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Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäfte. Göttingen, 1781.

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einem gelegten frischem Eye ist nicht der kleinste
Blutstropfen und selbst in den ersten Tagen des
Bebrütens noch nicht die geringste Spur eines
Blutgefässes im Eye zu finden! Erst am vierten oder
fünften Tage treten aus dem Nabel des wäh-
render Zeit schon merklich ausgebildeten neuen
Hünchens auch neue Häute und neue Blutgefässe
heraus die sich immer mehr über den Dotter aus-
breiten, und ihn gleichsam auffassen und in die
Gedärme des kleinen Thiers zu seiner Ernährung
allgemach hinüber treiben sollen.

§. 18.
Und durch das Beyspiel der Schlafäpfel
noch mehr entkräftet.

Nie unbegreiflich aber der Schluß wäre wenn
man aus der Fortsetzung und Verbreitung der Gefässe
und Häute des Hünchens über dem Dotter, die
Praexistenz des erstern im leztern vor der Be-
fruchtung behaupten wollte, können die gemeinen

einem gelegten frischem Eye ist nicht der kleinste
Blutstropfen und selbst in den ersten Tagen des
Bebrütens noch nicht die geringste Spur eines
Blutgefässes im Eye zu finden! Erst am vierten oder
fünften Tage treten aus dem Nabel des wäh-
render Zeit schon merklich ausgebildeten neuen
Hünchens auch neue Häute und neue Blutgefässe
heraus die sich immer mehr über den Dotter aus-
breiten, und ihn gleichsam auffassen und in die
Gedärme des kleinen Thiers zu seiner Ernährung
allgemach hinüber treiben sollen.

§. 18.
Und durch das Beyspiel der Schlafäpfel
noch mehr entkräftet.

Nie unbegreiflich aber der Schluß wäre wenn
man aus der Fortsetzung und Verbreitung der Gefässe
und Häute des Hünchens über dem Dotter, die
Praexistenz des erstern im leztern vor der Be-
fruchtung behaupten wollte, können die gemeinen

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[30/0036] einem gelegten frischem Eye ist nicht der kleinste Blutstropfen und selbst in den ersten Tagen des Bebrütens noch nicht die geringste Spur eines Blutgefässes im Eye zu finden! Erst am vierten oder fünften Tage treten aus dem Nabel des wäh- render Zeit schon merklich ausgebildeten neuen Hünchens auch neue Häute und neue Blutgefässe heraus die sich immer mehr über den Dotter aus- breiten, und ihn gleichsam auffassen und in die Gedärme des kleinen Thiers zu seiner Ernährung allgemach hinüber treiben sollen. §. 18. Und durch das Beyspiel der Schlafäpfel noch mehr entkräftet. Nie unbegreiflich aber der Schluß wäre wenn man aus der Fortsetzung und Verbreitung der Gefässe und Häute des Hünchens über dem Dotter, die Praexistenz des erstern im leztern vor der Be- fruchtung behaupten wollte, können die gemeinen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäfte. Göttingen, 1781, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1781/36>, abgerufen am 21.11.2024.