Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.§. 11. Es ist jetzt allgemein angenommen, daß die §. 12. Rob. Nesbitt nemlich, der zuerst durch *) Es lohnt nicht der Mühe alle die seltsamen Be-
griffe der Alten vom Ursprung der Knochen, z. B. daß sie aus dem groben Unrath des männlichen Saamens erzeugt würden u. s. w. anzuführen. Ziemlich vollständig hat sie B. S. Albinus gesamm- let annotat. academic. L. VII. c. 6.Der erste Zergliederer der die Osteogenie aus der Natur selbst studirt, und unzeitige Leibes- früchte und Kinder in dieser Absicht zerlegt hat, ist Gabr. Fallopius. S. dessen nicht genug zu em- pfehlende Obseruationes anat. S. 17 u. f. der Ve- net. Ausg. v. 1561. 8. Noch genauer hat nach- her sein verdienter Schüler, Volcher Coiter die Ausbildung der Knochen untersucht, auch die ersten Abbildungen von Kinder- und Embryonengerip- pen geliefert. S. dessen Ossium cum humani foetus, tum infantis dimidium annum nati histor. (in seinen §. 11. Es ist jetzt allgemein angenommen, daß die §. 12. Rob. Nesbitt nemlich, der zuerst durch *) Es lohnt nicht der Mühe alle die seltsamen Be-
griffe der Alten vom Ursprung der Knochen, z. B. daß sie aus dem groben Unrath des männlichen Saamens erzeugt würden u. s. w. anzuführen. Ziemlich vollständig hat sie B. S. Albinus gesamm- let annotat. academic. L. VII. c. 6.Der erste Zergliederer der die Osteogenie aus der Natur selbst studirt, und unzeitige Leibes- früchte und Kinder in dieser Absicht zerlegt hat, ist Gabr. Fallopius. S. dessen nicht genug zu em- pfehlende Obseruationes anat. S. 17 u. f. der Ve- net. Ausg. v. 1561. 8. Noch genauer hat nach- her sein verdienter Schüler, Volcher Coiter die Ausbildung der Knochen untersucht, auch die ersten Abbildungen von Kinder- und Embryonengerip- pen geliefert. S. dessen Ossium cum humani foetus, tum infantis dimidium annum nati histor. (in seinen <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0042" xml:id="pb010_0001" n="10"/> <head rendition="#c">§. 11.</head><lb/> <p>Es ist jetzt allgemein angenommen, daß die<lb/> se Knochenkerne aus einem besondern, verhält-<lb/> nismässig groben Stoffe, nemlich aus dem so-<lb/> genannten Knochensafte bestehen; der in eige-<lb/> nen Schlagadern von einer ansehnlichen Weite<lb/> durch die den Knorpel umkleidende Beinhaut<lb/> geleitet, und in dessen Mitte nachher abgesetzt<lb/> wird. Hingegen sind die Meynungen der neuern<lb/> Zergliederer über das Verhältnis und die Ver-<lb/> bindung dieses Knochenkerns mit dem ihn um-<lb/> gebenden Knorpel getheilt gewesen.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 12.</head><lb/> <p>Rob. Nesbitt nemlich, der zuerst durch<lb/> sorgfältige Erfahrungen die alte Meynung<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Es lohnt nicht der Mühe alle die seltsamen Be-<lb/> griffe der Alten vom Ursprung der Knochen, z. B.<lb/> daß sie aus dem groben Unrath des männlichen<lb/> Saamens erzeugt würden u. s. w. anzuführen.<lb/> Ziemlich vollständig hat sie B. S. Albinus gesamm-<lb/> let <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">annotat. academic</hi></hi>. <hi rendition="#aq">L</hi>. VII. <hi rendition="#aq">c</hi>. 6.</p><p>Der erste Zergliederer der die Osteogenie aus<lb/> der Natur selbst studirt, und unzeitige Leibes-<lb/> früchte und Kinder in dieser Absicht zerlegt hat, ist<lb/> Gabr. Fallopius. S. dessen nicht genug zu em-<lb/> pfehlende <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Obseruationes anat</hi></hi>. S. 17 u. f. der Ve-<lb/> net. Ausg. v. 1561. 8. Noch genauer hat nach-<lb/> her sein verdienter Schüler, Volcher Coiter die<lb/> Ausbildung der Knochen untersucht, auch die ersten<lb/> Abbildungen von Kinder- und Embryonengerip-<lb/> pen geliefert. S. dessen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ossium cum humani foetus,<lb/> tum infantis dimidium annum nati histor</hi></hi>. (in seinen<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0042]
§. 11.
Es ist jetzt allgemein angenommen, daß die
se Knochenkerne aus einem besondern, verhält-
nismässig groben Stoffe, nemlich aus dem so-
genannten Knochensafte bestehen; der in eige-
nen Schlagadern von einer ansehnlichen Weite
durch die den Knorpel umkleidende Beinhaut
geleitet, und in dessen Mitte nachher abgesetzt
wird. Hingegen sind die Meynungen der neuern
Zergliederer über das Verhältnis und die Ver-
bindung dieses Knochenkerns mit dem ihn um-
gebenden Knorpel getheilt gewesen.
§. 12.
Rob. Nesbitt nemlich, der zuerst durch
sorgfältige Erfahrungen die alte Meynung *)
*) Es lohnt nicht der Mühe alle die seltsamen Be-
griffe der Alten vom Ursprung der Knochen, z. B.
daß sie aus dem groben Unrath des männlichen
Saamens erzeugt würden u. s. w. anzuführen.
Ziemlich vollständig hat sie B. S. Albinus gesamm-
let annotat. academic. L. VII. c. 6.
Der erste Zergliederer der die Osteogenie aus
der Natur selbst studirt, und unzeitige Leibes-
früchte und Kinder in dieser Absicht zerlegt hat, ist
Gabr. Fallopius. S. dessen nicht genug zu em-
pfehlende Obseruationes anat. S. 17 u. f. der Ve-
net. Ausg. v. 1561. 8. Noch genauer hat nach-
her sein verdienter Schüler, Volcher Coiter die
Ausbildung der Knochen untersucht, auch die ersten
Abbildungen von Kinder- und Embryonengerip-
pen geliefert. S. dessen Ossium cum humani foetus,
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/42>, abgerufen am 22.02.2025. |