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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.

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Der vierte Spatziergang.

Was macht mich so unruhig an diesem
reizenden Tage, in dieser Elysischen Flur?
Jch erwartete meine Lalage, und ich habe
sie vergebens erwartet! Konnt' ich un-
glücklicher seyn? Alle Freuden dieses Ta-
ges sind nun für mich dahin! Jch empfinde
nichts, ich denke nichts mehr; oder wenn
ich etwas empfinde, so ist es nagender Un-
muth und böse Laune, die ich nicht über-
wältigen kann. Wild irr' ich umher. Mei-
ne Augen wollen dem geliebten Gegen-
stande allenthalben begegnen. Von man-
cher entfernten Erscheinung getäuscht, von
manchem rauschenden Zephyr betrogen, geb'
ich alles verloren. Nun flieh' ich durch un-
bepfadete Felder, durch öde Gebüsche zu-
rück. Lycidas kommt auf mich zu. Sonst
begegne ich ihm so gerne: Jetzt wünscht'



Der vierte Spatziergang.

Was macht mich ſo unruhig an dieſem
reizenden Tage, in dieſer Elyſiſchen Flur?
Jch erwartete meine Lalage, und ich habe
ſie vergebens erwartet! Konnt’ ich un-
glücklicher ſeyn? Alle Freuden dieſes Ta-
ges ſind nun für mich dahin! Jch empfinde
nichts, ich denke nichts mehr; oder wenn
ich etwas empfinde, ſo iſt es nagender Un-
muth und böſe Laune, die ich nicht über-
wältigen kann. Wild irr’ ich umher. Mei-
ne Augen wollen dem geliebten Gegen-
ſtande allenthalben begegnen. Von man-
cher entfernten Erſcheinung getäuſcht, von
manchem rauſchenden Zephyr betrogen, geb’
ich alles verloren. Nun flieh’ ich durch un-
bepfadete Felder, durch öde Gebüſche zu-
rück. Lycidas kommt auf mich zu. Sonſt
begegne ich ihm ſo gerne: Jetzt wünſcht’

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[21/0029] Der vierte Spatziergang. Was macht mich ſo unruhig an dieſem reizenden Tage, in dieſer Elyſiſchen Flur? Jch erwartete meine Lalage, und ich habe ſie vergebens erwartet! Konnt’ ich un- glücklicher ſeyn? Alle Freuden dieſes Ta- ges ſind nun für mich dahin! Jch empfinde nichts, ich denke nichts mehr; oder wenn ich etwas empfinde, ſo iſt es nagender Un- muth und böſe Laune, die ich nicht über- wältigen kann. Wild irr’ ich umher. Mei- ne Augen wollen dem geliebten Gegen- ſtande allenthalben begegnen. Von man- cher entfernten Erſcheinung getäuſcht, von manchem rauſchenden Zephyr betrogen, geb’ ich alles verloren. Nun flieh’ ich durch un- bepfadete Felder, durch öde Gebüſche zu- rück. Lycidas kommt auf mich zu. Sonſt begegne ich ihm ſo gerne: Jetzt wünſcht’

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Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774/29>, abgerufen am 21.11.2024.