Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

die zitzenförmigen Fortsätze des Schlafbeins wie
in einem halben Monde umfaßen.

und c) margines petrosi s. anteriores, ne-
ben der pars basilaris, längst der beiden Felsen-
beine.

§. 33.

Zuerst von der Außenseite*) des Kno-
chen nach der Ordnung obiger drey Abthei-
lungen.

a) auf der pars occipitalis werden, zumal
nach unten zu, durch die Anlage zahlreicher
und starker Muskeln mancherley Gruben und
Erhabenheiten ausgewürkt.

Zuförderst nemlich, ohngefähr in der Mitte,
die protuberantia occipitalis externa, die bald
mehr bald weniger merklich ist**)

*) vesal. cap. 6. fig. 5. und cap. 15. fig. 1.
**) Bey vielen Säugethieren erhebt sich der Scheitel
nach hinten in einen scharfen Rücken, zur Anlage
ihrer starken Beismuskel, da nemlich das Hinter-
hauptbein die cristam occipitalem bildet. Vorzüg-
lich stark hervorstehend ist sie bey den reisenden
Thieren aus dem Hunde- und Katzengeschlecht, be-
sonders bey den Windspielen und andern Jagd-
hunden, Wölfen etc. beym Löwen, Luchs u. s. w. -
Beym Schweine und beym Babirussa ist es ein
hoher halbmondförmig ausgeschnittner Rand.Der Elephantenschedel hingegen weicht auch
hierin von andrer Säugethiere ihrem gar sonder-
bar ab. - Statt einer Protuberanz oder Crista ist
sein Hinterhaupt zu einer tiefen Grube gleichsam

die zitzenförmigen Fortsätze des Schlafbeins wie
in einem halben Monde umfaßen.

und c) margines petrosi s. anteriores, ne-
ben der pars basilaris, längst der beiden Felsen-
beine.

§. 33.

Zuerst von der Außenseite*) des Kno-
chen nach der Ordnung obiger drey Abthei-
lungen.

a) auf der pars occipitalis werden, zumal
nach unten zu, durch die Anlage zahlreicher
und starker Muskeln mancherley Gruben und
Erhabenheiten ausgewürkt.

Zuförderst nemlich, ohngefähr in der Mitte,
die protuberantia occipitalis externa, die bald
mehr bald weniger merklich ist**)

*) vesal. cap. 6. fig. 5. und cap. 15. fig. 1.
**) Bey vielen Säugethieren erhebt sich der Scheitel
nach hinten in einen scharfen Rücken, zur Anlage
ihrer starken Beismuskel, da nemlich das Hinter-
hauptbein die cristam occipitalem bildet. Vorzüg-
lich stark hervorstehend ist sie bey den reisenden
Thieren aus dem Hunde- und Katzengeschlecht, be-
sonders bey den Windspielen und andern Jagd-
hunden, Wölfen ꝛc. beym Löwen, Luchs u. s. w. –
Beym Schweine und beym Babirussa ist es ein
hoher halbmondförmig ausgeschnittner Rand.Der Elephantenschedel hingegen weicht auch
hierin von andrer Säugethiere ihrem gar sonder-
bar ab. – Statt einer Protuberanz oder Crista ist
sein Hinterhaupt zu einer tiefen Grube gleichsam
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0146" xml:id="pb114_0001" n="114"/>
die zitzenförmigen Fortsätze des Schlafbeins wie<lb/>
in einem halben Monde umfaßen.</p>
            <p>und <hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#aq">margines petrosi s. anteriores</hi>, ne-<lb/>
ben der <hi rendition="#aq">pars basilaris</hi>, längst der beiden Felsen-<lb/>
beine.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 33.</head><lb/>
            <p>Zuerst von der Außenseite<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vesal</hi>. cap</hi>. 6. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 5. und <hi rendition="#aq">cap</hi>. 15. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.</p></note> des Kno-<lb/>
chen nach der Ordnung obiger drey Abthei-<lb/>
lungen.</p>
            <p><hi rendition="#aq">a</hi>) auf der <hi rendition="#aq">pars occipitalis</hi> werden, zumal<lb/>
nach unten zu, durch die Anlage zahlreicher<lb/>
und starker Muskeln mancherley Gruben und<lb/>
Erhabenheiten ausgewürkt.</p>
            <p>Zuförderst nemlich, ohngefähr in der Mitte,<lb/>
die <hi rendition="#aq">protuberantia occipitalis externa</hi>, die bald<lb/>
mehr bald weniger merklich ist<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Bey vielen Säugethieren erhebt sich der Scheitel<lb/>
nach hinten in einen scharfen Rücken, zur Anlage<lb/>
ihrer starken Beismuskel, da nemlich das Hinter-<lb/>
hauptbein die <hi rendition="#aq">cristam occipitalem</hi> bildet. Vorzüg-<lb/>
lich stark hervorstehend ist sie bey den reisenden<lb/>
Thieren aus dem Hunde- und Katzengeschlecht, be-<lb/>
sonders bey den Windspielen und andern Jagd-<lb/>
hunden, Wölfen &#xA75B;c. beym Löwen, Luchs u. s. w. &#x2013;<lb/>
Beym Schweine und beym Babirussa ist es ein<lb/>
hoher halbmondförmig ausgeschnittner Rand.</p><p>Der Elephantenschedel hingegen weicht auch<lb/>
hierin von andrer Säugethiere ihrem gar sonder-<lb/>
bar ab. &#x2013; Statt einer Protuberanz oder Crista ist<lb/>
sein Hinterhaupt zu einer tiefen Grube gleichsam<lb/></p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0146] die zitzenförmigen Fortsätze des Schlafbeins wie in einem halben Monde umfaßen. und c) margines petrosi s. anteriores, ne- ben der pars basilaris, längst der beiden Felsen- beine. §. 33. Zuerst von der Außenseite *) des Kno- chen nach der Ordnung obiger drey Abthei- lungen. a) auf der pars occipitalis werden, zumal nach unten zu, durch die Anlage zahlreicher und starker Muskeln mancherley Gruben und Erhabenheiten ausgewürkt. Zuförderst nemlich, ohngefähr in der Mitte, die protuberantia occipitalis externa, die bald mehr bald weniger merklich ist **) *) vesal. cap. 6. fig. 5. und cap. 15. fig. 1. **) Bey vielen Säugethieren erhebt sich der Scheitel nach hinten in einen scharfen Rücken, zur Anlage ihrer starken Beismuskel, da nemlich das Hinter- hauptbein die cristam occipitalem bildet. Vorzüg- lich stark hervorstehend ist sie bey den reisenden Thieren aus dem Hunde- und Katzengeschlecht, be- sonders bey den Windspielen und andern Jagd- hunden, Wölfen ꝛc. beym Löwen, Luchs u. s. w. – Beym Schweine und beym Babirussa ist es ein hoher halbmondförmig ausgeschnittner Rand. Der Elephantenschedel hingegen weicht auch hierin von andrer Säugethiere ihrem gar sonder- bar ab. – Statt einer Protuberanz oder Crista ist sein Hinterhaupt zu einer tiefen Grube gleichsam

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/146
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/146>, abgerufen am 21.12.2024.