Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Löcher womit die Seitenfortsätze an
ihrer Wurzel durchbohrt sind, haben auch eine
ansehnlichere Weite als die an den übrigen
Halswirbeln, und sind zuweilen durch eine
Scheidewand verdoppelt.

Auch die Einschnitte zu den vier gemein-
schaftlichen Oeffnungen (§. 213.) die hinter
den beiden Seitentheilen liegen, sind tiefer und
laufen mehr gerader als an den folgenden Wir-
beln. Die auf der obern Seite, die zum Ein-
gange der arter. vertebralis und zum Ausgang des
ersten Paars der Nacken-Nerven dienen, sind zu-
weilen wie mit einer Brücke wieder bedeckt, so
daß sie dann ein foramen proprium (S. 105
§. 19.) bilden*).

§. 223.

Dieser ganze Wirbel ist aufs genaueste mit
dem Hinterhauptbein verbunden**)

*) Wie fast durchgehends bey den vierfüßigen Thie-
ren. Doch findet sich zuweilen bey manchen Af-
fen auch nur ein Einschnitt statt des vollkomme-
nen Loches. s. Hrn. Prof. Camper natuurkund.
Verhandel. over den Orang-outang
etc. pag. 21.
vergl. mit evstach. ossium examen. pag. 211. 214.
**) Daher man ihn auch nicht gar selten mit dem
Hinterhauptbein verwachsen findet. Beyspiele die-
ser Art von Ankylose s. in Hrn. Prof. Sandifort
Exercitat. academicis P. I. tab. I. II. III. und in jac.
thiens. van de wynpersse
diss. de Ancylosi LB.
1783. 4. tab. I. fig. 1. 2. 3.

Die Löcher womit die Seitenfortsätze an
ihrer Wurzel durchbohrt sind, haben auch eine
ansehnlichere Weite als die an den übrigen
Halswirbeln, und sind zuweilen durch eine
Scheidewand verdoppelt.

Auch die Einschnitte zu den vier gemein-
schaftlichen Oeffnungen (§. 213.) die hinter
den beiden Seitentheilen liegen, sind tiefer und
laufen mehr gerader als an den folgenden Wir-
beln. Die auf der obern Seite, die zum Ein-
gange der arter. vertebralis und zum Ausgang des
ersten Paars der Nacken-Nerven dienen, sind zu-
weilen wie mit einer Brücke wieder bedeckt, so
daß sie dann ein foramen proprium (S. 105
§. 19.) bilden*).

§. 223.

Dieser ganze Wirbel ist aufs genaueste mit
dem Hinterhauptbein verbunden**)

*) Wie fast durchgehends bey den vierfüßigen Thie-
ren. Doch findet sich zuweilen bey manchen Af-
fen auch nur ein Einschnitt statt des vollkomme-
nen Loches. s. Hrn. Prof. Camper natuurkund.
Verhandel. over den Orang-outang
ꝛc. pag. 21.
vergl. mit evstach. ossium examen. pag. 211. 214.
**) Daher man ihn auch nicht gar selten mit dem
Hinterhauptbein verwachsen findet. Beyspiele die-
ser Art von Ankylose s. in Hrn. Prof. Sandifort
Exercitat. academicis P. I. tab. I. II. III. und in jac.
thiens. van de wynpersse
diss. de Ancylosi LB.
1783. 4. tab. I. fig. 1. 2. 3.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0312" xml:id="pb280_0001" n="280"/>
Die Löcher womit die Seitenfortsätze an<lb/>
ihrer Wurzel durchbohrt sind, haben auch eine<lb/>
ansehnlichere Weite als die an den übrigen<lb/>
Halswirbeln, und sind zuweilen durch eine<lb/>
Scheidewand verdoppelt.</p>
            <p>Auch die Einschnitte zu den vier gemein-<lb/>
schaftlichen Oeffnungen (§. 213.) die hinter<lb/>
den beiden Seitentheilen liegen, sind tiefer und<lb/>
laufen mehr gerader als an den folgenden Wir-<lb/>
beln. Die auf der obern Seite, die zum Ein-<lb/>
gange der <hi rendition="#aq">arter. vertebralis</hi> und zum Ausgang des<lb/>
ersten Paars der Nacken-Nerven dienen, sind zu-<lb/>
weilen wie mit einer Brücke wieder bedeckt, so<lb/>
daß sie dann ein <hi rendition="#aq">foramen proprium</hi> (S. 105<lb/>
§. 19.) bilden<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Wie fast durchgehends bey den vierfüßigen Thie-<lb/>
ren. Doch findet sich zuweilen bey manchen Af-<lb/>
fen auch nur ein Einschnitt statt des vollkomme-<lb/>
nen Loches. s. Hrn. Prof. Camper <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">natuurkund.<lb/>
Verhandel. over den Orang-outang</hi></hi> <hi rendition="#aq">&#xA75B;c. pag</hi>. 21.<lb/>
vergl. mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">evstach</hi></hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ossium examen</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 211. 214.</p></note>.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 223.</head><lb/>
            <p>Dieser ganze Wirbel ist aufs genaueste mit<lb/>
dem Hinterhauptbein verbunden<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Daher man ihn auch nicht gar selten mit dem<lb/>
Hinterhauptbein verwachsen findet. Beyspiele die-<lb/>
ser Art von Ankylose s. in Hrn. Prof. Sandifort<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Exercitat. academicis</hi></hi> <hi rendition="#aq">P</hi>. I. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. II. III. und in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">jac.<lb/>
thiens. van de wynpersse</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">diss. de Ancylosi</hi></hi> <hi rendition="#aq">LB</hi>.<lb/>
1783. 4. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2. 3.</p><p>
</p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[280/0312] Die Löcher womit die Seitenfortsätze an ihrer Wurzel durchbohrt sind, haben auch eine ansehnlichere Weite als die an den übrigen Halswirbeln, und sind zuweilen durch eine Scheidewand verdoppelt. Auch die Einschnitte zu den vier gemein- schaftlichen Oeffnungen (§. 213.) die hinter den beiden Seitentheilen liegen, sind tiefer und laufen mehr gerader als an den folgenden Wir- beln. Die auf der obern Seite, die zum Ein- gange der arter. vertebralis und zum Ausgang des ersten Paars der Nacken-Nerven dienen, sind zu- weilen wie mit einer Brücke wieder bedeckt, so daß sie dann ein foramen proprium (S. 105 §. 19.) bilden *). §. 223. Dieser ganze Wirbel ist aufs genaueste mit dem Hinterhauptbein verbunden **) *) Wie fast durchgehends bey den vierfüßigen Thie- ren. Doch findet sich zuweilen bey manchen Af- fen auch nur ein Einschnitt statt des vollkomme- nen Loches. s. Hrn. Prof. Camper natuurkund. Verhandel. over den Orang-outang ꝛc. pag. 21. vergl. mit evstach. ossium examen. pag. 211. 214. **) Daher man ihn auch nicht gar selten mit dem Hinterhauptbein verwachsen findet. Beyspiele die- ser Art von Ankylose s. in Hrn. Prof. Sandifort Exercitat. academicis P. I. tab. I. II. III. und in jac. thiens. van de wynpersse diss. de Ancylosi LB. 1783. 4. tab. I. fig. 1. 2. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/312
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/312>, abgerufen am 21.11.2024.