Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.Ein und fünfzigster Abschnitt. Von der Mittelhand. §. 357. Die Mittelhand*) (metacarpus s. post- *) galenvs cap. 19. pag. 27. **) Ich rechne nemlich, wie Aristoteles und Celsus, das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils der Hand für einen metacarpus, und nicht wie Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst. Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt wie jene mit seinem hintern Ende an der Handwurzel, und hat daselbst keine solche runde Grube wie die hintern Enden der ersten Finger- Glieder; hingegen ist sein vorderes Ende dem vor- dern Ende an den übrigen metacarpis änlich u. s. w. Daher es mich befremdet, daß Vesalius und neu- erlich Düverney, Bertin, Cheselden u. a. dem- ohngeachtet der Galenischen Eintheil. gefolgt sind. ***) Der metacarpus und metacarpus leidet bey neugebohr-
nen Kälbern, Lämmern und Thieren aus dem Ein und fünfzigster Abschnitt. Von der Mittelhand. §. 357. Die Mittelhand*) (metacarpus s. post- *) galenvs cap. 19. pag. 27. **) Ich rechne nemlich, wie Aristoteles und Celsus, das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils der Hand für einen metacarpus, und nicht wie Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst. Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt wie jene mit seinem hintern Ende an der Handwurzel, und hat daselbst keine solche runde Grube wie die hintern Enden der ersten Finger- Glieder; hingegen ist sein vorderes Ende dem vor- dern Ende an den übrigen metacarpis änlich u. s. w. Daher es mich befremdet, daß Vesalius und neu- erlich Düverney, Bertin, Cheselden u. a. dem- ohngeachtet der Galenischen Eintheil. gefolgt sind. ***) Der metacarpus und metacarpus leidet bey neugebohr-
nen Kälbern, Lämmern und Thieren aus dem <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0433" xml:id="pb401_0001" n="401"/> <head rendition="#c">Ein und fünfzigster Abschnitt.<lb/> Von der Mittelhand.</head><lb/> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 357.</head><lb/> <p rendition="#no_indent">Die Mittelhand<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">galenvs</hi> cap</hi>. 19. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 27.</p></note> (<hi rendition="#aq">metacarpus s. post-<lb/> brachiale</hi>) besteht aus fünf<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Ich rechne nemlich, wie Aristoteles und Celsus,<lb/> das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils<lb/> der Hand für einen <hi rendition="#aq">metacarpus</hi>, und nicht wie<lb/> Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst.<lb/> Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine<lb/> gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt<lb/> wie jene mit seinem hintern Ende an der<lb/> Handwurzel, und hat daselbst keine solche runde<lb/> Grube wie die hintern Enden der ersten Finger-<lb/> Glieder; hingegen ist sein vorderes Ende dem vor-<lb/> dern Ende an den übrigen <hi rendition="#aq">metacarpis</hi> änlich u. s. w.<lb/> Daher es mich befremdet, daß Vesalius und neu-<lb/> erlich Düverney, Bertin, Cheselden u. a. dem-<lb/> ohngeachtet der Galenischen Eintheil. gefolgt sind.</p></note> neben ein-<lb/> ander liegenden kurzen aber robusten Röhren-<lb/> knochen, die mittelst weicher Theile in eine ge-<lb/> meinschaftliche breite Fläche verbunden sind: in<lb/> der ruhigsten Lage ist sie, wie die übrigen<lb/> Theile der Hand auch, nach außen oder auf<lb/> dem Rücken derselben ein wenig gewölbt, nach<lb/> innen etwas vertieft<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p>Der <hi rendition="#aq">metacarpus</hi> und <hi rendition="#aq">metacarpus</hi> leidet bey neugebohr-<lb/> nen Kälbern, Lämmern und Thieren aus dem<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [401/0433]
Ein und fünfzigster Abschnitt.
Von der Mittelhand.
§. 357.
Die Mittelhand *) (metacarpus s. post-
brachiale) besteht aus fünf **) neben ein-
ander liegenden kurzen aber robusten Röhren-
knochen, die mittelst weicher Theile in eine ge-
meinschaftliche breite Fläche verbunden sind: in
der ruhigsten Lage ist sie, wie die übrigen
Theile der Hand auch, nach außen oder auf
dem Rücken derselben ein wenig gewölbt, nach
innen etwas vertieft ***)
*) galenvs cap. 19. pag. 27.
**) Ich rechne nemlich, wie Aristoteles und Celsus,
das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils
der Hand für einen metacarpus, und nicht wie
Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst.
Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine
gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt
wie jene mit seinem hintern Ende an der
Handwurzel, und hat daselbst keine solche runde
Grube wie die hintern Enden der ersten Finger-
Glieder; hingegen ist sein vorderes Ende dem vor-
dern Ende an den übrigen metacarpis änlich u. s. w.
Daher es mich befremdet, daß Vesalius und neu-
erlich Düverney, Bertin, Cheselden u. a. dem-
ohngeachtet der Galenischen Eintheil. gefolgt sind.
***) Der metacarpus und metacarpus leidet bey neugebohr-
nen Kälbern, Lämmern und Thieren aus dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/433 |
Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/433>, abgerufen am 22.02.2025. |