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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Krancken- und
5 Und führ mich aus dem Jammerthal/ Verkürtz mir auch
des Todes Qual/ Die bösen Geister von mir treib/ Mit deinem
Geist stets bey mir bleib.
6 Biß sich die Seel vom Leib abwend/ So nim sie Herr in
deine Händ/ Der Leib hat in der Erd sein Ruh/ Biß sich der
Jüngst Tag naht herzu.
7 Ein frölich Urständ mir verleyh/ Am Jüngsten Gricht
mein Fürsprechr sey/ Und meiner Sünd nicht mehr gedenk/ Aus
Gnaden mir das Leben schenck.
8 Wie du hast zugesaget mir/ Jn deinem Wort/ das trau
ich dir: Fürwar/ fürwar euch sage ich/ Wer mein Wort hält/
und glaubt an mich.
9 Der wird nicht kommen ins Gericht/ Und den Tod ewig
schmecken nicht/ Und ob er gleich hie zeitlich stirbt/ Mit nichten
er drum gar verdirbt.
10 Sondern ich will mit starcker Hand/ Jhn reissen aus des
Todes-Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/ Da soll er
dann mit mir zugleich.
11 Jn Freuden leben ewiglich/ Darzu hilff uns ja gnädig-
lich! Ach Herr vergib all unser Schuld/ hilff daß wir warten
mit Gedult.
12 Biß unser Stündlein kommt herbey/ Auch unser Glaub
stets wacker sey/ Deim Wort zu trauen festiglich/ Biß wir ent-
schlaffen seliglich.
D. Paul. Eberus.
XVII
HErr Jesu Christ ich weiß gar wol/ Daß ich einmal muß
sterben: Wenn aber das geschehen soll/ Und wie ich
werd verderben/ Dem Leibe nach/ das weiß ich nicht/
Es steht allein in deim Gericht/ Du sihst mein letztes Ende.
2 Und weil ich denn/ als dir bewust (Zwar durch deins Geistes
Gabe) An dir allein die beste Lust/ Jn meinem Hertzen habe.
Und gwißlich glaub/ daß du allein/ Mich hast von Sünd ge-
waschen rein/ Und mir dein Reich erworben.
3 So bitt ich dich/ Herr Jesu Christ/ halt mich bey den Ge-
dancken: Und laß mich ja zu keiner frist/ Von dieser Meynung
wancken/ Sondern darbey verharren fest/ Biß daß die Seel aus
ihrem Nest/ Wird in den Himmel fahren.
4 Kans seyn/ so gib durch deine Hand/ Mir ein vernünftig
Ende: Daß ich mein Seel fein mit Verstand/ Befehl in dei-
ne
Krancken- und
5 Und fuͤhr mich aus dem Jammerthal/ Verkuͤrtz mir auch
des Todes Qual/ Die boͤſen Geiſter von mir treib/ Mit deinem
Geiſt ſtets bey mir bleib.
6 Biß ſich die Seel vom Leib abwend/ So nim ſie Herꝛ in
deine Haͤnd/ Der Leib hat in der Erd ſein Ruh/ Biß ſich der
Juͤngſt Tag naht herzu.
7 Ein froͤlich Urſtaͤnd mir verleyh/ Am Juͤngſten Gricht
mein Fuͤrſprechr ſey/ Und meiner Suͤnd nicht mehr gedenk/ Aus
Gnaden mir das Leben ſchenck.
8 Wie du haſt zugeſaget mir/ Jn deinem Wort/ das trau
ich dir: Fuͤrwar/ fuͤrwar euch ſage ich/ Wer mein Wort haͤlt/
und glaubt an mich.
9 Der wird nicht kommen ins Gericht/ Und den Tod ewig
ſchmecken nicht/ Und ob er gleich hie zeitlich ſtirbt/ Mit nichten
er drum gar verdirbt.
10 Sondern ich will mit ſtarcker Hand/ Jhn reiſſen aus des
Todes-Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/ Da ſoll er
dann mit mir zugleich.
11 Jn Freuden leben ewiglich/ Darzu hilff uns ja gnaͤdig-
lich! Ach Herꝛ vergib all unſer Schuld/ hilff daß wir warten
mit Gedult.
12 Biß unſer Stuͤndlein kommt herbey/ Auch unſer Glaub
ſtets wacker ſey/ Deim Wort zu trauen feſtiglich/ Biß wir ent-
ſchlaffen ſeliglich.
