Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 19.

Die Thränenbeine fehlen den Elephan-
ten gänzlich. Am ansehnlichsten zei-
gen sie sich hingegen bey den pecori-
bus
, vor allen aber bey den Antilopen.

§. 20.

Die Augenhölen sind, zumal in Rück-
sicht ihrer Richtung, ihres Umfanges
und ihrer Tiefe, von mancherley merk-
würdiger Verschiedenheit. Bey den al-
lermehrsten sind sie seitwärts gerich-
tet. Bey den Affen, Pavianen und
Meerkatzen, so wie beym Menschen,
vorwärts, und zwar weit näher bey-
sammen als beym Menschen. Beym
Biber stehen sie aufwärts.

In Rücksicht des Umfangs sind sie
bey den gedachten Quadrumanen ganz
geschlossen. Bey den pecoribus und so-
lidungulis
haben sie zwar nach aussen
einen kreisförmigen Rand, aber die äussere
Seitenwand der Höhle ist nach hinten offen
. Bey den
feris endlich und manchen gliribus ist

§. 19.

Die Thränenbeine fehlen den Elephan-
ten gänzlich. Am ansehnlichsten zei-
gen sie sich hingegen bey den pecori-
bus
, vor allen aber bey den Antilopen.

§. 20.

Die Augenhölen sind, zumal in Rück-
sicht ihrer Richtung, ihres Umfanges
und ihrer Tiefe, von mancherley merk-
würdiger Verschiedenheit. Bey den al-
lermehrsten sind sie seitwärts gerich-
tet. Bey den Affen, Pavianen und
Meerkatzen, so wie beym Menschen,
vorwärts, und zwar weit näher bey-
sammen als beym Menschen. Beym
Biber stehen sie aufwärts.

In Rücksicht des Umfangs sind sie
bey den gedachten Quadrumanen ganz
geschlossen. Bey den pecoribus und so-
lidungulis
haben sie zwar nach aussen
einen kreisförmigen Rand, aber die äussere
Seitenwand der Höhle ist nach hinten offen
. Bey den
feris endlich und manchen gliribus ist

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000101">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0050" xml:id="pb030_0001" n="30"/>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 19.</head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#i">Thränenbeine</hi> fehlen den Elephan-<lb/>
ten gänzlich. Am ansehnlichsten zei-<lb/>
gen sie sich hingegen bey den <hi rendition="#i">pecori-<lb/>
bus</hi>, vor allen aber bey den Antilopen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 20.</head><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#i">Augenhölen</hi> sind, zumal in Rück-<lb/>
sicht ihrer Richtung, ihres Umfanges<lb/>
und ihrer Tiefe, von mancherley merk-<lb/>
würdiger Verschiedenheit. Bey den al-<lb/>
lermehrsten sind sie seitwärts gerich-<lb/>
tet. Bey den Affen, Pavianen und<lb/>
Meerkatzen, so wie beym Menschen,<lb/>
vorwärts, und zwar weit näher bey-<lb/>
sammen als beym Menschen. Beym<lb/>
Biber stehen sie aufwärts.</p>
            <p>In Rücksicht des Umfangs sind sie<lb/>
bey den gedachten <hi rendition="#i">Quadrumanen</hi> ganz<lb/>
geschlossen. Bey den <hi rendition="#i">pecoribus</hi> und <hi rendition="#i">so-<lb/>
lidungulis</hi> haben sie zwar nach aussen<lb/>
einen kreisförmigen Rand, <choice><sic>aber die hintre<lb/>
Seitenwand der Höle ist offen</sic><corr source="#pb550_0001" type="corrigenda">aber die äussere<lb/>
Seitenwand der Höhle ist nach hinten offen</corr></choice>. Bey den<lb/><hi rendition="#i">feris</hi> endlich und manchen <hi rendition="#i">gliribus</hi> ist<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0050] §. 19. Die Thränenbeine fehlen den Elephan- ten gänzlich. Am ansehnlichsten zei- gen sie sich hingegen bey den pecori- bus, vor allen aber bey den Antilopen. §. 20. Die Augenhölen sind, zumal in Rück- sicht ihrer Richtung, ihres Umfanges und ihrer Tiefe, von mancherley merk- würdiger Verschiedenheit. Bey den al- lermehrsten sind sie seitwärts gerich- tet. Bey den Affen, Pavianen und Meerkatzen, so wie beym Menschen, vorwärts, und zwar weit näher bey- sammen als beym Menschen. Beym Biber stehen sie aufwärts. In Rücksicht des Umfangs sind sie bey den gedachten Quadrumanen ganz geschlossen. Bey den pecoribus und so- lidungulis haben sie zwar nach aussen einen kreisförmigen Rand, aber die äussere Seitenwand der Höhle ist nach hinten offen. Bey den feris endlich und manchen gliribus ist

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/50
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/50>, abgerufen am 21.12.2024.