
Kupfer; und de auditu in apice conchae. Beyde
Goetting. 1747. und des letztern observ. botanic.
et anatomic
. ib. 1753.
e) Haller sagt: haec in corpore humano machinula
mihi dudum artificiosissima videtur omnium.
f) Alle Säugethiere haben eine gewundene Schnecke.
Die Vögel hingegen an deren statt nur eine gerade

b) der untre (canal. semicircular. infer. s.
maior
) liegt vertical; meist mit der Schnecke
in gleicher Richtung – mit dem Bogen nach
hinten; sein oberer Schenkel macht mit dem
hintern des vorigen Bogenganges die gedachte
gemeinschaftliche Mündung. (§. 59.)

c) der äußere (canal. semicircular. exterior
s. minimus) liegt gleichsam mitten zwischen
beyden vorigen: aber mehr horizontal: sein
Bogen auch nach hinten. Sein vorder Schen-
kel macht mit dem vordern Schenkel des obern
Ganges beynah einen rechten Winkel, sein
hinterer läuft mitten zwischen beyde Schenkel
des untern Bogenganges.

§. 61.

3) die Schnecked) (cochlea) eins der
bewundernswürdigsten Organee), das doch
so ganz versteckt mitten im dem festen Knochen-
guß des Felsenbeins vergraben liegtf)

d) Die Einrichtung der Schnecke ist zuerst von Eu-
stach a. a. O. – ihr feinerer Bau aber von zwey
verdienten Göttingischen Lehrern, Brendel und
Zinn beschrieben worden, s. des Erstern analecta
de concha auris humanae
mit einem saubern
Kupfer; und de auditu in apice conchae. Beyde
Goetting. 1747. und des letztern observ. botanic.
et anatomic
. ib. 1753.
e) Haller sagt: haec in corpore humano machinula
mihi dudum artificiosissima videtur omnium.
f) Alle Säugethiere haben eine gewundene Schnecke.
Die Vögel hingegen an deren statt nur eine gerade
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0186" xml:id="pb160_0001" n="160"/><hi rendition="#aq">b</hi>) der untre (<hi rendition="#aq">canal. semicircular</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">infer</hi></hi>. <hi rendition="#aq">s.<lb/>
maior</hi>) liegt vertical; meist mit der Schnecke<lb/>
in gleicher Richtung &#x2013; mit dem Bogen nach<lb/>
hinten; sein oberer Schenkel macht mit dem<lb/>
hintern des vorigen Bogenganges die gedachte<lb/>
gemeinschaftliche Mündung. (§. 59.)</p>
            <p><hi rendition="#aq">c</hi>) der äußere (<hi rendition="#aq">canal. semicircular</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">exterior</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">s. minimus</hi>) liegt gleichsam mitten zwischen<lb/>
beyden vorigen: aber mehr horizontal: sein<lb/>
Bogen auch nach hinten. Sein vorder Schen-<lb/>
kel macht mit dem vordern Schenkel des obern<lb/>
Ganges beynah einen rechten Winkel, sein<lb/>
hinterer läuft mitten zwischen beyde Schenkel<lb/>
des untern Bogenganges.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 61.</head><lb/>
            <p>3) die Schnecke<note anchored="true" place="foot" n="d)"><p>Die Einrichtung der Schnecke ist zuerst von Eu-<lb/>
stach a. a. O. &#x2013; ihr feinerer Bau aber von zwey<lb/>
verdienten Göttingischen Lehrern, Brendel und<lb/>
Zinn beschrieben worden, s. des Erstern <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">analecta<lb/>
de concha auris humanae</hi></hi> mit einem saubern<lb/>
Kupfer; und <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de auditu in apice conchae</hi></hi>. Beyde<lb/><hi rendition="#aq">Goetting</hi>. 1747. und des letztern <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">observ. botanic.<lb/>
et anatomic</hi></hi>. <hi rendition="#aq">ib</hi>. 1753.</p></note> (<hi rendition="#aq">cochlea</hi>) eins der<lb/>
bewundernswürdigsten Organe<note anchored="true" place="foot" n="e)"><p>Haller sagt: <hi rendition="#aq">haec in corpore humano machinula<lb/>
mihi dudum artificiosissima videtur omnium.</hi></p></note>, das doch<lb/>
so ganz versteckt mitten im dem festen Knochen-<lb/>
guß des Felsenbeins vergraben liegt<note anchored="true" place="foot" n="f)"><p>Alle Säugethiere haben eine gewundene Schnecke.<lb/>
Die Vögel hingegen an deren statt nur eine gerade
</p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0186] b) der untre (canal. semicircular. infer. s. maior) liegt vertical; meist mit der Schnecke in gleicher Richtung – mit dem Bogen nach hinten; sein oberer Schenkel macht mit dem hintern des vorigen Bogenganges die gedachte gemeinschaftliche Mündung. (§. 59.) c) der äußere (canal. semicircular. exterior s. minimus) liegt gleichsam mitten zwischen beyden vorigen: aber mehr horizontal: sein Bogen auch nach hinten. Sein vorder Schen- kel macht mit dem vordern Schenkel des obern Ganges beynah einen rechten Winkel, sein hinterer läuft mitten zwischen beyde Schenkel des untern Bogenganges. §. 61. 3) die Schnecke d) (cochlea) eins der bewundernswürdigsten Organe e), das doch so ganz versteckt mitten im dem festen Knochen- guß des Felsenbeins vergraben liegt f) d) Die Einrichtung der Schnecke ist zuerst von Eu- stach a. a. O. – ihr feinerer Bau aber von zwey verdienten Göttingischen Lehrern, Brendel und Zinn beschrieben worden, s. des Erstern analecta de concha auris humanae mit einem saubern Kupfer; und de auditu in apice conchae. Beyde Goetting. 1747. und des letztern observ. botanic. et anatomic. ib. 1753. e) Haller sagt: haec in corpore humano machinula mihi dudum artificiosissima videtur omnium. f) Alle Säugethiere haben eine gewundene Schnecke. Die Vögel hingegen an deren statt nur eine gerade

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/186
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/186>, abgerufen am 21.11.2024.