Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.ken, in welchen die äußern und hintern Ge- Von den Dornfortsätzen*) dieser Wir- §. 239. Ueberhaupt sind die gemeinschaftlichen *) Bey den mehresten vierfüßigen Säugethieren sind diese Dornfortsätze von einer auffallenden Länge, besonders beym Elephant, Pferd, und durchge- hends bey den Thieren mit gespaltnen Klauen.Bey keinem aber doch so ungeheuer lang und stark als beym Cameel und Dromedar, wo sie zur Grundlage für den Rückenhöcker dienen. **) Man sagt, daß diese Fortsätze bey Frauenzimmern
die sich enge schnüren, schief wachsen sollen. - s. jo. c. insfeldt diss. de lusibus naturae LB. 1772. 4. pag. 28.Ich weis nicht ob sich diese Behauptung auf würkliche Untersuchungen gründet, oder ob sie nicht vielleicht zu so manchen andern eingebildeten Nach- theilen gehört, die man - außer den würkli- chen - den Schnürbrüsten hat aufheften wollen. ken, in welchen die äußern und hintern Ge- Von den Dornfortsätzen*) dieser Wir- §. 239. Ueberhaupt sind die gemeinschaftlichen *) Bey den mehresten vierfüßigen Säugethieren sind diese Dornfortsätze von einer auffallenden Länge, besonders beym Elephant, Pferd, und durchge- hends bey den Thieren mit gespaltnen Klauen.Bey keinem aber doch so ungeheuer lang und stark als beym Cameel und Dromedar, wo sie zur Grundlage für den Rückenhöcker dienen. **) Man sagt, daß diese Fortsätze bey Frauenzimmern
die sich enge schnüren, schief wachsen sollen. – s. jo. c. insfeldt diss. de lusibus naturae LB. 1772. 4. pag. 28.Ich weis nicht ob sich diese Behauptung auf würkliche Untersuchungen gründet, oder ob sie nicht vielleicht zu so manchen andern eingebildeten Nach- theilen gehört, die man – außer den würkli- chen – den Schnürbrüsten hat aufheften wollen. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0327" xml:id="pb295_0001" n="295"/> ken, in welchen die äußern und hintern Ge-<lb/> lenkknöpfe der Rippen anliegen.</p> <p>Von den Dornfortsätzen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Bey den mehresten vierfüßigen Säugethieren sind<lb/> diese Dornfortsätze von einer auffallenden Länge,<lb/> besonders beym Elephant, Pferd, und durchge-<lb/> hends bey den Thieren mit gespaltnen Klauen.</p><p>Bey keinem aber doch so ungeheuer lang und<lb/> stark als beym Cameel und Dromedar, wo sie zur<lb/> Grundlage für den Rückenhöcker dienen.</p></note> dieser Wir-<lb/> bel liegen die drey oder vier obern ziemlich<lb/> gerade aus und stehen merklich von einander<lb/> ab. Die folgenden 6 hingegen laufen sehr<lb/> schräg herunter, und liegen daher fast dicht auf<lb/> einander. – Die letzten endlich liegen wieder<lb/> meist horizontal und äneln überhaupt schon denen<lb/> an den Lendenwirbeln, nur daß sie dünner sind.<lb/> Im ganzen sind diese Fortsätze fast prismatisch<lb/> haben wenigstens oben einen scharfen Rücken<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Man sagt, daß diese Fortsätze bey Frauenzimmern<lb/> die sich enge schnüren, schief wachsen sollen. –<lb/> s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">jo. c. insfeldt</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">diss. de lusibus naturae</hi></hi> <hi rendition="#aq">LB</hi>. 1772.<lb/> 4. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 28.</p><p>Ich weis nicht ob sich diese Behauptung auf<lb/> würkliche Untersuchungen gründet, oder ob sie nicht<lb/> vielleicht zu so manchen andern eingebildeten Nach-<lb/> theilen gehört, die man – außer den würkli-<lb/> chen – den Schnürbrüsten hat aufheften wollen.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 239.</head><lb/> <p>Ueberhaupt sind die gemeinschaftlichen<lb/> Seitenöffnungen zwischen diesen Wirbeln, zum<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [295/0327]
ken, in welchen die äußern und hintern Ge-
lenkknöpfe der Rippen anliegen.
Von den Dornfortsätzen *) dieser Wir-
bel liegen die drey oder vier obern ziemlich
gerade aus und stehen merklich von einander
ab. Die folgenden 6 hingegen laufen sehr
schräg herunter, und liegen daher fast dicht auf
einander. – Die letzten endlich liegen wieder
meist horizontal und äneln überhaupt schon denen
an den Lendenwirbeln, nur daß sie dünner sind.
Im ganzen sind diese Fortsätze fast prismatisch
haben wenigstens oben einen scharfen Rücken **).
§. 239.
Ueberhaupt sind die gemeinschaftlichen
Seitenöffnungen zwischen diesen Wirbeln, zum
*) Bey den mehresten vierfüßigen Säugethieren sind
diese Dornfortsätze von einer auffallenden Länge,
besonders beym Elephant, Pferd, und durchge-
hends bey den Thieren mit gespaltnen Klauen.
Bey keinem aber doch so ungeheuer lang und
stark als beym Cameel und Dromedar, wo sie zur
Grundlage für den Rückenhöcker dienen.
**) Man sagt, daß diese Fortsätze bey Frauenzimmern
die sich enge schnüren, schief wachsen sollen. –
s. jo. c. insfeldt diss. de lusibus naturae LB. 1772.
4. pag. 28.
Ich weis nicht ob sich diese Behauptung auf
würkliche Untersuchungen gründet, oder ob sie nicht
vielleicht zu so manchen andern eingebildeten Nach-
theilen gehört, die man – außer den würkli-
chen – den Schnürbrüsten hat aufheften wollen.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/327>, abgerufen am 22.02.2025. |