Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.Sechster Abschnitt. Von den Gehörwerkzeugen. §. 51. Man theilt das ganze Gehörwerkzeuga) a) Es sind wenige Theile des thierischen Körpers, die
beydes durch ihren bewundernswürdigen Bau so- wohl als durch die Wichtigkeit ihrer Verrichtungen so viel anziehendes zu ihrer nähern Untersuchung haben, als die Gehörwerkzeuge. - Kein Wun- der also daß sie, zumahl seit 200 Jahren, von so vielen der größten Zergliederer so sorgfältig bear- beitet worden sind, daß uns auch wenig andre Theile mit einer solchen genauen Vollständigkeit bekannt sind.Der erste der hierin reckte Bahn gebrochen, und beynah allein schon das wichtigste des ganzen innern Ohrs entdeckt hat, war der große und be- scheidne Fallopia in seinen unschätzbaren obser- vat. anat. Venet. 1561. 8.Von den übrigen hebe ich nur die vorzüglich- sten Classiker aus, die in besondern Werken die Gehörorgane beschrieben haben. Unter diesen vor allen der eisersuchtige aber zum erfinden in der Anatomie gebohrne Eustach in der epist. de au- ditus organis unter den opuscul. anatom. Venet. 1564. 4. und verschiedne Figuren dazu in den erst 1714 ans Licht gekommenen Tafeln, zumahl tab. XLIII. fig. 2. 3. tab. XLIV. fig. 2. 3. tab. XLV. fig. 2.Nachher sind zumahl zu Ende des vorigen und Anfang des jetzigen Jahrhunderts durch die gleich- zeitigen Bemühungen einiger verdienten Zerglie- Sechster Abschnitt. Von den Gehörwerkzeugen. §. 51. Man theilt das ganze Gehörwerkzeuga) a) Es sind wenige Theile des thierischen Körpers, die
beydes durch ihren bewundernswürdigen Bau so- wohl als durch die Wichtigkeit ihrer Verrichtungen so viel anziehendes zu ihrer nähern Untersuchung haben, als die Gehörwerkzeuge. – Kein Wun- der also daß sie, zumahl seit 200 Jahren, von so vielen der größten Zergliederer so sorgfältig bear- beitet worden sind, daß uns auch wenig andre Theile mit einer solchen genauen Vollständigkeit bekannt sind.Der erste der hierin reckte Bahn gebrochen, und beynah allein schon das wichtigste des ganzen innern Ohrs entdeckt hat, war der große und be- scheidne Fallopia in seinen unschätzbaren obser- vat. anat. Venet. 1561. 8.Von den übrigen hebe ich nur die vorzüglich- sten Classiker aus, die in besondern Werken die Gehörorgane beschrieben haben. Unter diesen vor allen der eisersuchtige aber zum erfinden in der Anatomie gebohrne Eustach in der epist. de au- ditus organis unter den opuscul. anatom. Venet. 1564. 4. und verschiedne Figuren dazu in den erst 1714 ans Licht gekommenen Tafeln, zumahl tab. XLIII. fig. 2. 3. tab. XLIV. fig. 2. 3. tab. XLV. fig. 2.Nachher sind zumahl zu Ende des vorigen und Anfang des jetzigen Jahrhunderts durch die gleich- zeitigen Bemühungen einiger verdienten Zerglie- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0170" xml:id="pb144_0001" n="144"/> <head rendition="#c"><hi rendition="#g">Sechster Abschnitt</hi>.<lb/><hi rendition="#g">Von den Gehörwerkzeugen</hi>.</head><lb/> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 51.</head><lb/> <p>Man theilt das ganze Gehörwerkzeug<note anchored="true" place="foot" n="a)"><p>Es sind wenige Theile des thierischen Körpers, die<lb/> beydes durch ihren bewundernswürdigen Bau so-<lb/> wohl als durch die Wichtigkeit ihrer Verrichtungen<lb/> so viel anziehendes zu ihrer nähern Untersuchung<lb/> haben, als die Gehörwerkzeuge. – Kein Wun-<lb/> der also daß sie, zumahl seit 200 Jahren, von so<lb/> vielen der größten Zergliederer so sorgfältig bear-<lb/> beitet worden sind, daß uns auch wenig andre<lb/> Theile mit einer solchen genauen Vollständigkeit<lb/> bekannt sind.</p><p>Der erste der hierin reckte Bahn gebrochen,<lb/> und beynah allein schon das wichtigste des ganzen<lb/> innern Ohrs entdeckt hat, war der große und be-<lb/> scheidne Fallopia in seinen unschätzbaren <hi rendition="#aq">obser-<lb/> vat. anat. Venet</hi>. 1561. 8.</p><p>Von den übrigen hebe ich nur die vorzüglich-<lb/> sten Classiker aus, die in besondern Werken die<lb/> Gehörorgane beschrieben haben. Unter diesen vor<lb/> allen der eisersuchtige aber zum erfinden in der<lb/> Anatomie gebohrne Eustach in der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">epist. de au-<lb/> ditus organis</hi></hi> unter den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">opuscul. anatom</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Venet</hi>.<lb/> 1564. 4. und verschiedne Figuren dazu in den erst<lb/> 1714 ans Licht gekommenen Tafeln, zumahl<lb/><hi rendition="#aq">tab</hi>. XLIII. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 2. 3. <hi rendition="#aq">tab</hi>. XLIV. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 2. 3.<lb/><hi rendition="#aq">tab</hi>. XLV. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 2.</p><p>Nachher sind zumahl zu Ende des vorigen und<lb/> Anfang des jetzigen Jahrhunderts durch die gleich-<lb/> zeitigen Bemühungen einiger verdienten Zerglie-<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0170]
Sechster Abschnitt.
Von den Gehörwerkzeugen.
§. 51.
Man theilt das ganze Gehörwerkzeug a)
a) Es sind wenige Theile des thierischen Körpers, die
beydes durch ihren bewundernswürdigen Bau so-
wohl als durch die Wichtigkeit ihrer Verrichtungen
so viel anziehendes zu ihrer nähern Untersuchung
haben, als die Gehörwerkzeuge. – Kein Wun-
der also daß sie, zumahl seit 200 Jahren, von so
vielen der größten Zergliederer so sorgfältig bear-
beitet worden sind, daß uns auch wenig andre
Theile mit einer solchen genauen Vollständigkeit
bekannt sind.
Der erste der hierin reckte Bahn gebrochen,
und beynah allein schon das wichtigste des ganzen
innern Ohrs entdeckt hat, war der große und be-
scheidne Fallopia in seinen unschätzbaren obser-
vat. anat. Venet. 1561. 8.
Von den übrigen hebe ich nur die vorzüglich-
sten Classiker aus, die in besondern Werken die
Gehörorgane beschrieben haben. Unter diesen vor
allen der eisersuchtige aber zum erfinden in der
Anatomie gebohrne Eustach in der epist. de au-
ditus organis unter den opuscul. anatom. Venet.
1564. 4. und verschiedne Figuren dazu in den erst
1714 ans Licht gekommenen Tafeln, zumahl
tab. XLIII. fig. 2. 3. tab. XLIV. fig. 2. 3.
tab. XLV. fig. 2.
Nachher sind zumahl zu Ende des vorigen und
Anfang des jetzigen Jahrhunderts durch die gleich-
zeitigen Bemühungen einiger verdienten Zerglie-
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/170>, abgerufen am 22.02.2025. |