Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.Von den weiblichen Genitalien. §. 341. An dem langen darmähnlichen, im tubus *) lässt, findet sich an der obern Seite der cloaca, hinter der Oeffnung des Mast- darms, am vordern Rande einer kleinen schildförmigen Erhabenheit (scutel- lum), deren Grösse und scharfe Ausbil- dung mit der bursa ihrer in umgekehr- tem Verhältniss zu stehen scheint. Ueberhaupt aber ist es mir, nach allem was ich über diesen Theil (den Perrault sehr unpassend le troisieme coecum nannte) zu beobachten Gelegen- heit gehabt, wahrscheinlich, dass seine zweckmässige Function dem männlichen Geschlechte zugehört, und er hingegen bey den Hühnern nur als mechanisches Rudiment anzusehen ist, mithin wieder ein Beyspiel von den beyderley im Bildungstrieb verbundenen Principien [S. 65. Note *)] gibt, wo im gegen- wärtigen Falle das teleologische bey der bursa des Hahns, das bloss mechanische hingegen bey den Hühnern ihrer vor- waltet; so wie umgekehrt, z. E. bey den G g 4
Von den weiblichen Genitalien. §. 341. An dem langen darmähnlichen, im tubus *) läſst, findet sich an der obern Seite der cloaca, hinter der Oeffnung des Mast- darms, am vordern Rande einer kleinen schildförmigen Erhabenheit (scutel- lum), deren Gröſse und scharfe Ausbil- dung mit der bursa ihrer in umgekehr- tem Verhältniſs zu stehen scheint. Ueberhaupt aber ist es mir, nach allem was ich über diesen Theil (den Perrault sehr unpassend le troisième coecum nannte) zu beobachten Gelegen- heit gehabt, wahrscheinlich, daſs seine zweckmäſsige Function dem männlichen Geschlechte zugehört, und er hingegen bey den Hühnern nur als mechanisches Rudiment anzusehen ist, mithin wieder ein Beyspiel von den beyderley im Bildungstrieb verbundenen Principien [S. 65. Note *)] gibt, wo im gegen- wärtigen Falle das teleologische bey der bursa des Hahns, das bloſs mechanische hingegen bey den Hühnern ihrer vor- waltet; so wie umgekehrt, z. E. bey den G g 4
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Von den weiblichen Genitalien.
§. 341.
An dem langen darmähnlichen, im
Ganzen freylich ziemlich einförmigen,
tubus
*)
*) läſst, findet sich an der obern Seite der
cloaca, hinter der Oeffnung des Mast-
darms, am vordern Rande einer kleinen
schildförmigen Erhabenheit (scutel-
lum), deren Gröſse und scharfe Ausbil-
dung mit der bursa ihrer in umgekehr-
tem Verhältniſs zu stehen scheint.
Ueberhaupt aber ist es mir, nach
allem was ich über diesen Theil (den
Perrault sehr unpassend le troisième
coecum nannte) zu beobachten Gelegen-
heit gehabt, wahrscheinlich, daſs seine
zweckmäſsige Function dem männlichen
Geschlechte zugehört, und er hingegen
bey den Hühnern nur als mechanisches
Rudiment anzusehen ist, mithin wieder
ein Beyspiel von den beyderley im
Bildungstrieb verbundenen Principien
[S. 65. Note *)] gibt, wo im gegen-
wärtigen Falle das teleologische bey der
bursa des Hahns, das bloſs mechanische
hingegen bey den Hühnern ihrer vor-
waltet; so wie umgekehrt, z. E. bey
den
G g 4
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