hitzten Säge; die Cattunbinden waren nemlich nach innen zu mit Harz durch- zogen, was bey den beiden vorher un- tersuchten nicht der Fall gewesen war. Inwendig fand sich, als sie geöffnet ward, eine menschliche Oberarmröhre von einer jugendlichen, etwa achtjäh- rigen, mit Harz balsamirten Mumie, so wie auch einige Fragmente von den dazu gehörigen, ebenfalls mit Harz durchzogenen Bekleidungen. Der obere Theil des Knochen (sein Sogenannter Kopf) steckte im Kopf der Puppe, und der Untertheil in ihren Füssen. So un- verdächtig aber die äussere bemahlte Bekleidung dieser kleinen Mumie ge- schienen hatte, so fand ich doch, da ich den aufgefügten Durchschnitt ge- nau untersuchte, an dem äussersten be- mahlten Überzuge derselben, Spuren von gewöhnlichem Lumpenpapier, wo- mit sie musste restaurirt und nach der Hand wieder übermahlt worden seyn.
hitzten Säge; die Cattunbinden waren nemlich nach innen zu mit Harz durch- zogen, was bey den beiden vorher un- tersuchten nicht der Fall gewesen war. Inwendig fand sich, als sie geöffnet ward, eine menschliche Oberarmröhre von einer jugendlichen, etwa achtjäh- rigen, mit Harz balsamirten Mumie, so wie auch einige Fragmente von den dazu gehörigen, ebenfalls mit Harz durchzogenen Bekleidungen. Der obere Theil des Knochen (sein Sogenannter Kopf) steckte im Kopf der Puppe, und der Untertheil in ihren Füssen. So un- verdächtig aber die äussere bemahlte Bekleidung dieser kleinen Mumie ge- schienen hatte, so fand ich doch, da ich den aufgefügten Durchschnitt ge- nau untersuchte, an dem äussersten be- mahlten Überzuge derselben, Spuren von gewöhnlichem Lumpenpapier, wo- mit sie musste restaurirt und nach der Hand wieder übermahlt worden seyn.
<TEI><textxml:id="blume000113"><body><divtype="part"n="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0114"xml:id="pb108_0001"n="108"/>
hitzten Säge; die Cattunbinden waren<lb/>
nemlich nach innen zu mit Harz durch-<lb/>
zogen, was bey den beiden vorher un-<lb/>
tersuchten nicht der Fall gewesen war.<lb/>
Inwendig fand sich, als sie geöffnet<lb/>
ward, eine menschliche Oberarmröhre<lb/>
von einer jugendlichen, etwa achtjäh-<lb/>
rigen, mit Harz balsamirten Mumie,<lb/>
so wie auch einige Fragmente von den<lb/>
dazu gehörigen, ebenfalls mit Harz<lb/>
durchzogenen Bekleidungen. Der obere<lb/>
Theil des Knochen (sein Sogenannter<lb/>
Kopf) steckte im Kopf der Puppe, und<lb/>
der Untertheil in ihren Füssen. So un-<lb/>
verdächtig aber die äussere bemahlte<lb/>
Bekleidung dieser kleinen Mumie ge-<lb/>
schienen hatte, so fand ich doch, da<lb/>
ich den aufgefügten Durchschnitt ge-<lb/>
nau untersuchte, an dem äussersten be-<lb/>
mahlten Überzuge derselben, Spuren<lb/>
von gewöhnlichem Lumpenpapier, wo-<lb/>
mit sie musste restaurirt und nach der<lb/>
Hand wieder übermahlt worden seyn.</p></div><divn="2"></div></div></body></text></TEI>
[108/0114]
hitzten Säge; die Cattunbinden waren
nemlich nach innen zu mit Harz durch-
zogen, was bey den beiden vorher un-
tersuchten nicht der Fall gewesen war.
Inwendig fand sich, als sie geöffnet
ward, eine menschliche Oberarmröhre
von einer jugendlichen, etwa achtjäh-
rigen, mit Harz balsamirten Mumie,
so wie auch einige Fragmente von den
dazu gehörigen, ebenfalls mit Harz
durchzogenen Bekleidungen. Der obere
Theil des Knochen (sein Sogenannter
Kopf) steckte im Kopf der Puppe, und
der Untertheil in ihren Füssen. So un-
verdächtig aber die äussere bemahlte
Bekleidung dieser kleinen Mumie ge-
schienen hatte, so fand ich doch, da
ich den aufgefügten Durchschnitt ge-
nau untersuchte, an dem äussersten be-
mahlten Überzuge derselben, Spuren
von gewöhnlichem Lumpenpapier, wo-
mit sie musste restaurirt und nach der
Hand wieder übermahlt worden seyn.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege02_1811/114>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.