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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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Vier und vierzigster Abschnitt.
Vom Schulterblatt.
§. 311.

Die Schulterblätter*) (scapulae, scop-
tula cels., omoplatae
**), sind ein
Paar flache, größtentheils sehr dünne***)
und fast halbdurchsichtige, leichte Knochen, die
den Namen von ihrer Lage haben****)

*) galenvs cap. 14. pag. 23.
**) vesalivs cap. 21. fig. 1. 2. 3.
***) Daher sie bey manchen ehedem gebräuchlichen Arten
von brutaler Tortur leicht zerbrochen werden konn-
ten, weshalb der brave alte Hildanus die Crimi-
nalrichter gar ernstlich für einem solchen unmensch-
lichen Verfahren warnt. s. Dess. Beschreib. der
Fürtrefflichkeit etc. der Anatomy. Bern, 1624. 8.
S. 143 u. f.
****) Die Schulterblätter finden sich (- weit allgemei-
ner als die Schlüsselbeine -) bey allen rothblü-
tigen Thieren die Vorderfüße oder änliche Bewe-
gungswerkzeuge etc. erhalten haben. Also bey allen
Säugethieren, bey allen Vögeln, und bey den
vierfüßigen Amphibien.Ihre Bildung aber ist von mannichfaltiger
Verschiedenheit. - Bey den Vögeln z. B. sind
die Schulterblätter lang, schmal, ohngefähr Sä-
belförmig etc. - Bey den Fröschen flach, Schup-
penförmig. - Bey den Schildkröten liegen sie
Vier und vierzigster Abschnitt.
Vom Schulterblatt.
§. 311.

Die Schulterblätter*) (scapulae, scop-
tula cels., omoplatae
**), sind ein
Paar flache, größtentheils sehr dünne***)
und fast halbdurchsichtige, leichte Knochen, die
den Namen von ihrer Lage haben****)

*) galenvs cap. 14. pag. 23.
**) vesalivs cap. 21. fig. 1. 2. 3.
***) Daher sie bey manchen ehedem gebräuchlichen Arten
von brutaler Tortur leicht zerbrochen werden konn-
ten, weshalb der brave alte Hildanus die Crimi-
nalrichter gar ernstlich für einem solchen unmensch-
lichen Verfahren warnt. s. Dess. Beschreib. der
Fürtrefflichkeit ꝛc. der Anatomy. Bern, 1624. 8.
S. 143 u. f.
****) Die Schulterblätter finden sich (– weit allgemei-
ner als die Schlüsselbeine –) bey allen rothblü-
tigen Thieren die Vorderfüße oder änliche Bewe-
gungswerkzeuge ꝛc. erhalten haben. Also bey allen
Säugethieren, bey allen Vögeln, und bey den
vierfüßigen Amphibien.Ihre Bildung aber ist von mannichfaltiger
Verschiedenheit. – Bey den Vögeln z. B. sind
die Schulterblätter lang, schmal, ohngefähr Sä-
belförmig ꝛc. – Bey den Fröschen flach, Schup-
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[368/0400] Vier und vierzigster Abschnitt. Vom Schulterblatt. §. 311. Die Schulterblätter *) (scapulae, scop- tula cels., omoplatae **), sind ein Paar flache, größtentheils sehr dünne ***) und fast halbdurchsichtige, leichte Knochen, die den Namen von ihrer Lage haben ****) *) galenvs cap. 14. pag. 23. **) vesalivs cap. 21. fig. 1. 2. 3. ***) Daher sie bey manchen ehedem gebräuchlichen Arten von brutaler Tortur leicht zerbrochen werden konn- ten, weshalb der brave alte Hildanus die Crimi- nalrichter gar ernstlich für einem solchen unmensch- lichen Verfahren warnt. s. Dess. Beschreib. der Fürtrefflichkeit ꝛc. der Anatomy. Bern, 1624. 8. S. 143 u. f. ****) Die Schulterblätter finden sich (– weit allgemei- ner als die Schlüsselbeine –) bey allen rothblü- tigen Thieren die Vorderfüße oder änliche Bewe- gungswerkzeuge ꝛc. erhalten haben. Also bey allen Säugethieren, bey allen Vögeln, und bey den vierfüßigen Amphibien. Ihre Bildung aber ist von mannichfaltiger Verschiedenheit. – Bey den Vögeln z. B. sind die Schulterblätter lang, schmal, ohngefähr Sä- belförmig ꝛc. – Bey den Fröschen flach, Schup- penförmig. – Bey den Schildkröten liegen sie

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/400>, abgerufen am 21.11.2024.