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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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der Sabbath-Feyer.
weiß/ was Gott und Himmel ist/ der wün-
schet sich ja dahin/ und gehet gern mit Gott
um/ bei dem er ewig zu leben gedenket.

9 Solte es wol vieler Beweisgründe
bedörfen/ uns zu bereden und glauben zu
machen/ daß wir/ Gott einen Tag von der
Woche zu geben/ schuldig seyen? Erfor-
dert denn solches nicht die Dankbarkeit?
Juden und Türken erkennen solches/ und
ehren Gott mit eifriger Feyer eines Wo-
chen Tages. Warum solten wir nicht Gott
einen Tag in der Woche dienen/ da uns
die ganze Woche seine Geschöpfe dienen?
Da er
uns sieben Tage nehret/ schirmet
und beistehet: solten wir nicht einen Tag
dazu nehmen/ ihm dafür zu danken? Und
da wir/ die Woche über/ dieses Segens/
Schutz- und Beistandes ferner vonnöten
haben: solten wir nicht/ am ersten Tag/
ihn darum anruffen?

10 Uberdas hat er ja uns/ da wir
nichts waren/ zu Etwas gemacht. Er hat
uns so theur erlöst/ da wir verlohren wa-
ren. Er hat uns/ zu Erben des Himmels/
erneuret und geheiligt/ und uns die ewige
Seeligkeit versprochen. Jn ihm leben/
weben und sind wir.
(z) Solten wir nun
nicht freiwillig/ zu seinem Ehrendienst/

wöchent-
(z) Ap. 17. v. 28,
B ij

der Sabbath-Feyer.
weiß/ was Gott und Himmel iſt/ der wuͤn-
ſchet ſich ja dahin/ und gehet gern mit Gott
um/ bei dem er ewig zu leben gedenket.

9 Solte es wol vieler Beweisgruͤnde
bedoͤrfen/ uns zu bereden und glauben zu
machen/ daß wir/ Gott einen Tag von der
Woche zu geben/ ſchuldig ſeyen? Erfor-
dert denn ſolches nicht die Dankbarkeit?
Juden und Tuͤrken erkennen ſolches/ und
ehren Gott mit eifriger Feyer eines Wo-
chen Tages. Warum ſolten wir nicht Gott
einen Tag in der Woche dienen/ da uns
die ganze Woche ſeine Geſchoͤpfe dienen?
Da er
uns ſieben Tage nehret/ ſchirmet
und beiſtehet: ſolten wir nicht einen Tag
dazu nehmen/ ihm dafuͤr zu danken? Und
da wir/ die Woche uͤber/ dieſes Segens/
Schutz- und Beiſtandes ferner vonnoͤten
haben: ſolten wir nicht/ am erſten Tag/
ihn darum anruffen?

10 Uberdas hat er ja uns/ da wir
nichts waren/ zu Etwas gemacht. Er hat
uns ſo theur erloͤſt/ da wir verlohren wa-
ren. Er hat uns/ zu Erben des Himmels/
erneuret und geheiligt/ und uns die ewige
Seeligkeit verſprochen. Jn ihm leben/
weben und ſind wir.
(z) Solten wir nun
nicht freiwillig/ zu ſeinem Ehrendienſt/

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(z) Ap. 17. v. 28,
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[19/0045] der Sabbath-Feyer. weiß/ was Gott und Himmel iſt/ der wuͤn- ſchet ſich ja dahin/ und gehet gern mit Gott um/ bei dem er ewig zu leben gedenket. 9 Solte es wol vieler Beweisgruͤnde bedoͤrfen/ uns zu bereden und glauben zu machen/ daß wir/ Gott einen Tag von der Woche zu geben/ ſchuldig ſeyen? Erfor- dert denn ſolches nicht die Dankbarkeit? Juden und Tuͤrken erkennen ſolches/ und ehren Gott mit eifriger Feyer eines Wo- chen Tages. Warum ſolten wir nicht Gott einen Tag in der Woche dienen/ da uns die ganze Woche ſeine Geſchoͤpfe dienen? Da er uns ſieben Tage nehret/ ſchirmet und beiſtehet: ſolten wir nicht einen Tag dazu nehmen/ ihm dafuͤr zu danken? Und da wir/ die Woche uͤber/ dieſes Segens/ Schutz- und Beiſtandes ferner vonnoͤten haben: ſolten wir nicht/ am erſten Tag/ ihn darum anruffen? 10 Uberdas hat er ja uns/ da wir nichts waren/ zu Etwas gemacht. Er hat uns ſo theur erloͤſt/ da wir verlohren wa- ren. Er hat uns/ zu Erben des Himmels/ erneuret und geheiligt/ und uns die ewige Seeligkeit verſprochen. Jn ihm leben/ weben und ſind wir. (z) Solten wir nun nicht freiwillig/ zu ſeinem Ehrendienſt/ woͤchent- (z) Ap. 17. v. 28, B ij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/45>, abgerufen am 27.04.2024.