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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Buß-Lieder.
7 Das Aug allein das Wasser siht/ Wie Men-
schen Wasser giessen:/: Der Glaub im Geist die
Krafft versteht/ Des Blutes JEsu Christi/ Und ist
für ihm ein rohte Flut/ Von Christi Blut gefärbet/
Die allen Schaden heilen thut/ Von Adam her ge-
erbet/ Auch von uns selbst begangen.
D. M. L.


13
Buß-Lieder.
I
ERbarm dich mein O HErre GOtt! Nach deiner
grossa Barmhertzigkeit:/: Wasch ab/ mach rein/ mein
Missethat/ Jch erkenn mein Sünd und ist mir leid. Al-
lein ich dir gesündigt hab/ Das ist wider mich stetiglich. Das
böß für dir mag nicht bestahn/ Du bleibst gerecht/ ob man ur-
theilt dich.
2 Sih HErr in Sünd bin ich geborn/ Jn Sündn em-
pfieng mich mein Mutter:/: Die Warheit libst/ thust offenbarn/
Deiner Weißheit heimlich Güter/ Bespreng mich HErr mit
Jsopo: Rein werd ich/ so du wäschest mich/ Weisser denn
Schnee; mein Ghör wird froh/ All mein Gebein wird freu-
en sich.
3 HErr sih nicht an die Sünde mein/ Thu ab all Unge-
rechtigkeit:/: Und mach in mir das Hertze rein/ Ein neuen
Geist in mir bereit. Verwirff mich nicht von deim Angesicht/
Dein Heil. Geist wend nicht von mir/ Die Freud deins Heils
HErr zu mir richt/ Der willig Geist enthalt mich dir.
4 Die Gottlosn will ich deine Weg/ Die Sünder auch dar-
zu lehren:/: Daß sie vom bösen falschen Steg/ Zu dir durch dich
sich kehren. Beschirm mich HErr/ meins Heils ein GOtt/
Für dem Urtheil durchs Blut bedent/ Mein Zung verkündt
dein rechts Gebot/ Schaff daß mein Mund dein Lob ausbreil.
5 Kein leiblich Opffer von mir heischt/ Jch hätt dir das auch
gegeben:/: So nim nun den zerknirschten Geist/ Betrübts und
traurigs Hertz darneben. Verschmäh nicht GOtt das Opffer
mein/ Thu wol in deiner Gütigkeit/ Dem Berg Zion/ da Chri-
sten seyn/ Die opffern dir Gerechtigkeit.
6 Preiß
f ij
Buß-Lieder.
7 Das Aug allein das Waſſer ſiht/ Wie Men-
ſchen Waſſer gieſſen:/: Der Glaub im Geiſt die
Krafft verſteht/ Des Blutes JEſu Chriſti/ Und iſt
fuͤr ihm ein rohte Flut/ Von Chriſti Blut gefaͤrbet/
Die allen Schaden heilen thut/ Von Adam her ge-
erbet/ Auch von uns ſelbſt begangen.
D. M. L.


13
Buß-Lieder.
I
ERbarm dich mein O HErre GOtt! Nach deiner
groſſa Barmhertzigkeit:/: Waſch ab/ mach rein/ mein
Miſſethat/ Jch erkenn mein Suͤnd und iſt mir leid. Al-
lein ich dir geſuͤndigt hab/ Das iſt wider mich ſtetiglich. Das
boͤß fuͤr dir mag nicht beſtahn/ Du bleibſt gerecht/ ob man ur-
theilt dich.
2 Sih HErꝛ in Suͤnd bin ich geborn/ Jn Suͤndn em-
pfieng mich mein Mutter:/: Die Warheit libſt/ thuſt offenbarn/
Deiner Weißheit heimlich Guͤter/ Beſpreng mich HErꝛ mit
Jſopo: Rein werd ich/ ſo du waͤſcheſt mich/ Weiſſer denn
Schnee; mein Ghoͤr wird froh/ All mein Gebein wird freu-
en ſich.
