Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

**), nach oben
gewölbten, Käficht vor; der an seinen beiden
Seitentheilen am längsten, nach vorn aber am
kürzesten, und daselbst unten in einen Winkel
von ohngefähr 80 Graden ausgeschnitten ist.

§. 299.

Seine innere Höle wird durch die hinten
hineinragenden Rückgraatswirbel in zwey, et-
was ungleiche (§. 206) Hälften getheilt.

Die Richtung des Brustbeins gegen diese
Rückgraatswirbel ist so, daß es mit seinem
untern Ende meist gerade noch einmal so weit
von denselben absteht als mit seinem obern.

§. 300.

So ist er geräumig*)

**) Bey den übrigen Säugethieren ist die Brust
nach der Verschiedenheit ihrer Lebensart und des
derselben angemeßnen übrigen Körperbaues auch
von verschiedner Bildung; mehr oder weniger
schmahl, hochgewölbt etc. - z. B. beiden Mäuse-
artigen kleinen Thieren, bey den Maulwürfen etc.
auch bey den Fledermäusen etc. breiter als bey an-
dern. - Am schmahlsten ist sie meines Wissens bey
den Thieren aus dem Hirschgeschlecht.Nach Verhältnis der Breite des Thorax sind
nun auch die Rippen mehr oder weniger gekrümmt.
Beym Menschen folglich stark; - bey Thieren
mit scharfer Brust sehr schwach gebogen u. s. w.
*) Die Weite des menschlichen Thorax variirt doch
sehr nach der Verschiedenheit des Alters und Ge-

**), nach oben
gewölbten, Käficht vor; der an seinen beiden
Seitentheilen am längsten, nach vorn aber am
kürzesten, und daselbst unten in einen Winkel
von ohngefähr 80 Graden ausgeschnitten ist.

§. 299.

Seine innere Höle wird durch die hinten
hineinragenden Rückgraatswirbel in zwey, et-
was ungleiche (§. 206) Hälften getheilt.

Die Richtung des Brustbeins gegen diese
Rückgraatswirbel ist so, daß es mit seinem
untern Ende meist gerade noch einmal so weit
von denselben absteht als mit seinem obern.

§. 300.

So ist er geräumig*)

**) Bey den übrigen Säugethieren ist die Brust
nach der Verschiedenheit ihrer Lebensart und des
derselben angemeßnen übrigen Körperbaues auch
von verschiedner Bildung; mehr oder weniger
schmahl, hochgewölbt ꝛc. – z. B. beiden Mäuse-
artigen kleinen Thieren, bey den Maulwürfen ꝛc.
auch bey den Fledermäusen ꝛc. breiter als bey an-
dern. – Am schmahlsten ist sie meines Wissens bey
den Thieren aus dem Hirschgeschlecht.Nach Verhältnis der Breite des Thorax sind
nun auch die Rippen mehr oder weniger gekrümmt.
Beym Menschen folglich stark; – bey Thieren
mit scharfer Brust sehr schwach gebogen u. s. w.
*) Die Weite des menschlichen Thorax variirt doch
sehr nach der Verschiedenheit des Alters und Ge-
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0389" xml:id="pb357_0001" n="357"/>
Bey den übrigen Säugethieren ist die Brust<lb/>
nach der Verschiedenheit ihrer Lebensart und des<lb/>
derselben angemeßnen übrigen Körperbaues auch<lb/>
von verschiedner Bildung; mehr oder weniger<lb/>
schmahl, hochgewölbt &#xA75B;c. &#x2013; z. B. beiden Mäuse-<lb/>
artigen kleinen Thieren, bey den Maulwürfen &#xA75B;c.<lb/>
auch bey den Fledermäusen &#xA75B;c. breiter als bey an-<lb/>
dern. &#x2013; Am schmahlsten ist sie meines Wissens bey<lb/>
den Thieren aus dem Hirschgeschlecht.</p><p>Nach Verhältnis der Breite des Thorax sind<lb/>
nun auch die Rippen mehr oder weniger gekrümmt.<lb/>
Beym Menschen folglich stark; &#x2013; bey Thieren<lb/>
mit scharfer Brust sehr schwach gebogen u. s. w.</p></note>, nach oben<lb/>
gewölbten, Käficht vor; der an seinen beiden<lb/>
Seitentheilen am längsten, nach vorn aber am<lb/>
kürzesten, und daselbst unten in einen Winkel<lb/>
von ohngefähr 80 Graden ausgeschnitten ist.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 299.</head><lb/>
            <p>Seine innere Höle wird durch die hinten<lb/>
hineinragenden Rückgraatswirbel in zwey, et-<lb/>
was ungleiche (§. 206) Hälften getheilt.</p>
            <p>Die Richtung des Brustbeins gegen diese<lb/>
Rückgraatswirbel ist so, daß es mit seinem<lb/>
untern Ende meist gerade noch einmal so weit<lb/>
von denselben absteht als mit seinem obern.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 300.</head><lb/>
            <p>So ist er geräumig<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Die Weite des menschlichen Thorax variirt doch<lb/>
sehr nach der Verschiedenheit des Alters und Ge-<lb/></p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[357/0389] **), nach oben gewölbten, Käficht vor; der an seinen beiden Seitentheilen am längsten, nach vorn aber am kürzesten, und daselbst unten in einen Winkel von ohngefähr 80 Graden ausgeschnitten ist. §. 299. Seine innere Höle wird durch die hinten hineinragenden Rückgraatswirbel in zwey, et- was ungleiche (§. 206) Hälften getheilt. Die Richtung des Brustbeins gegen diese Rückgraatswirbel ist so, daß es mit seinem untern Ende meist gerade noch einmal so weit von denselben absteht als mit seinem obern. §. 300. So ist er geräumig *) **) Bey den übrigen Säugethieren ist die Brust nach der Verschiedenheit ihrer Lebensart und des derselben angemeßnen übrigen Körperbaues auch von verschiedner Bildung; mehr oder weniger schmahl, hochgewölbt ꝛc. – z. B. beiden Mäuse- artigen kleinen Thieren, bey den Maulwürfen ꝛc. auch bey den Fledermäusen ꝛc. breiter als bey an- dern. – Am schmahlsten ist sie meines Wissens bey den Thieren aus dem Hirschgeschlecht. Nach Verhältnis der Breite des Thorax sind nun auch die Rippen mehr oder weniger gekrümmt. Beym Menschen folglich stark; – bey Thieren mit scharfer Brust sehr schwach gebogen u. s. w. *) Die Weite des menschlichen Thorax variirt doch sehr nach der Verschiedenheit des Alters und Ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/389
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/389>, abgerufen am 21.12.2024.