Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.Der zwölfte Spatziergang. Mit ihrer Erlaubniss, meine Herren! Der zwölfte Spatziergang. Mit ihrer Erlaubniſs, meine Herren! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0102" n="94"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der zwölfte Spatziergang.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>it ihrer Erlaubniſs, meine Herren!<lb/> Jch werde den Umgang mit unſern Philo-<lb/> kurus ununterbrochen fortſetzen. Mögen<lb/> ſie doch thun was ihnen beliebt. Es iſt<lb/> wahr, das Vergehen des Mannes iſt eins<lb/> von den ſchwereren; es ſündigt gegen die<lb/> heiligen Rechte der genaueſten und zärt-<lb/> lichſten Verbindung, die unter Menſchen<lb/> ſeyn kann. Da ſey Gott für, daſs ich es, ich<lb/> will nicht ſagen, rechtfertigen; daſs ich es<lb/> auch nur mit Einem Worte entſchuldigen,<lb/> oder durch ein unzeitiges Stillſchweigen für<lb/> unbedeutend erklären ſollte! So gar bin<lb/> ich der Meynung, daſs es mit einer ihm an-<lb/> gemeſsenen bürgerlichen Strafe belegt zu<lb/> werden verdiente, wenn anders eine ſolche<lb/> Strafe erfunden werden könnte. Unſre<lb/> Geſetze ſagen hierüber nichts. —</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0102]
Der zwölfte Spatziergang.
Mit ihrer Erlaubniſs, meine Herren!
Jch werde den Umgang mit unſern Philo-
kurus ununterbrochen fortſetzen. Mögen
ſie doch thun was ihnen beliebt. Es iſt
wahr, das Vergehen des Mannes iſt eins
von den ſchwereren; es ſündigt gegen die
heiligen Rechte der genaueſten und zärt-
lichſten Verbindung, die unter Menſchen
ſeyn kann. Da ſey Gott für, daſs ich es, ich
will nicht ſagen, rechtfertigen; daſs ich es
auch nur mit Einem Worte entſchuldigen,
oder durch ein unzeitiges Stillſchweigen für
unbedeutend erklären ſollte! So gar bin
ich der Meynung, daſs es mit einer ihm an-
gemeſsenen bürgerlichen Strafe belegt zu
werden verdiente, wenn anders eine ſolche
Strafe erfunden werden könnte. Unſre
Geſetze ſagen hierüber nichts. —
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