Markzellen und Hölen der Knochen, ausgeklei- det sind, und welche, zumal in den großen Röhrenknochen selbst wieder mit einem überaus kunstreichen Gewebe von sich durchkreuzenden, theils unbeschreiblich feinen Knochenfäden, un- terstützt und befestigt werden.
§. 82.
Diese Markhaut besteht zwar auch aus Zellgewebe, und steht in sofern mit der wahren äussern Beinhaut in einiger Verbindung, hat aber doch übrigens so sehr wenige Aehnlichkeit mit derselben, daß sie nur sehr unschicklich mit dem Namen von periosteum internum belegt werden kann (§. 71.). Sie entsteht ursprüng- lich von der äussern tunica cellulosa der Blut- gefäße*), die sich in die Knochenzellen und Markhölen vertheilen (§. 32.).
§. 83.
Die obgedachte Frage über die Empfind- lichkeit der Knochen, ist besonders in Bezie- hung auf das Mark sehr verschiedentlich ver-
*) Daher sind in den mehresten Luftknochen der Vögel, von welchen sogleich die Rede seyn wird, nur wenige Spuren von dieser sogenannten innern Beinhaut merklich. Die wenigen Gefäße die in dergleichen leere Knochenhölen gehen, laufen an den Wänden hin, an welche sie blos mit einem zarten zu ihren beyden Seiten ausgebrei- ten Zellgewebe befestigt werden.
Markzellen und Hölen der Knochen, ausgeklei- det sind, und welche, zumal in den großen Röhrenknochen selbst wieder mit einem überaus kunstreichen Gewebe von sich durchkreuzenden, theils unbeschreiblich feinen Knochenfäden, un- terstützt und befestigt werden.
§. 82.
Diese Markhaut besteht zwar auch aus Zellgewebe, und steht in sofern mit der wahren äussern Beinhaut in einiger Verbindung, hat aber doch übrigens so sehr wenige Aehnlichkeit mit derselben, daß sie nur sehr unschicklich mit dem Namen von periosteum internum belegt werden kann (§. 71.). Sie entsteht ursprüng- lich von der äussern tunica cellulosa der Blut- gefäße*), die sich in die Knochenzellen und Markhölen vertheilen (§. 32.).
§. 83.
Die obgedachte Frage über die Empfind- lichkeit der Knochen, ist besonders in Bezie- hung auf das Mark sehr verschiedentlich ver-
*) Daher sind in den mehresten Luftknochen der Vögel, von welchen sogleich die Rede seyn wird, nur wenige Spuren von dieser sogenannten innern Beinhaut merklich. Die wenigen Gefäße die in dergleichen leere Knochenhölen gehen, laufen an den Wänden hin, an welche sie blos mit einem zarten zu ihren beyden Seiten ausgebrei- ten Zellgewebe befestigt werden.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000062"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0090"xml:id="pb058_0001"n="58"/>
Markzellen und Hölen der Knochen, ausgeklei-<lb/>
det sind, und welche, zumal in den großen<lb/>
Röhrenknochen selbst wieder mit einem überaus<lb/>
kunstreichen Gewebe von sich durchkreuzenden,<lb/>
theils unbeschreiblich feinen Knochenfäden, un-<lb/>
terstützt und befestigt werden.</p></div><divn="3"><headrendition="#c">§. 82.</head><lb/><p>Diese Markhaut besteht zwar auch aus<lb/>
Zellgewebe, und steht in sofern mit der wahren<lb/>
äussern Beinhaut in einiger Verbindung, hat<lb/>
aber doch übrigens so sehr wenige Aehnlichkeit<lb/>
mit derselben, daß sie nur sehr unschicklich mit<lb/>
dem Namen von <hirendition="#aq">periosteum internum</hi> belegt<lb/>
werden kann (§. 71.). Sie entsteht ursprüng-<lb/>
lich von der äussern <hirendition="#aq">tunica cellulosa</hi> der Blut-<lb/>
gefäße<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Daher sind in den mehresten Luftknochen der Vögel,<lb/>
von welchen sogleich die Rede seyn wird, nur<lb/>
wenige Spuren von dieser sogenannten innern<lb/>
Beinhaut merklich. Die wenigen Gefäße die in<lb/>
dergleichen leere Knochenhölen gehen, laufen<lb/>
an den Wänden hin, an welche sie blos mit<lb/>
einem zarten zu ihren beyden Seiten ausgebrei-<lb/>
ten Zellgewebe befestigt werden.</p></note>, die sich in die Knochenzellen und<lb/>
Markhölen vertheilen (§. 32.).</p></div><divn="3"><headrendition="#c">§. 83.</head><lb/><p>Die obgedachte Frage über die Empfind-<lb/>
lichkeit der Knochen, ist besonders in Bezie-<lb/>
hung auf das Mark sehr verschiedentlich ver-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[58/0090]
Markzellen und Hölen der Knochen, ausgeklei-
det sind, und welche, zumal in den großen
Röhrenknochen selbst wieder mit einem überaus
kunstreichen Gewebe von sich durchkreuzenden,
theils unbeschreiblich feinen Knochenfäden, un-
terstützt und befestigt werden.
§. 82.
Diese Markhaut besteht zwar auch aus
Zellgewebe, und steht in sofern mit der wahren
äussern Beinhaut in einiger Verbindung, hat
aber doch übrigens so sehr wenige Aehnlichkeit
mit derselben, daß sie nur sehr unschicklich mit
dem Namen von periosteum internum belegt
werden kann (§. 71.). Sie entsteht ursprüng-
lich von der äussern tunica cellulosa der Blut-
gefäße *), die sich in die Knochenzellen und
Markhölen vertheilen (§. 32.).
§. 83.
Die obgedachte Frage über die Empfind-
lichkeit der Knochen, ist besonders in Bezie-
hung auf das Mark sehr verschiedentlich ver-
*) Daher sind in den mehresten Luftknochen der Vögel,
von welchen sogleich die Rede seyn wird, nur
wenige Spuren von dieser sogenannten innern
Beinhaut merklich. Die wenigen Gefäße die in
dergleichen leere Knochenhölen gehen, laufen
an den Wänden hin, an welche sie blos mit
einem zarten zu ihren beyden Seiten ausgebrei-
ten Zellgewebe befestigt werden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/90>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.