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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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§. 171.

Noch sind am Unterkiefer die zweyerley
Mündungen des Canals zu merken, in welchem
der neruus maxillaris inferior vom dritten Ast
des fünften Paares, nebst den beiderley Blut-
gefäßen gleiches Namens laufen*). Nach
hinten und innen nemlich, ohngefähr in der
Mitte der Seitenflügel das for. maxillare posti-
cum**) als der Eingang dieses Canals; von
da auch noch eine Furche für den neruus my-
lohyoideus nach vorn schräg herabsteigt: und
dann zum Ausgang das for. mentale s. maxil-
lare anticum an der Außenseite des Kinns, vorn
ohngefähr unter dem zweyten Backenzahn.


*) Durch diesen Canal erhalten zwar die Zähne ihre
Gefäße und Nerven; er findet sich aber auch bey
völlig zahnlosen Säugethieren wie bey den Amei-
senbären und bey den eigentlich sogenannten Wall-
fischen (balaena mysticetus etc). Die Unterkiefer die-
ser letztern werden insgemein für Wallfischrippen
angesehen; ein seltsamer Irthum, den aber
schon Wilh. Rondelet, ein treflicher Zergliederer,
widerlegt hat, de piscib. Lugd. 1554. fol. pag. 53.
**) io. fr. meckel de quinto p. neruor. cerebr. pag. 87. sq.
§. 171.

Noch sind am Unterkiefer die zweyerley
Mündungen des Canals zu merken, in welchem
der neruus maxillaris inferior vom dritten Ast
des fünften Paares, nebst den beiderley Blut-
gefäßen gleiches Namens laufen*). Nach
hinten und innen nemlich, ohngefähr in der
Mitte der Seitenflügel das for. maxillare posti-
cum**) als der Eingang dieses Canals; von
da auch noch eine Furche für den neruus my-
lohyoideus nach vorn schräg herabsteigt: und
dann zum Ausgang das for. mentale s. maxil-
lare anticum an der Außenseite des Kinns, vorn
ohngefähr unter dem zweyten Backenzahn.


*) Durch diesen Canal erhalten zwar die Zähne ihre
Gefäße und Nerven; er findet sich aber auch bey
völlig zahnlosen Säugethieren wie bey den Amei-
senbären und bey den eigentlich sogenannten Wall-
fischen (balaena mysticetus etc). Die Unterkiefer die-
ser letztern werden insgemein für Wallfischrippen
angesehen; ein seltsamer Irthum, den aber
schon Wilh. Rondelet, ein treflicher Zergliederer,
widerlegt hat, de piscib. Lugd. 1554. fol. pag. 53.
**) io. fr. meckel de quinto p. neruor. cerebr. pag. 87. sq.
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[240/0272] §. 171. Noch sind am Unterkiefer die zweyerley Mündungen des Canals zu merken, in welchem der neruus maxillaris inferior vom dritten Ast des fünften Paares, nebst den beiderley Blut- gefäßen gleiches Namens laufen *). Nach hinten und innen nemlich, ohngefähr in der Mitte der Seitenflügel das for. maxillare posti- cum **) als der Eingang dieses Canals; von da auch noch eine Furche für den neruus my- lohyoideus nach vorn schräg herabsteigt: und dann zum Ausgang das for. mentale s. maxil- lare anticum an der Außenseite des Kinns, vorn ohngefähr unter dem zweyten Backenzahn. *) Durch diesen Canal erhalten zwar die Zähne ihre Gefäße und Nerven; er findet sich aber auch bey völlig zahnlosen Säugethieren wie bey den Amei- senbären und bey den eigentlich sogenannten Wall- fischen (balaena mysticetus etc). Die Unterkiefer die- ser letztern werden insgemein für Wallfischrippen angesehen; ein seltsamer Irthum, den aber schon Wilh. Rondelet, ein treflicher Zergliederer, widerlegt hat, de piscib. Lugd. 1554. fol. pag. 53. **) io. fr. meckel de quinto p. neruor. cerebr. pag. 87. sq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/272>, abgerufen am 21.12.2024.