Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite
Von der Leber, Milz und dem Netze.

Ein eigentliches wahres Netz scheint
wohl den Säugethieren ausschliesslich
eigen *). Und selbst was man bey an-
dern Thieren eine Milz genannt hat, ist
doch ebenfalls in seiner Textur, Ver-
bindung u. s. w. von jenem Eingeweide
wie es sich in dieser Classe findet, sehr
verschieden.

B) VÖGEL.
§. 123.

Die Leber ist bey dem Hausgeflügel
nach Verhältniss auffallend grösser als

bey
*) Vom besondern Ansehen des Netzes bey
einzelnen Gattungsn führe ich seiner
auffallenden Eigenheit wegen nur das
vom Waschbär (Ursus lotor) an, das
ich so eben von einem eifrigen Zooto-
men Hrn. Dr. Albers in Bremen er-
halten habe. Es ist nach Verhältniss
sehr gross und besteht aus unzähligen
riemenförmigen netzartig zusammen ana-
stomosirenden Fettstreifen von einer aus-
nehmenden Eleganz, die durch eine
äusserst zarte fast Spinnweben ähnliche
Zwischenhaut unter einander verbun-
den sind.
M 3
Von der Leber, Milz und dem Netze.

Ein eigentliches wahres Netz scheint
wohl den Säugethieren ausschlieſslich
eigen *). Und selbst was man bey an-
dern Thieren eine Milz genannt hat, ist
doch ebenfalls in seiner Textur, Ver-
bindung u. s. w. von jenem Eingeweide
wie es sich in dieser Classe findet, sehr
verschieden.

B) VÖGEL.
§. 123.

Die Leber ist bey dem Hausgeflügel
nach Verhältniſs auffallend gröſser als

bey
*) Vom besondern Ansehen des Netzes bey
einzelnen Gattungsn führe ich seiner
auffallenden Eigenheit wegen nur das
vom Waschbär (Ursus lotor) an, das
ich so eben von einem eifrigen Zooto-
men Hrn. Dr. Albers in Bremen er-
halten habe. Es ist nach Verhältniſs
sehr groſs und besteht aus unzähligen
riemenförmigen netzartig zusammen ana-
stomosirenden Fettstreifen von einer aus-
nehmenden Eleganz, die durch eine
äuſserst zarte fast Spinnweben ähnliche
Zwischenhaut unter einander verbun-
den sind.
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0203" n="181"/>
              <fw place="top" type="header">Von der Leber, Milz und dem Netze.</fw><lb/>
              <p>Ein eigentliches wahres <hi rendition="#i">Netz</hi> scheint<lb/>
wohl den Säugethieren ausschlie&#x017F;slich<lb/>
eigen <note place="foot" n="*)">Vom besondern Ansehen des Netzes bey<lb/>
einzelnen Gattungsn führe ich seiner<lb/>
auffallenden Eigenheit wegen nur das<lb/>
vom Waschbär (<hi rendition="#i">Ursus lotor</hi>) an, das<lb/>
ich so eben von einem eifrigen Zooto-<lb/>
men Hrn. Dr. <hi rendition="#k">Albers</hi> in Bremen er-<lb/>
halten habe. Es ist nach Verhältni&#x017F;s<lb/>
sehr gro&#x017F;s und besteht aus unzähligen<lb/>
riemenförmigen netzartig zusammen ana-<lb/>
stomosirenden Fettstreifen von einer aus-<lb/>
nehmenden Eleganz, die durch eine<lb/>
äu&#x017F;serst zarte fast Spinnweben ähnliche<lb/>
Zwischenhaut unter einander verbun-<lb/>
den sind.</note>. Und selbst was man bey an-<lb/>
dern Thieren eine <hi rendition="#i">Milz</hi> genannt hat, ist<lb/>
doch ebenfalls in seiner Textur, Ver-<lb/>
bindung u. s. w. von jenem Eingeweide<lb/>
wie es sich in dieser Classe findet, sehr<lb/>
verschieden.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>B) VÖGEL.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 123.</head><lb/>
              <p>Die <hi rendition="#i">Leber</hi> ist bey dem Hausgeflügel<lb/>
nach Verhältni&#x017F;s auffallend grö&#x017F;ser als<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 3</fw><fw place="bottom" type="catch">bey</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0203] Von der Leber, Milz und dem Netze. Ein eigentliches wahres Netz scheint wohl den Säugethieren ausschlieſslich eigen *). Und selbst was man bey an- dern Thieren eine Milz genannt hat, ist doch ebenfalls in seiner Textur, Ver- bindung u. s. w. von jenem Eingeweide wie es sich in dieser Classe findet, sehr verschieden. B) VÖGEL. §. 123. Die Leber ist bey dem Hausgeflügel nach Verhältniſs auffallend gröſser als bey *) Vom besondern Ansehen des Netzes bey einzelnen Gattungsn führe ich seiner auffallenden Eigenheit wegen nur das vom Waschbär (Ursus lotor) an, das ich so eben von einem eifrigen Zooto- men Hrn. Dr. Albers in Bremen er- halten habe. Es ist nach Verhältniſs sehr groſs und besteht aus unzähligen riemenförmigen netzartig zusammen ana- stomosirenden Fettstreifen von einer aus- nehmenden Eleganz, die durch eine äuſserst zarte fast Spinnweben ähnliche Zwischenhaut unter einander verbun- den sind. M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/203
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/203>, abgerufen am 21.11.2024.