Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

***).

§. 274.

Ihre Verknöcherung*) beginnt bey der
noch sehr zarten kaum zweymonatlichen Leibes-
frucht sehr früh, (Th. I. §. 9.) und zugleich
sehr vollkommen (Th. I. §. 20.); so daß nur
gar wenige andre Knochen schon vor der Ge-
burt eine so völlige Ausbildung erreichen**)

***) Die Frösche haben gar keine, sondern statt der-
selben desto größere Seitenfortsätze der Brustwir-
bel (S. 294. N. *).Bey den Schildkröten sind die Rippen meist
ganz mit der großen knochichten Rückenschaale ver-
wachsen. Am meisten bey den Landschildkröten, de-
nen daher Royter die Rippen gar abspricht Deut-
licher sind sie hingegen bey den Meerschildkröten
zu unterscheiden. s. caldesi osservaz. anat. intorno
alle Tartarughe
tab. I. fig. 2.Die Vögel haben keine zahlreichen Rippen.
höchstens 10 Paar.Die Säugethiere schon mehrere. Viele Affen
14 Paar. - So auch der Marder etc. - Der Il-
tis, auch der Igel etc. 15 P. - Der kleine Brasi-
lische Ameisenbär 16 P. - So auch das Frettel-
gen etc. - Das Pferd 18 P. - Der Elephant 19 P.Die allerzahlreichsten Rippen finden sich bey
den Schlangen. Die gemeine Natter z. B. hat
ihrer 173 Paar, die sich vom Nacken bis zur cloaca
beym Anfang des Schwanzes erstrecken.
*) albini icon. oss. foetus tab. VIII. fig. 60-63.
**) Albinus sagt a. a. O. S. 73. die zweyfachen Ge-
lenkknöpfe der Rippen womit sie an den Brustwir-

***).

§. 274.

Ihre Verknöcherung*) beginnt bey der
noch sehr zarten kaum zweymonatlichen Leibes-
frucht sehr früh, (Th. I. §. 9.) und zugleich
sehr vollkommen (Th. I. §. 20.); so daß nur
gar wenige andre Knochen schon vor der Ge-
burt eine so völlige Ausbildung erreichen**)

