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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Gehe bußfärtig
* 5 *
Gehe bußfärtig in das
Haus Gottes.

WER nach Hof kommen und vor
seinem Fürsten erscheinen soll/ der
ziehet ein saubers Kleid an/ und
schämet sich/ in schmutzigen alten
lumpen aufzutretten. Also pfleget man
auch/ wann man zur Kirche gehet/ etwas
reiner/ als man zu Hause außiehet/ sich an-
zu kleiden. Ach! unser alter Adams-
Rock/ die sündliche Natur/ ist zerlumpt
und befleckt: damit beleidigen wir die
Augen Gottes/ vor denen die Sünde ein
Greul ist. Diese Lumpen müßen wir ab-
legen/ und hingegen anziehen JEsum/ das
Kleid der Gerechiigkeit. Jn diesem al-
lein/ können wir vor GOtt stehen und be-
hen: und der wird also angezogen/ wann
wir/ durch den Glauben uns in sein Ver-
dienst hüllen.

2 Wann ein Unterthan seinen Fürsten
beleidigt hat/ so suchet er einen Mittler und
Fürsprecher/ der ihme perdon und Ver-
gebung ausbitte. Ein Chist-vernünftiger
Kirchgänger/ thue ihm auch also am Sonn-
tag und sonsten: er schicke JEsum Chri-

stum/
Gehe bußfaͤrtig
* 5 *
Gehe bußfaͤrtig in das
Haus Gottes.

WER nach Hof kommen und vor
ſeinem Fuͤrſten erſcheinen ſoll/ der
ziehet ein ſaubers Kleid an/ und
ſchaͤmet ſich/ in ſchmutzigen alten
lumpen aufzutretten. Alſo pfleget man
auch/ wañ man zur Kirche gehet/ etwas
reiner/ als man zu Hauſe auſziehet/ ſich an-
zu kleiden. Ach! unſer alter Adams-
Rock/ die ſuͤndliche Natur/ iſt zerlumpt
und befleckt: damit beleidigen wir die
Augen Gottes/ vor denen die Suͤnde ein
Greul iſt. Dieſe Lumpen muͤßen wir ab-
legen/ und hingegen anziehen JEſum/ das
Kleid der Gerechiigkeit. Jn dieſem al-
lein/ koͤnnen wir vor GOtt ſtehen und be-
hen: und der wird alſo angezogen/ wañ
wir/ durch den Glauben uns in ſein Ver-
dienſt huͤllen.

2 Wañ ein Unterthan ſeinen Fuͤrſten
beleidigt hat/ ſo ſuchet er einen Mittler und
Fuͤrſprecher/ der ihme perdon und Ver-
gebung ausbitte. Ein Chiſt-vernuͤnftiger
Kirchgaͤnger/ thue ihm auch alſo am Soñ-
tag und ſonſten: er ſchicke JEſum Chri-

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[46[56]/0082] Gehe bußfaͤrtig * 5 * Gehe bußfaͤrtig in das Haus Gottes. WER nach Hof kommen und vor ſeinem Fuͤrſten erſcheinen ſoll/ der ziehet ein ſaubers Kleid an/ und ſchaͤmet ſich/ in ſchmutzigen alten lumpen aufzutretten. Alſo pfleget man auch/ wañ man zur Kirche gehet/ etwas reiner/ als man zu Hauſe auſziehet/ ſich an- zu kleiden. Ach! unſer alter Adams- Rock/ die ſuͤndliche Natur/ iſt zerlumpt und befleckt: damit beleidigen wir die Augen Gottes/ vor denen die Suͤnde ein Greul iſt. Dieſe Lumpen muͤßen wir ab- legen/ und hingegen anziehen JEſum/ das Kleid der Gerechiigkeit. Jn dieſem al- lein/ koͤnnen wir vor GOtt ſtehen und be- hen: und der wird alſo angezogen/ wañ wir/ durch den Glauben uns in ſein Ver- dienſt huͤllen. 2 Wañ ein Unterthan ſeinen Fuͤrſten beleidigt hat/ ſo ſuchet er einen Mittler und Fuͤrſprecher/ der ihme perdon und Ver- gebung ausbitte. Ein Chiſt-vernuͤnftiger Kirchgaͤnger/ thue ihm auch alſo am Soñ- tag und ſonſten: er ſchicke JEſum Chri- ſtum/

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 46[56]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/82>, abgerufen am 21.11.2024.