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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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§. 12.

Die wahren Nähte, wodurch die Hirn-
schalenknochen unter einander verbun-
den werden, sind bey den mehrsten Qua-
drupeden, wenigstens von aussen, min-
der geschlängelt als beym Menschen.
Doch sind sie bey den gehörnten Bisul-
cis
zu leicht einzusehendem Zweck sehr
stark und scharf gezähnelt; auch die Stirn-
knochen dabey überaus dick*)

*) die Aenlichkeit oder Verschiedenheit der
Schedelformen.Gar viel scheint übrigens durch diese
Regel nicht gewonnen, da einmal bey
den bey weitem allermehrsten, übrigens
noch so sehr von einander verschiede-
nen Quadrupeden, dieser Winkel immer
zwischen 80 und 90° fällt, und andrer-
seits die kleinern Abweichungen selbst
individuell in einer und eben derselben
Gattung variiren.
*) Hingegen habe ich die Hirnschalenkno-
chen bey den mit der Drehkrankheit be-
hafteten Schafen (den sogenannten Seeg-
lern
oder Quesenköpfen), wenn die

*).

§. 12.

Die wahren Nähte, wodurch die Hirn-
schalenknochen unter einander verbun-
den werden, sind bey den mehrsten Qua-
drupeden, wenigstens von aussen, min-
der geschlängelt als beym Menschen.
Doch sind sie bey den gehörnten Bisul-
cis
zu leicht einzusehendem Zweck sehr
stark und scharf gezähnelt; auch die Stirn-
knochen dabey überaus dick*)

*) die Aenlichkeit oder Verschiedenheit der
Schedelformen.Gar viel scheint übrigens durch diese
Regel nicht gewonnen, da einmal bey
den bey weitem allermehrsten, übrigens
noch so sehr von einander verschiede-
nen Quadrupeden, dieser Winkel immer
zwischen 80 und 90° fällt, und andrer-
seits die kleinern Abweichungen selbst
individuell in einer und eben derselben
Gattung variiren.
*) Hingegen habe ich die Hirnschalenkno-
chen bey den mit der Drehkrankheit be-
hafteten Schafen (den sogenannten Seeg-
lern
oder Quesenköpfen), wenn die
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[18/0038] *). §. 12. Die wahren Nähte, wodurch die Hirn- schalenknochen unter einander verbun- den werden, sind bey den mehrsten Qua- drupeden, wenigstens von aussen, min- der geschlängelt als beym Menschen. Doch sind sie bey den gehörnten Bisul- cis zu leicht einzusehendem Zweck sehr stark und scharf gezähnelt; auch die Stirn- knochen dabey überaus dick *) *) die Aenlichkeit oder Verschiedenheit der Schedelformen. Gar viel scheint übrigens durch diese Regel nicht gewonnen, da einmal bey den bey weitem allermehrsten, übrigens noch so sehr von einander verschiede- nen Quadrupeden, dieser Winkel immer zwischen 80 und 90° fällt, und andrer- seits die kleinern Abweichungen selbst individuell in einer und eben derselben Gattung variiren. *) Hingegen habe ich die Hirnschalenkno- chen bey den mit der Drehkrankheit be- hafteten Schafen (den sogenannten Seeg- lern oder Quesenköpfen), wenn die

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/38>, abgerufen am 21.11.2024.