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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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*) den Arm am füglichsten
wieder in vier Abschnitte: nemlich
1. in die Schulter, welche das Schlüs-
selbein und Schulterblatt begreift*).

2. in den Oberarm, bis zum Ellenbogen.

3. in den Vorderarm, bis zur Handwurzel.

4. in die Hand selbst.



*) Aenlichkeit mit den Armen des Menschen oder
den Vorderfüßen der andern gedachten Thiere.
s. die mehrgedachten Werke von Royter, Joh.
Dan. Meyer etc. - Auch Hrn. Prof. Merrem
vermischte Abhandlungen aus der Thiergeschichte,
S. 131 u. f.
*) Diese beiderley Knochen sind auch von manchen Zer-
gliederern, doch auf eine etwas unnatürliche Weise
zum Thorax selbst gerechnet worden.Schon der unglückliche Jessen hat gezeigt, daß
beides die Schlüsselbeine und die Schulterblätter,
eigentlich zur Bewegung und Haltung der Arme
bestimmt sind. de ossibus pag. 24.Er bezieht sich deshalb auch auf das Beyspiel
eines Menschen zu Hall in Schwaben der ohne
Arme gebohren war, und dem zugleich auch jene
beiderley Knochen fehlten.Doch dieß allein würde freylich nicht genug
beweisen. Ich selbst habe im Jul. 1775 einen Mann
gesehen, der ohne die mindeste äußere Spur von
Armen gebohren war, und dennoch auf beiden
Seiten sowohl Schlüsselbeine als Schulterblätter
hatte, und die letztern auch leicht bewegen konnte.

*) den Arm am füglichsten
wieder in vier Abschnitte: nemlich
1. in die Schulter, welche das Schlüs-
selbein und Schulterblatt begreift*).

2. in den Oberarm, bis zum Ellenbogen.

3. in den Vorderarm, bis zur Handwurzel.

4. in die Hand selbst.



*) Aenlichkeit mit den Armen des Menschen oder
den Vorderfüßen der andern gedachten Thiere.
s. die mehrgedachten Werke von Royter, Joh.
Dan. Meyer ꝛc. – Auch Hrn. Prof. Merrem
vermischte Abhandlungen aus der Thiergeschichte,
S. 131 u. f.
*) Diese beiderley Knochen sind auch von manchen Zer-
gliederern, doch auf eine etwas unnatürliche Weise
zum Thorax selbst gerechnet worden.Schon der unglückliche Jessen hat gezeigt, daß
beides die Schlüsselbeine und die Schulterblätter,
eigentlich zur Bewegung und Haltung der Arme
bestimmt sind. de ossibus pag. 24.Er bezieht sich deshalb auch auf das Beyspiel
eines Menschen zu Hall in Schwaben der ohne
Arme gebohren war, und dem zugleich auch jene
beiderley Knochen fehlten.Doch dieß allein würde freylich nicht genug
beweisen. Ich selbst habe im Jul. 1775 einen Mann
gesehen, der ohne die mindeste äußere Spur von
Armen gebohren war, und dennoch auf beiden
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[362/0394] *) den Arm am füglichsten wieder in vier Abschnitte: nemlich 1. in die Schulter, welche das Schlüs- selbein und Schulterblatt begreift *). 2. in den Oberarm, bis zum Ellenbogen. 3. in den Vorderarm, bis zur Handwurzel. 4. in die Hand selbst. *) Aenlichkeit mit den Armen des Menschen oder den Vorderfüßen der andern gedachten Thiere. s. die mehrgedachten Werke von Royter, Joh. Dan. Meyer ꝛc. – Auch Hrn. Prof. Merrem vermischte Abhandlungen aus der Thiergeschichte, S. 131 u. f. *) Diese beiderley Knochen sind auch von manchen Zer- gliederern, doch auf eine etwas unnatürliche Weise zum Thorax selbst gerechnet worden. Schon der unglückliche Jessen hat gezeigt, daß beides die Schlüsselbeine und die Schulterblätter, eigentlich zur Bewegung und Haltung der Arme bestimmt sind. de ossibus pag. 24. Er bezieht sich deshalb auch auf das Beyspiel eines Menschen zu Hall in Schwaben der ohne Arme gebohren war, und dem zugleich auch jene beiderley Knochen fehlten. Doch dieß allein würde freylich nicht genug beweisen. Ich selbst habe im Jul. 1775 einen Mann gesehen, der ohne die mindeste äußere Spur von Armen gebohren war, und dennoch auf beiden Seiten sowohl Schlüsselbeine als Schulterblätter hatte, und die letztern auch leicht bewegen konnte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/394>, abgerufen am 21.11.2024.