Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Weihnacht-Lieder. 7 Er schwur ein Eyd dem Abraham/ auch dem David von seinem Stamm/ verhieß ihm zu geben den Sohn/ und durch ihn der Welt Hülffe thun. 8 Er thäts auch den Propheten kund/ und brei- tets aus durch ihren Mund/ davon König und from- me Leut/ sein warteten vor langer Zeit. 9 Ob sie wol/ wie ihr Herz begehrt/ Deß leiblich nicht wurden gewärt/ Doch hatten sie im Glauben Trost/ Daß sie solten werden erlöst. 10 Da aber kam die rechte Zeit/ Von welcher Jacob propheceyt/ Las er ihm ein Jungfrau aus/ Einm Mann vertraut/ von Davids Haus. 11 Jn der wirckt er mit seiner Kraft/ Schuf von Blut ihrer Jungfrauschaft/ Das rein gebenedeyte Kind/ Bei dem man Gnad und Warheit find. 12 O Christ gebenedeyte Frucht/ Empfangen rein in aller Zucht/ Gebenedeyt und mach mich frey/ Sei unser Heil Trost/ und Artzney. 4 Weihnacht Lieder. I CHristum wir sollen loben schon/ Der reinen Magd Marien Sohn/ So weit die liebe Sonne leucht/ Und an aller Welt En- de reicht. 2 Der selig Schöpfer aller Ding/ Zog an eins Knechtes Leib gering: Daß er das Fleisch durchs Fleisch erwürb/ Und sein Geschöpf nicht alls verdürb. 3 Die Göttlich Gnad vom Himmel groß/ Sich in die keusche Mutter goß/ Ein Mägdlein trug ein heimlich Pfand/ Daß der Natur war unbekand. 4 Das b ij
Weihnacht-Lieder. 7 Er ſchwur ein Eyd dem Abraham/ auch dem David von ſeinem Stamm/ veꝛhieß ihm zu geben den Sohn/ und durch ihn der Welt Huͤlffe thun. 8 Er thaͤts auch den Propheten kund/ und brei- tets aus durch ihren Mund/ davon Koͤnig und from- me Leut/ ſein warteten vor langer Zeit. 9 Ob ſie wol/ wie ihr Herz begehrt/ Deß leiblich nicht wurden gewaͤrt/ Doch hatten ſie im Glauben Troſt/ Daß ſie ſolten werden erloͤſt. 10 Da aber kam die rechte Zeit/ Von welcher Jacob propheceyt/ Las er ihm ein Jungfrau aus/ Einm Mann vertraut/ von Davids Haus. 11 Jn der wirckt er mit ſeiner Kraft/ Schuf von Blut ihrer Jungfrauſchaft/ Das rein gebenedeyte Kind/ Bei dem man Gnad und Warheit find. 12 O Chriſt gebenedeyte Frucht/ Empfangen rein in aller Zucht/ Gebenedeyt und mach mich frey/ Sei unſer Heil Troſt/ und Artzney. 4 Weihnacht Lieder. I CHriſtum wir ſollen loben ſchon/ Der reinen Magd Marien Sohn/ So weit die liebe Sonne leucht/ Und an aller Welt En- de reicht. 2 Der ſelig Schoͤpfer aller Ding/ Zog an eins Knechtes Leib gering: Daß er das Fleiſch durchs Fleiſch eꝛwuͤrb/ Und ſein Geſchoͤpf nicht alls verduͤrb. 3 Die Goͤttlich Gnad vom Himmel groß/ Sich in die keuſche Mutter goß/ Ein Maͤgdlein trug ein heimlich Pfand/ Daß der Natur war unbekand. 4 Das b ij
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Weihnacht-Lieder.
7 Er ſchwur ein Eyd dem Abraham/ auch dem
David von ſeinem Stamm/ veꝛhieß ihm zu geben den
Sohn/ und durch ihn der Welt Huͤlffe thun.
8 Er thaͤts auch den Propheten kund/ und brei-
tets aus durch ihren Mund/ davon Koͤnig und from-
me Leut/ ſein warteten vor langer Zeit.
9 Ob ſie wol/ wie ihr Herz begehrt/ Deß leiblich
nicht wurden gewaͤrt/ Doch hatten ſie im Glauben
Troſt/ Daß ſie ſolten werden erloͤſt.
10 Da aber kam die rechte Zeit/ Von welcher
Jacob propheceyt/ Las er ihm ein Jungfrau aus/
Einm Mann vertraut/ von Davids Haus.
11 Jn der wirckt er mit ſeiner Kraft/ Schuf von
Blut ihrer Jungfrauſchaft/ Das rein gebenedeyte
Kind/ Bei dem man Gnad und Warheit find.
12 O Chriſt gebenedeyte Frucht/ Empfangen
rein in aller Zucht/ Gebenedeyt und mach mich frey/
Sei unſer Heil Troſt/ und Artzney.
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Weihnacht Lieder.
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CHriſtum wir ſollen loben ſchon/ Der reinen
Magd Marien Sohn/ So weit die liebe
Sonne leucht/ Und an aller Welt En-
de reicht.
2 Der ſelig Schoͤpfer aller Ding/ Zog an eins
Knechtes Leib gering: Daß er das Fleiſch durchs
Fleiſch eꝛwuͤrb/ Und ſein Geſchoͤpf nicht alls verduͤrb.
3 Die Goͤttlich Gnad vom Himmel groß/ Sich
in die keuſche Mutter goß/ Ein Maͤgdlein trug ein
heimlich Pfand/ Daß der Natur war unbekand.
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Zitationshilfe: | Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/453>, abgerufen am 22.02.2025. |