***) Die Frösche haben gar keine, sondern statt der-
selben desto größere Seitenfortsätze der Brustwir-
bel (S. 294. N. *).Bey den Schildkröten sind die Rippen meist
ganz mit der großen knochichten Rückenschaale ver-
wachsen. Am meisten bey den Landschildkröten, de-
nen daher Royter die Rippen gar abspricht Deut-
licher sind sie hingegen bey den Meerschildkröten
zu unterscheiden. s. caldesi osservaz. anat. intorno
alle Tartarughe
tab. I. fig. 2.Die Vögel haben keine zahlreichen Rippen.
höchstens 10 Paar.Die Säugethiere schon mehrere. Viele Affen
14 Paar. – So auch der Marder ꝛc. – Der Il-
tis, auch der Igel ꝛc. 15 P. – Der kleine Brasi-
lische Ameisenbär 16 P. – So auch das Frettel-
gen ꝛc. – Das Pferd 18 P. – Der Elephant 19 P.Die allerzahlreichsten Rippen finden sich bey
den Schlangen. Die gemeine Natter z. B. hat
ihrer 173 Paar, die sich vom Nacken bis zur cloaca
beym Anfang des Schwanzes erstrecken.
*) albini icon. oss. foetus tab. VIII. fig. 60-63.
**) Albinus sagt a. a. O. S. 73. die zweyfachen Ge-
lenkknöpfe der Rippen womit sie an den Brustwir-
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><note anchored="true" place="foot" n="***)"><p><pb facs="#f0365" xml:id="pb333_0001" n="333"/>
Die Frösche haben gar keine, sondern statt der-<lb/>
selben desto größere Seitenfortsätze der Brustwir-<lb/>
bel (S. 294. N. *).</p><p>Bey den Schildkröten sind die Rippen meist<lb/>
ganz mit der großen knochichten Rückenschaale ver-<lb/>
wachsen. Am meisten bey den Landschildkröten, de-<lb/>
nen daher Royter die Rippen gar abspricht Deut-<lb/>
licher sind sie hingegen bey den Meerschildkröten<lb/>
zu unterscheiden. s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">caldesi</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">osservaz. anat. intorno<lb/>
alle Tartarughe</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 2.</p><p>Die Vögel haben keine zahlreichen Rippen.<lb/>
höchstens 10 Paar.</p><p>Die Säugethiere schon mehrere. Viele Affen<lb/>
14 Paar. &#x2013; So auch der Marder &#xA75B;c. &#x2013; Der Il-<lb/>
tis, auch der Igel &#xA75B;c. 15 P. &#x2013; Der kleine Brasi-<lb/>
lische Ameisenbär 16 P. &#x2013; So auch das Frettel-<lb/>
gen &#xA75B;c. &#x2013; Das Pferd 18 P. &#x2013; Der Elephant 19 P.</p><p>Die allerzahlreichsten Rippen finden sich bey<lb/>
den Schlangen. Die gemeine Natter z. B. hat<lb/>
ihrer 173 Paar, die sich vom Nacken bis zur <hi rendition="#aq">cloaca</hi><lb/>
beym Anfang des Schwanzes erstrecken.</p></note>.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 274.</head><lb/>
            <p>Ihre Verknöcherung<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">albini</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">icon. oss. foetus</hi></hi><hi rendition="#aq">tab.</hi> VIII. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 60-63.</p></note> beginnt bey der<lb/>
noch sehr zarten kaum zweymonatlichen Leibes-<lb/>
frucht sehr früh, (Th. I. §. 9.) und zugleich<lb/>
sehr vollkommen (Th. I. §. 20.); so daß nur<lb/>
gar wenige andre Knochen schon vor der Ge-<lb/>
burt eine so völlige Ausbildung erreichen<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Albinus sagt a. a. O. S. 73. die zweyfachen Ge-<lb/>
lenkknöpfe der Rippen womit sie an den Brustwir-<lb/></p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0365] ***). §. 274. Ihre Verknöcherung *) beginnt bey der noch sehr zarten kaum zweymonatlichen Leibes- frucht sehr früh, (Th. I. §. 9.) und zugleich sehr vollkommen (Th. I. §. 20.); so daß nur gar wenige andre Knochen schon vor der Ge- burt eine so völlige Ausbildung erreichen **) ***) Die Frösche haben gar keine, sondern statt der- selben desto größere Seitenfortsätze der Brustwir- bel (S. 294. N. *). Bey den Schildkröten sind die Rippen meist ganz mit der großen knochichten Rückenschaale ver- wachsen. Am meisten bey den Landschildkröten, de- nen daher Royter die Rippen gar abspricht Deut- licher sind sie hingegen bey den Meerschildkröten zu unterscheiden. s. caldesi osservaz. anat. intorno alle Tartarughe tab. I. fig. 2. Die Vögel haben keine zahlreichen Rippen. höchstens 10 Paar. Die Säugethiere schon mehrere. Viele Affen 14 Paar. – So auch der Marder ꝛc. – Der Il- tis, auch der Igel ꝛc. 15 P. – Der kleine Brasi- lische Ameisenbär 16 P. – So auch das Frettel- gen ꝛc. – Das Pferd 18 P. – Der Elephant 19 P. Die allerzahlreichsten Rippen finden sich bey den Schlangen. Die gemeine Natter z. B. hat ihrer 173 Paar, die sich vom Nacken bis zur cloaca beym Anfang des Schwanzes erstrecken. *) albini icon. oss. foetus tab. VIII. fig. 60-63. **) Albinus sagt a. a. O. S. 73. die zweyfachen Ge- lenkknöpfe der Rippen womit sie an den Brustwir-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/365
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/365>, abgerufen am 21.11.2024.