Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.**), ohngeachtet sie noch ganz andre und **)
Auch hier sind die arcus superciliares sehr groß
und hoch gewölbt. Die Stirnnath hat sich erhal- ten. Die Gesichtslinie ist ziemlich senkrecht. Der Hinterkopf merklich breiter als bey Europäern, ge- schweige als beym Neger oder bey der Mumie. - Die Vorderzähne des Oberkiefers (denn der untre fehlt) laufen wie Meisel in eine scharfe Schneide zu: völlig das entgegengesetzte Extrem der Mu- mienzähne. Die flachen Knochen sind sehr dünne und der ganze Kopf sehr leicht: also fast in allem das Wiederspiel vom Neger. **), ohngeachtet sie noch ganz andre und **)
Auch hier sind die arcus superciliares sehr groß
und hoch gewölbt. Die Stirnnath hat sich erhal- ten. Die Gesichtslinie ist ziemlich senkrecht. Der Hinterkopf merklich breiter als bey Europäern, ge- schweige als beym Neger oder bey der Mumie. – Die Vorderzähne des Oberkiefers (denn der untre fehlt) laufen wie Meisel in eine scharfe Schneide zu: völlig das entgegengesetzte Extrem der Mu- mienzähne. Die flachen Knochen sind sehr dünne und der ganze Kopf sehr leicht: also fast in allem das Wiederspiel vom Neger. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0122" xml:id="pb090_0001" n="90"/> Auch hier sind die <hi rendition="#aq">arcus superciliares</hi> sehr groß<lb/> und hoch gewölbt. Die Stirnnath hat sich erhal-<lb/> ten. Die Gesichtslinie ist ziemlich senkrecht. Der<lb/> Hinterkopf merklich breiter als bey Europäern, ge-<lb/> schweige als beym Neger oder bey der Mumie. –<lb/> Die Vorderzähne des Oberkiefers (denn der untre<lb/> fehlt) laufen wie Meisel in eine scharfe Schneide<lb/> zu: völlig das entgegengesetzte Extrem der Mu-<lb/> mienzähne. Die flachen Knochen sind sehr dünne<lb/> und der ganze Kopf sehr leicht: also fast in allem<lb/> das Wiederspiel vom Neger.</p></note>, ohngeachtet sie noch ganz andre und<lb/> äußerst merkwürdie Besonderheiten zeigt; nem-<lb/> lich – das characterische der Gerippe nach der<lb/> Nationalverschiedenheit der Menschen-<lb/> racen. – Ein überaus fruchtbares, aber<lb/> weites und nur sehr Stückweise bekanntes<lb/> Feld: – das aber, nur nach dem wenigen<lb/> zu urtheilen, was bisher davon bekannt wor-<lb/> den, noch sehr reiche Ernden für Osteologie<lb/> und Physiologie sowol als für Menschen- und<lb/> Völkerkunde hoffen läßt.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> <div n="1"> </div> </body> </text> </TEI> [90/0122]
**), ohngeachtet sie noch ganz andre und
äußerst merkwürdie Besonderheiten zeigt; nem-
lich – das characterische der Gerippe nach der
Nationalverschiedenheit der Menschen-
racen. – Ein überaus fruchtbares, aber
weites und nur sehr Stückweise bekanntes
Feld: – das aber, nur nach dem wenigen
zu urtheilen, was bisher davon bekannt wor-
den, noch sehr reiche Ernden für Osteologie
und Physiologie sowol als für Menschen- und
Völkerkunde hoffen läßt.
**) Auch hier sind die arcus superciliares sehr groß
und hoch gewölbt. Die Stirnnath hat sich erhal-
ten. Die Gesichtslinie ist ziemlich senkrecht. Der
Hinterkopf merklich breiter als bey Europäern, ge-
schweige als beym Neger oder bey der Mumie. –
Die Vorderzähne des Oberkiefers (denn der untre
fehlt) laufen wie Meisel in eine scharfe Schneide
zu: völlig das entgegengesetzte Extrem der Mu-
mienzähne. Die flachen Knochen sind sehr dünne
und der ganze Kopf sehr leicht: also fast in allem
das Wiederspiel vom Neger.
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Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
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