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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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ganz bis zu ihrer äussersten Oberfläche schwam-
micht, und haben theils nur wie einen dünnen
Anstrich von einer glatten dichten Aussenseite.

§. 29.

Die Substanz der vieleckichten Knochen
(§. 6.) ist zwar bey weiten dichter und schweh-
rer, doch sind auch sie, vielleicht ohne Aus-
nahme nicht ganz von dergleichen lockern Zellen
entblöst, die selbst bey den grössern Gehörknö-
chelchen, und im Felsenbeine an der Aussenseite
der Schnecke sehr sichtlich sind.

§. 30.

Alle diese Zunahme und überhaupt das
ganze Wachsthum der Knochen wird von ihren
ernährenden Schlagadern bewürkt, die
aus der äussern Beinhaut in dieselben hinein-
treten, und die nachdem sie wie obgedacht
(§. 11.) den ersten Knochensaft in den Knor-
pel geführt, ihn vom ersten Knochenkerne wie
aus einem Mittelpunkt nach allen Seiten zu,
immer weiter verbreiten.*)

§. 31.

Es hat daher ein jeder Knochen wenigstens
eine dergleichen Schlagader, die meist in sei-

*) S. die 16 überaus lehrreichen Abbildungen vom An-
fang und Fortgang der Verknöchrung der Knie-
scheibe, in Hrn. Prof. Walters Abhandl. von trok-
nen Knochen des menschl. Körpers. S. 375 u. f.

ganz bis zu ihrer äussersten Oberfläche schwam-
micht, und haben theils nur wie einen dünnen
Anstrich von einer glatten dichten Aussenseite.

§. 29.

Die Substanz der vieleckichten Knochen
(§. 6.) ist zwar bey weiten dichter und schweh-
rer, doch sind auch sie, vielleicht ohne Aus-
nahme nicht ganz von dergleichen lockern Zellen
entblöst, die selbst bey den grössern Gehörknö-
chelchen, und im Felsenbeine an der Aussenseite
der Schnecke sehr sichtlich sind.

§. 30.

Alle diese Zunahme und überhaupt das
ganze Wachsthum der Knochen wird von ihren
ernährenden Schlagadern bewürkt, die
aus der äussern Beinhaut in dieselben hinein-
treten, und die nachdem sie wie obgedacht
(§. 11.) den ersten Knochensaft in den Knor-
pel geführt, ihn vom ersten Knochenkerne wie
aus einem Mittelpunkt nach allen Seiten zu,
immer weiter verbreiten.*)

§. 31.

Es hat daher ein jeder Knochen wenigstens
eine dergleichen Schlagader, die meist in sei-

*) S. die 16 überaus lehrreichen Abbildungen vom An-
fang und Fortgang der Verknöchrung der Knie-
scheibe, in Hrn. Prof. Walters Abhandl. von trok-
nen Knochen des menschl. Körpers. S. 375 u. f.
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[23/0055] ganz bis zu ihrer äussersten Oberfläche schwam- micht, und haben theils nur wie einen dünnen Anstrich von einer glatten dichten Aussenseite. §. 29. Die Substanz der vieleckichten Knochen (§. 6.) ist zwar bey weiten dichter und schweh- rer, doch sind auch sie, vielleicht ohne Aus- nahme nicht ganz von dergleichen lockern Zellen entblöst, die selbst bey den grössern Gehörknö- chelchen, und im Felsenbeine an der Aussenseite der Schnecke sehr sichtlich sind. §. 30. Alle diese Zunahme und überhaupt das ganze Wachsthum der Knochen wird von ihren ernährenden Schlagadern bewürkt, die aus der äussern Beinhaut in dieselben hinein- treten, und die nachdem sie wie obgedacht (§. 11.) den ersten Knochensaft in den Knor- pel geführt, ihn vom ersten Knochenkerne wie aus einem Mittelpunkt nach allen Seiten zu, immer weiter verbreiten. *) §. 31. Es hat daher ein jeder Knochen wenigstens eine dergleichen Schlagader, die meist in sei- *) S. die 16 überaus lehrreichen Abbildungen vom An- fang und Fortgang der Verknöchrung der Knie- scheibe, in Hrn. Prof. Walters Abhandl. von trok- nen Knochen des menschl. Körpers. S. 375 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/55>, abgerufen am 21.11.2024.