Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.Vom Schlunde und Magen. C) AMPHIBIEN. §. 100. Bey den Seeschildkröten hat der weite grossen, *) behrlich ihnen dieses Hülfsmittel zur Verdauung ihrer Körner ist, da sie ohne dasselbe beym reichlichsten Futter ab- zehren u. s. w. -- Auch ist daher jenes Paradoxon schon von J. Hunter on animal oeconomy pag. 155. und von D. G. Fordyce on digestion pag. 23. treff- lich widerlegt worden. Mir scheint übrigens das Bedürfniss des Einschluckens dahin abzuzwecken, um die Saamenkörner dadurch zu töd- ten und ihrer Lebenskraft zu berauben, die sonst der Digestionskraft widersteht (-- s. oben S. 141. N. *) --); so wie man gefunden hat, dass die Pferde, wenn man ihr Futter an Hafer und Gerste vorher durch abbrühen tödtet, nur halb so viel brauchen und doch besser dabey gedeihen als sonst. K 4
Vom Schlunde und Magen. C) AMPHIBIEN. §. 100. Bey den Seeschildkröten hat der weite groſsen, *) behrlich ihnen dieses Hülfsmittel zur Verdauung ihrer Körner ist, da sie ohne dasselbe beym reichlichsten Futter ab- zehren u. s. w. — Auch ist daher jenes Paradoxon schon von J. Hunter on animal oeconomy pag. 155. und von D. G. Fordyce on digestion pag. 23. treff- lich widerlegt worden. Mir scheint übrigens das Bedürfniſs des Einschluckens dahin abzuzwecken, um die Saamenkörner dadurch zu töd- ten und ihrer Lebenskraft zu berauben, die sonst der Digestionskraft widersteht (— s. oben S. 141. N. *) —); so wie man gefunden hat, daſs die Pferde, wenn man ihr Futter an Hafer und Gerste vorher durch abbrühen tödtet, nur halb so viel brauchen und doch besser dabey gedeihen als sonst. K 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0173" n="151"/> <fw place="top" type="header">Vom Schlunde und Magen.</fw><lb/> <div n="3"> <head>C) AMPHIBIEN.</head><lb/> <div n="4"> <head>§. 100.</head><lb/> <p>Bey den <hi rendition="#i">Seeschildkröten</hi> hat der weite<lb/> Schlund eine ganz auffallende Eigen-<lb/> heit, da er inwendig mit unzähligen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 4</fw><fw place="bottom" type="catch">groſsen,</fw><lb/><note place="foot" n="*)">behrlich ihnen dieses Hülfsmittel zur<lb/> Verdauung ihrer Körner ist, da sie ohne<lb/> dasselbe beym reichlichsten Futter ab-<lb/> zehren u. s. w. — Auch ist daher jenes<lb/> Paradoxon schon von J. <hi rendition="#k">Hunter</hi> <hi rendition="#i">on<lb/> animal oeconomy</hi> pag. 155. und von D.<lb/> G. <hi rendition="#k">Fordyce</hi> <hi rendition="#i">on digestion</hi> pag. 23. treff-<lb/> lich widerlegt worden.<lb/> Mir scheint übrigens das Bedürfniſs<lb/> des Einschluckens dahin abzuzwecken,<lb/> um die Saamenkörner dadurch zu <hi rendition="#i">töd-<lb/> ten</hi> und <hi rendition="#i">ihrer Lebenskraft zu berauben</hi>,<lb/> die sonst der Digestionskraft widersteht<lb/> (— s. oben S. 141. N. *) —); so wie<lb/> man gefunden hat, daſs die Pferde,<lb/> wenn man ihr Futter an Hafer und<lb/> Gerste vorher durch abbrühen tödtet,<lb/> nur halb so viel brauchen und doch<lb/> besser dabey gedeihen als sonst.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [151/0173]
Vom Schlunde und Magen.
C) AMPHIBIEN.
§. 100.
Bey den Seeschildkröten hat der weite
Schlund eine ganz auffallende Eigen-
heit, da er inwendig mit unzähligen
groſsen,
*)
*) behrlich ihnen dieses Hülfsmittel zur
Verdauung ihrer Körner ist, da sie ohne
dasselbe beym reichlichsten Futter ab-
zehren u. s. w. — Auch ist daher jenes
Paradoxon schon von J. Hunter on
animal oeconomy pag. 155. und von D.
G. Fordyce on digestion pag. 23. treff-
lich widerlegt worden.
Mir scheint übrigens das Bedürfniſs
des Einschluckens dahin abzuzwecken,
um die Saamenkörner dadurch zu töd-
ten und ihrer Lebenskraft zu berauben,
die sonst der Digestionskraft widersteht
(— s. oben S. 141. N. *) —); so wie
man gefunden hat, daſs die Pferde,
wenn man ihr Futter an Hafer und
Gerste vorher durch abbrühen tödtet,
nur halb so viel brauchen und doch
besser dabey gedeihen als sonst.
K 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |