Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.****). §. 246. Er ist hinten zwischen die Hüfftknochen §. 247. Gewissermaßen ist das Kreuzbein ein zu- ****)
nach hinten. Eben so nimmts z. B. auch Riolan a. a. O. pag. 705. und Boerhaave in den institut. §. 659. u. a.m.Diese Richtung mit der das weibliche Kreuzbein stärker nach hinten austritt, ist aber blos am Ge- rippe und nicht am vollständigen weiblichen Kör- per merklich, weil bey diesem bekanntlich auch die fleischichten Theile derselben Gegend ein andres Verhältnis von Umfang und Wölbung haben als am männlichen. Desto merklicher wird sie hinge- gen bey Mannspersonen, wenn dieser ihr Kreuzbein etwa so stark als beym andern Geschlecht zurück- tritt, die daher in manchen Gegenden geschwänzte Menschen genannt werden. s. fallopii expos. de ossib. pag. 577 sq. paw primit. anatom. pag. 101.Ganz nach der Natur ist übrigens die Beschrei- bung des weiblichen Kreuzbeins bey albinvs de sceleto pag. 474. "Sacrum feminis latius, per lon-- So auch bey Marherr in den praelect. Vol. III. pag. 573 der Ausg. v. 1785.Und eben so nach der richtigen schönen Natur ist auch das Profil eines weiblichen Kreuzbeins in trew tabul. osteolog. tab. IX. fig. 6. zur Verglei- chung mit dem von einem männlichen; ebendas. fig. 5. *) Gewöhnlich besteht das Kreuzbein aus fünf wirbel-
artigen Stücken. - So auch in den Abbildungen bey Eustach, Bidloo, Cheselden, Albinue, Sue u. a.m. ****). §. 246. Er ist hinten zwischen die Hüfftknochen §. 247. Gewissermaßen ist das Kreuzbein ein zu- ****)
nach hinten. Eben so nimmts z. B. auch Riolan a. a. O. pag. 705. und Boerhaave in den institut. §. 659. u. a.m.Diese Richtung mit der das weibliche Kreuzbein stärker nach hinten austritt, ist aber blos am Ge- rippe und nicht am vollständigen weiblichen Kör- per merklich, weil bey diesem bekanntlich auch die fleischichten Theile derselben Gegend ein andres Verhältnis von Umfang und Wölbung haben als am männlichen. Desto merklicher wird sie hinge- gen bey Mannspersonen, wenn dieser ihr Kreuzbein etwa so stark als beym andern Geschlecht zurück- tritt, die daher in manchen Gegenden geschwänzte Menschen genannt werden. s. fallopii expos. de ossib. pag. 577 sq. paw primit. anatom. pag. 101.Ganz nach der Natur ist übrigens die Beschrei- bung des weiblichen Kreuzbeins bey albinvs de sceleto pag. 474. „Sacrum feminis latius, per lon-– So auch bey Marherr in den praelect. Vol. III. pag. 573 der Ausg. v. 1785.Und eben so nach der richtigen schönen Natur ist auch das Profil eines weiblichen Kreuzbeins in trew tabul. osteolog. tab. IX. fig. 6. zur Verglei- chung mit dem von einem männlichen; ebendas. fig. 5. *) Gewöhnlich besteht das Kreuzbein aus fünf wirbel-
artigen Stücken. – So auch in den Abbildungen bey Eustach, Bidloo, Cheselden, Albinue, Sue u. a.m. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="****)"><p><pb facs="#f0335" xml:id="pb303_0001" n="303"/> nach hinten. Eben so nimmts z. B. auch Riolan<lb/> a. a. O. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 705. und Boerhaave in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">institut</hi></hi>.<lb/> §. 659. u. a.m.</p><p>Diese Richtung mit der das weibliche Kreuzbein<lb/> stärker nach hinten austritt, ist aber blos am Ge-<lb/> rippe und nicht am vollständigen weiblichen Kör-<lb/> per merklich, weil bey diesem bekanntlich auch die<lb/> fleischichten Theile derselben Gegend ein andres<lb/> Verhältnis von Umfang und Wölbung haben als<lb/> am männlichen. Desto merklicher wird sie hinge-<lb/> gen bey Mannspersonen, wenn dieser ihr Kreuzbein<lb/> etwa so stark als beym andern Geschlecht zurück-<lb/> tritt, die daher in manchen Gegenden geschwänzte<lb/> Menschen genannt werden. s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">fallopii</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">expos. de<lb/> ossib</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 577 <hi rendition="#aq">sq. <hi rendition="#k">paw</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">primit. anatom</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 101.