D. Paul. Eberus.
XVII
HErꝛ Jeſu Chriſt ich weiß gar wol/ Daß ich einmal muß
ſterben: Wenn aber das geſchehen ſoll/ Und wie ich
werd verderben/ Dem Leibe nach/ das weiß ich nicht/
Es ſteht allein in deim Gericht/ Du ſihſt mein letztes Ende.
2 Und weil ich denn/ als dir bewuſt (Zwar durch deins Geiſtes
Gabe) An dir allein die beſte Luſt/ Jn meinem Hertzen habe.
Und gwißlich glaub/ daß du allein/ Mich haſt von Suͤnd ge-
waſchen rein/ Und mir dein Reich erworben.
3 So bitt ich dich/ Herꝛ Jeſu Chriſt/ halt mich bey den Ge-
dancken: Und laß mich ja zu keiner friſt/ Von dieſer Meynung
wancken/ Sondern darbey verharren feſt/ Biß daß die Seel aus
ihrem Neſt/ Wird in den Himmel fahren.
4 Kans ſeyn/ ſo gib durch deine Hand/ Mir ein vernuͤnftig
Ende: Daß ich mein Seel fein mit Verſtand/ Befehl in dei-
ne
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[178/0614] Krancken- und 5 Und fuͤhr mich aus dem Jammerthal/ Verkuͤrtz mir auch des Todes Qual/ Die boͤſen Geiſter von mir treib/ Mit deinem Geiſt ſtets bey mir bleib. 6 Biß ſich die Seel vom Leib abwend/ So nim ſie Herꝛ in deine Haͤnd/ Der Leib hat in der Erd ſein Ruh/ Biß ſich der Juͤngſt Tag naht herzu. 7 Ein froͤlich Urſtaͤnd mir verleyh/ Am Juͤngſten Gricht mein Fuͤrſprechr ſey/ Und meiner Suͤnd nicht mehr gedenk/ Aus Gnaden mir das Leben ſchenck. 8 Wie du haſt zugeſaget mir/ Jn deinem Wort/ das trau ich dir: Fuͤrwar/ fuͤrwar euch ſage ich/ Wer mein Wort haͤlt/ und glaubt an mich. 9 Der wird nicht kommen ins Gericht/ Und den Tod ewig ſchmecken nicht/ Und ob er gleich hie zeitlich ſtirbt/ Mit nichten er drum gar verdirbt. 10 Sondern ich will mit ſtarcker Hand/ Jhn reiſſen aus des Todes-Band/ Und zu mir nehmen in mein Reich/ Da ſoll er dann mit mir zugleich. 11 Jn Freuden leben ewiglich/ Darzu hilff uns ja gnaͤdig- lich! Ach Herꝛ vergib all unſer Schuld/ hilff daß wir warten mit Gedult. 12 Biß unſer Stuͤndlein kommt herbey/ Auch unſer Glaub ſtets wacker ſey/ Deim Wort zu trauen feſtiglich/ Biß wir ent- ſchlaffen ſeliglich. D. Paul. Eberus. XVII HErꝛ Jeſu Chriſt ich weiß gar wol/ Daß ich einmal muß ſterben: Wenn aber das geſchehen ſoll/ Und wie ich werd verderben/ Dem Leibe nach/ das weiß ich nicht/ Es ſteht allein in deim Gericht/ Du ſihſt mein letztes Ende. 2 Und weil ich denn/ als dir bewuſt (Zwar durch deins Geiſtes Gabe) An dir allein die beſte Luſt/ Jn meinem Hertzen habe. Und gwißlich glaub/ daß du allein/ Mich haſt von Suͤnd ge- waſchen rein/ Und mir dein Reich erworben. 3 So bitt ich dich/ Herꝛ Jeſu Chriſt/ halt mich bey den Ge- dancken: Und laß mich ja zu keiner friſt/ Von dieſer Meynung wancken/ Sondern darbey verharren feſt/ Biß daß die Seel aus ihrem Neſt/ Wird in den Himmel fahren. 4 Kans ſeyn/ ſo gib durch deine Hand/ Mir ein vernuͤnftig Ende: Daß ich mein Seel fein mit Verſtand/ Befehl in dei- ne

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/614>, abgerufen am 21.11.2024.