Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

kann, mithin bloß Flexion und Extension
gestattet (Ginglymus).

D) Wenn er wie in einer Nuß, nach allen
Seiten beweglich ist (Arthrodia).

§. 103.

Zur A) Amphiarthrosisk) gehört vor-
züglich die Verbindung der Knochen der Hand-
wurzel (carpus) und der mehresten der Fuß-
wurzel (carsus), sowohl unter einander als
mit den Knochen der Mittelhand (metacarpus)
und des Mittelfußes (metatarsus); so wie
auch dieser ihre Zusammenfügung untereinan-
der. Ferner die der schrägen Fortsätze (pro-
cess. obliqui
) der Rückgratswirbel unter einan-
der, und der beyden Knöchel (malleoli) mit
dem Knöchelbeine (talus). - Nicht ganz so
flach, aber eben so straff ist auch die Verbin-
dung der Rippen mit den Rückenwirbeln und
der Gehörknöchelchen unter einander.

§. 104.

Die B) Rotatio (commissura trochoides
bey Fallopiusl), hat ebenfalls einen sehr ein-
geschränkten Bewegungskreis; meist nur im
halben Cirkel. Das vollkommenste Beyspiel
davon giebt der erste Halswirbel, der sich um

k) Motus obscurus bey Columbus u. a.
l) Riolan's Erinnerungen über diese Articulation s.
in dessen Comment. de ossibus pag. 764.

kann, mithin bloß Flexion und Extension
gestattet (Ginglymus).

D) Wenn er wie in einer Nuß, nach allen
Seiten beweglich ist (Arthrodia).

§. 103.

Zur A) Amphiarthrosisk) gehört vor-
züglich die Verbindung der Knochen der Hand-
wurzel (carpus) und der mehresten der Fuß-
wurzel (carsus), sowohl unter einander als
mit den Knochen der Mittelhand (metacarpus)
und des Mittelfußes (metatarsus); so wie
auch dieser ihre Zusammenfügung untereinan-
der. Ferner die der schrägen Fortsätze (pro-
cess. obliqui
) der Rückgratswirbel unter einan-
der, und der beyden Knöchel (malleoli) mit
dem Knöchelbeine (talus). – Nicht ganz so
flach, aber eben so straff ist auch die Verbin-
dung der Rippen mit den Rückenwirbeln und
der Gehörknöchelchen unter einander.

§. 104.

Die B) Rotatio (commissura trochoides
bey Fallopiusl), hat ebenfalls einen sehr ein-
geschränkten Bewegungskreis; meist nur im
halben Cirkel. Das vollkommenste Beyspiel
davon giebt der erste Halswirbel, der sich um

k) Motus obscurus bey Columbus u. a.
l) Riolan's Erinnerungen über diese Articulation s.
in dessen Comment. de ossibus pag. 764.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#indent-2"><pb facs="#f0106" xml:id="pb080_0001" n="80"/>
kann, mithin bloß Flexion und Extension<lb/>
gestattet (<hi rendition="#aq">Ginglymus</hi>).</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">D</hi>) Wenn er wie in einer Nuß, nach allen<lb/>
Seiten beweglich ist (<hi rendition="#aq">Arthrodia</hi>).</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 103.</head><lb/>
            <p>Zur <hi rendition="#aq">A</hi>) <hi rendition="#aq">Amphiarthrosis</hi><note anchored="true" place="foot" n="k)"><p><hi rendition="#aq">Motus obscurus</hi> bey Columbus u. a.</p></note> gehört vor-<lb/>
züglich die Verbindung der Knochen der Hand-<lb/>
wurzel (<hi rendition="#aq">carpus</hi>) und der mehresten der Fuß-<lb/>
wurzel (<hi rendition="#aq">carsus</hi>), sowohl unter einander als<lb/>
mit den Knochen der Mittelhand (<hi rendition="#aq">metacarpus</hi>)<lb/>
und des Mittelfußes (<hi rendition="#aq">metatarsus</hi>); so wie<lb/>
auch dieser ihre Zusammenfügung untereinan-<lb/>
der. Ferner die der schrägen Fortsätze (<hi rendition="#aq">pro-<lb/>
cess. obliqui</hi>) der Rückgratswirbel unter einan-<lb/>
der, und der beyden Knöchel (<hi rendition="#aq">malleoli</hi>) mit<lb/>
dem Knöchelbeine (<hi rendition="#aq">talus</hi>). &#x2013; Nicht ganz so<lb/>
flach, aber eben so straff ist auch die Verbin-<lb/>
dung der Rippen mit den Rückenwirbeln und<lb/>
der Gehörknöchelchen unter einander.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 104.</head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#aq">B</hi>) <hi rendition="#aq">Rotatio</hi> (<hi rendition="#aq">commissura trochoides</hi><lb/>
bey Fallopius<note anchored="true" place="foot" n="l)"><p>Riolan's Erinnerungen über diese Articulation s.<lb/>
in dessen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Comment. de ossibus</hi></hi> <hi rendition="#aq">pag</hi>. 764.</p></note>, hat ebenfalls einen sehr ein-<lb/>
geschränkten Bewegungskreis; meist nur im<lb/>
halben Cirkel. Das vollkommenste Beyspiel<lb/>
davon giebt der erste Halswirbel, der sich um<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0106] kann, mithin bloß Flexion und Extension gestattet (Ginglymus). D) Wenn er wie in einer Nuß, nach allen Seiten beweglich ist (Arthrodia). §. 103. Zur A) Amphiarthrosis k) gehört vor- züglich die Verbindung der Knochen der Hand- wurzel (carpus) und der mehresten der Fuß- wurzel (carsus), sowohl unter einander als mit den Knochen der Mittelhand (metacarpus) und des Mittelfußes (metatarsus); so wie auch dieser ihre Zusammenfügung untereinan- der. Ferner die der schrägen Fortsätze (pro- cess. obliqui) der Rückgratswirbel unter einan- der, und der beyden Knöchel (malleoli) mit dem Knöchelbeine (talus). – Nicht ganz so flach, aber eben so straff ist auch die Verbin- dung der Rippen mit den Rückenwirbeln und der Gehörknöchelchen unter einander. §. 104. Die B) Rotatio (commissura trochoides bey Fallopius l), hat ebenfalls einen sehr ein- geschränkten Bewegungskreis; meist nur im halben Cirkel. Das vollkommenste Beyspiel davon giebt der erste Halswirbel, der sich um k) Motus obscurus bey Columbus u. a. l) Riolan's Erinnerungen über diese Articulation s. in dessen Comment. de ossibus pag. 764.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/106
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/106>, abgerufen am 03.12.2024.