</p><p>Ganz nach der Natur ist übrigens die Beschrei-<lb/> bung des weiblichen Kreuzbeins bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">albinvs</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de<lb/> sceleto</hi></hi> <hi rendition="#aq">pag</hi>. 474. <q>„<hi rendition="#aq">Sacrum feminis latius, per lon-<lb/> gitudinem rectius, infra non aeque incuruatum in<lb/> priora.“</hi></q> – So auch bey Marherr in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">praelect</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Vol</hi>. III. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 573 der Ausg. v. 1785.</p><p>Und eben so nach der richtigen schönen Natur<lb/> ist auch das Profil eines weiblichen Kreuzbeins in<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">trew</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tabul. osteolog</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. IX. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 6. zur Verglei-<lb/> chung mit dem von einem männlichen; ebendas. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 5.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 246.</head><lb/> <p>Er ist hinten zwischen die Hüfftknochen<lb/> eingekeilt, hilft die Beckenhöle bilden, und<lb/> ist gleichsam der Fuß worauf das ganze Rück-<lb/> graal, und mit diesem auch Brust und Kopf<lb/> und Arme ruhen.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 247.</head><lb/> <p>Gewissermaßen ist das Kreuzbein ein zu-<lb/> sammengesetzter Knochen, der nemlich aus<lb/> fünf (– seltner aus sechs –<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Gewöhnlich besteht das Kreuzbein aus fünf wirbel-<lb/> artigen Stücken. – So auch in den Abbildungen<lb/> bey Eustach, Bidloo, Cheselden, Albinue, Sue<lb/> u. a.m.</p><p> </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [303/0335]
****).
§. 246.
Er ist hinten zwischen die Hüfftknochen
eingekeilt, hilft die Beckenhöle bilden, und
ist gleichsam der Fuß worauf das ganze Rück-
graal, und mit diesem auch Brust und Kopf
und Arme ruhen.
§. 247.
Gewissermaßen ist das Kreuzbein ein zu-
sammengesetzter Knochen, der nemlich aus
fünf (– seltner aus sechs – *)
****) nach hinten. Eben so nimmts z. B. auch Riolan
a. a. O. pag. 705. und Boerhaave in den institut.
§. 659. u. a.m.
Diese Richtung mit der das weibliche Kreuzbein
stärker nach hinten austritt, ist aber blos am Ge-
rippe und nicht am vollständigen weiblichen Kör-
per merklich, weil bey diesem bekanntlich auch die
fleischichten Theile derselben Gegend ein andres
Verhältnis von Umfang und Wölbung haben als
am männlichen. Desto merklicher wird sie hinge-
gen bey Mannspersonen, wenn dieser ihr Kreuzbein
etwa so stark als beym andern Geschlecht zurück-
tritt, die daher in manchen Gegenden geschwänzte
Menschen genannt werden. s. fallopii expos. de
ossib. pag. 577 sq. paw primit. anatom. pag. 101.
Ganz nach der Natur ist übrigens die Beschrei-
bung des weiblichen Kreuzbeins bey albinvs de
sceleto pag. 474. „Sacrum feminis latius, per lon-
gitudinem rectius, infra non aeque incuruatum in
priora.“ – So auch bey Marherr in den praelect.
Vol. III. pag. 573 der Ausg. v. 1785.
Und eben so nach der richtigen schönen Natur
ist auch das Profil eines weiblichen Kreuzbeins in
trew tabul. osteolog. tab. IX. fig. 6. zur Verglei-
chung mit dem von einem männlichen; ebendas. fig. 5.
*) Gewöhnlich besteht das Kreuzbein aus fünf wirbel-
artigen Stücken. – So auch in den Abbildungen
bey Eustach, Bidloo, Cheselden, Albinue, Sue
u. a.m.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/335>, abgerufen am 22.02.2025. |