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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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mehr in der cauitas oder mehr am tuberculum
articulare
desselben (§. 43.) liegen, ist ehedem
viel gestritten worden*). Der Augenschein
lehrt aber daß sie mit beiden verbunden sind.
Bey geschloßnem Munde liegen sie mehr in
den Gruben, bey geöffneten Munde aber wer-
den sie mehr vorwärts gegen die Hügel gezogen.

Im Gelenke selbst liegt eine ausgehölte be-
wegliche Knorpelscheibe**) (Th. I. §. 92.),
wodurch der Unterkiefer eine leichtere und aus-
gedehntere Bewegung erhält, so daß er nicht
nur im Bogen auf und nieder gehen, sondern
auch vorwärts und wieder zurück, auch seit-
wärts hin und wieder, und sogar wie im
Kreis geschoben werden kan.

*) Die alte Meynung war daß die condyli in den
Gruben selbst lägen. - Und der pflichteten auch
Albinus, Ferrein in den Mem. de l'Acad. des Sc.
v. 1744. u. a. bey.Der erste der hingegen die Einlenkung der
Knöpfe mit dem tuberculo artic. des Schlafbeins
behauptete, war der feine Leidner Zergliederer J. J.
Rau; s. albini vitam Ranii vor dem catal. supellectil.
anat
. Rauian.Umständlich über die ganze Streitfrage s. haller
ad boerhaav.
praelect. in institut. propr. vol. I.
pag. 142. sq. und die elem. physiol. vol. VI. pag. 8. sq.
**) Dieser meniscus ist schon von car. stephanvs de
dissect. part. corp. hum
. Paris. 1545. fol. pag. 37.
beschrieben. Auch von Vesalius cap. 10. pag. 55.
abgebildet. - Genauer aber in morgagni ad-
versar. anat
. II. fig. 1. 2. 3.

mehr in der cauitas oder mehr am tuberculum
articulare
desselben (§. 43.) liegen, ist ehedem
viel gestritten worden*). Der Augenschein
lehrt aber daß sie mit beiden verbunden sind.
Bey geschloßnem Munde liegen sie mehr in
den Gruben, bey geöffneten Munde aber wer-
den sie mehr vorwärts gegen die Hügel gezogen.

Im Gelenke selbst liegt eine ausgehölte be-
wegliche Knorpelscheibe**) (Th. I. §. 92.),
wodurch der Unterkiefer eine leichtere und aus-
gedehntere Bewegung erhält, so daß er nicht
nur im Bogen auf und nieder gehen, sondern
auch vorwärts und wieder zurück, auch seit-
wärts hin und wieder, und sogar wie im
Kreis geschoben werden kan.

*) Die alte Meynung war daß die condyli in den
Gruben selbst lägen. – Und der pflichteten auch
Albinus, Ferrein in den Mém. de l'Acad. des Sc.
v. 1744. u. a. bey.Der erste der hingegen die Einlenkung der
Knöpfe mit dem tuberculo artic. des Schlafbeins
behauptete, war der feine Leidner Zergliederer J. J.
Rau; s. albini vitam Ranii vor dem catal. supellectil.
anat
. Rauian.Umständlich über die ganze Streitfrage s. haller
ad boerhaav.
praelect. in institut. propr. vol. I.
pag. 142. sq. und die elem. physiol. vol. VI. pag. 8. sq.
**) Dieser meniscus ist schon von car. stephanvs de
dissect. part. corp. hum
. Paris. 1545. fol. pag. 37.
beschrieben. Auch von Vesalius cap. 10. pag. 55.
abgebildet. – Genauer aber in morgagni ad-
versar. anat
. II. fig. 1. 2. 3.
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[239/0271] mehr in der cauitas oder mehr am tuberculum articulare desselben (§. 43.) liegen, ist ehedem viel gestritten worden *). Der Augenschein lehrt aber daß sie mit beiden verbunden sind. Bey geschloßnem Munde liegen sie mehr in den Gruben, bey geöffneten Munde aber wer- den sie mehr vorwärts gegen die Hügel gezogen. Im Gelenke selbst liegt eine ausgehölte be- wegliche Knorpelscheibe **) (Th. I. §. 92.), wodurch der Unterkiefer eine leichtere und aus- gedehntere Bewegung erhält, so daß er nicht nur im Bogen auf und nieder gehen, sondern auch vorwärts und wieder zurück, auch seit- wärts hin und wieder, und sogar wie im Kreis geschoben werden kan. *) Die alte Meynung war daß die condyli in den Gruben selbst lägen. – Und der pflichteten auch Albinus, Ferrein in den Mém. de l'Acad. des Sc. v. 1744. u. a. bey. Der erste der hingegen die Einlenkung der Knöpfe mit dem tuberculo artic. des Schlafbeins behauptete, war der feine Leidner Zergliederer J. J. Rau; s. albini vitam Ranii vor dem catal. supellectil. anat. Rauian. Umständlich über die ganze Streitfrage s. haller ad boerhaav. praelect. in institut. propr. vol. I. pag. 142. sq. und die elem. physiol. vol. VI. pag. 8. sq. **) Dieser meniscus ist schon von car. stephanvs de dissect. part. corp. hum. Paris. 1545. fol. pag. 37. beschrieben. Auch von Vesalius cap. 10. pag. 55. abgebildet. – Genauer aber in morgagni ad- versar. anat. II. fig. 1. 2. 3.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/271>, abgerufen am 21.12.2024.