3 HErꝛ ſih nicht an die Suͤnde mein/ Thu ab all Unge-
rechtigkeit:/: Und mach in mir das Hertze rein/ Ein neuen
Geiſt in mir bereit. Verwirff mich nicht von deim Angeſicht/
Dein Heil. Geiſt wend nicht von mir/ Die Freud deins Heils
HErꝛ zu mir richt/ Der willig Geiſt enthalt mich dir.
4 Die Gottloſn will ich deine Weg/ Die Suͤnder auch dar-
zu lehren:/: Daß ſie vom boͤſen falſchen Steg/ Zu dir durch dich
ſich kehren. Beſchirm mich HErꝛ/ meins Heils ein GOtt/
Fuͤr dem Urtheil durchs Blut bedent/ Mein Zung verkuͤndt
dein rechts Gebot/ Schaff daß mein Mund dein Lob ausbreil.
5 Kein leiblich Opffer von mir heiſcht/ Jch haͤtt dir das auch
gegeben:/: So nim nun den zerknirſchten Geiſt/ Betruͤbts und
traurigs Hertz darneben. Verſchmaͤh nicht GOtt das Opffer
mein/ Thu wol in deiner Guͤtigkeit/ Dem Berg Zion/ da Chri-
ſten ſeyn/ Die opffern dir Gerechtigkeit.
6 Preiß
f ij
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[81/0517] Buß-Lieder. 7 Das Aug allein das Waſſer ſiht/ Wie Men- ſchen Waſſer gieſſen:/: Der Glaub im Geiſt die Krafft verſteht/ Des Blutes JEſu Chriſti/ Und iſt fuͤr ihm ein rohte Flut/ Von Chriſti Blut gefaͤrbet/ Die allen Schaden heilen thut/ Von Adam her ge- erbet/ Auch von uns ſelbſt begangen. D. M. L. 13 Buß-Lieder. I ERbarm dich mein O HErre GOtt! Nach deiner groſſa Barmhertzigkeit:/: Waſch ab/ mach rein/ mein Miſſethat/ Jch erkenn mein Suͤnd und iſt mir leid. Al- lein ich dir geſuͤndigt hab/ Das iſt wider mich ſtetiglich. Das boͤß fuͤr dir mag nicht beſtahn/ Du bleibſt gerecht/ ob man ur- theilt dich. 2 Sih HErꝛ in Suͤnd bin ich geborn/ Jn Suͤndn em- pfieng mich mein Mutter:/: Die Warheit libſt/ thuſt offenbarn/ Deiner Weißheit heimlich Guͤter/ Beſpreng mich HErꝛ mit Jſopo: Rein werd ich/ ſo du waͤſcheſt mich/ Weiſſer denn Schnee; mein Ghoͤr wird froh/ All mein Gebein wird freu- en ſich. 3 HErꝛ ſih nicht an die Suͤnde mein/ Thu ab all Unge- rechtigkeit:/: Und mach in mir das Hertze rein/ Ein neuen Geiſt in mir bereit. Verwirff mich nicht von deim Angeſicht/ Dein Heil. Geiſt wend nicht von mir/ Die Freud deins Heils HErꝛ zu mir richt/ Der willig Geiſt enthalt mich dir. 4 Die Gottloſn will ich deine Weg/ Die Suͤnder auch dar- zu lehren:/: Daß ſie vom boͤſen falſchen Steg/ Zu dir durch dich ſich kehren. Beſchirm mich HErꝛ/ meins Heils ein GOtt/ Fuͤr dem Urtheil durchs Blut bedent/ Mein Zung verkuͤndt dein rechts Gebot/ Schaff daß mein Mund dein Lob ausbreil. 5 Kein leiblich Opffer von mir heiſcht/ Jch haͤtt dir das auch gegeben:/: So nim nun den zerknirſchten Geiſt/ Betruͤbts und traurigs Hertz darneben. Verſchmaͤh nicht GOtt das Opffer mein/ Thu wol in deiner Guͤtigkeit/ Dem Berg Zion/ da Chri- ſten ſeyn/ Die opffern dir Gerechtigkeit. 6 Preiß f ij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/517>, abgerufen am 03.12.2024.