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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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§. 88.

Hingegen zeichnen sie sich auser den obge-
dachten (§. 86.) auch noch durch andre sehr
auffallende Verschiedenheiten gar sehr von den
Knochen aus. Erstens enthält ihr inneres
selbst da wo es porens ist, kein wahres Mark*),
folglich auch keine Markhaut (§. 81.). Fer-
ner werden sie nicht so wie die Knochen, von
der Färberröthe angegriffen: auch nicht so leicht
von Säuren, und noch weniger vom Beinfras,
und den ihm verwandten Knochenkrankheiten.
Und dann heilen auch ihre Wunden nicht, wie
bey Knochen durch eine Beinschwiele, sondern
durch eine Narbe.

§. 89.

Bey der zarten Leibesfrucht ist bekanntlich
das ganze Gerippe blos knorplicht; wovon
aber nach und nach der bey weiten größte Theil
verknöchert; und hingegen nur ein geringer le-
benswierig Knorpel bleibt.

*) Ich habe zwar so wie Morgagni in verknöcherten
Knorpeln des Kehlkopfs, auch im verknöcherten
Callus, aber nie im wahren noch unveränderten
Knorpel etwas einem würklichen Knochenmark
ähnliches finden können.
§. 88.

Hingegen zeichnen sie sich auser den obge-
dachten (§. 86.) auch noch durch andre sehr
auffallende Verschiedenheiten gar sehr von den
Knochen aus. Erstens enthält ihr inneres
selbst da wo es porens ist, kein wahres Mark*),
folglich auch keine Markhaut (§. 81.). Fer-
ner werden sie nicht so wie die Knochen, von
der Färberröthe angegriffen: auch nicht so leicht
von Säuren, und noch weniger vom Beinfras,
und den ihm verwandten Knochenkrankheiten.
Und dann heilen auch ihre Wunden nicht, wie
bey Knochen durch eine Beinschwiele, sondern
durch eine Narbe.

§. 89.

Bey der zarten Leibesfrucht ist bekanntlich
das ganze Gerippe blos knorplicht; wovon
aber nach und nach der bey weiten größte Theil
verknöchert; und hingegen nur ein geringer le-
benswierig Knorpel bleibt.

*) Ich habe zwar so wie Morgagni in verknöcherten
Knorpeln des Kehlkopfs, auch im verknöcherten
Callus, aber nie im wahren noch unveränderten
Knorpel etwas einem würklichen Knochenmark
ähnliches finden können.
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[65/0097] §. 88. Hingegen zeichnen sie sich auser den obge- dachten (§. 86.) auch noch durch andre sehr auffallende Verschiedenheiten gar sehr von den Knochen aus. Erstens enthält ihr inneres selbst da wo es porens ist, kein wahres Mark *), folglich auch keine Markhaut (§. 81.). Fer- ner werden sie nicht so wie die Knochen, von der Färberröthe angegriffen: auch nicht so leicht von Säuren, und noch weniger vom Beinfras, und den ihm verwandten Knochenkrankheiten. Und dann heilen auch ihre Wunden nicht, wie bey Knochen durch eine Beinschwiele, sondern durch eine Narbe. §. 89. Bey der zarten Leibesfrucht ist bekanntlich das ganze Gerippe blos knorplicht; wovon aber nach und nach der bey weiten größte Theil verknöchert; und hingegen nur ein geringer le- benswierig Knorpel bleibt. *) Ich habe zwar so wie Morgagni in verknöcherten Knorpeln des Kehlkopfs, auch im verknöcherten Callus, aber nie im wahren noch unveränderten Knorpel etwas einem würklichen Knochenmark ähnliches finden können.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/97>, abgerufen am 21.12.2024.