Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Advent-Lieder. 6 Er stöst die Gewaltigen vom Stul/ und er- hebt die Niedrigen. 7 Die Hungrigen füllet er mit Gütern/ und läst die Reichen leer. 8 Er denket der Barmherzigkeit/ und hilft auf seinem Diener Jsrael. 9 Wie er geredt hat unsern Vättern/ Abraham und seinem Samen ewiglich. 10 Lob und Preiß sey GOtt dem Vatter/ und dem Sohn/ und dem Heiligen Geist. 11 Wie es war im Anfang/ iezt und immerdar/ und von Ewigkeit zu Ewigkeit/ Amen. IV VOn Adam her so lange Zeit/ war unser Fleisch vermaledeyt/ Seel und Geist biß in Tod verwundt/ am ganzen Menschen nichts gesund. 2 Uns hat umfangen grosse Noht/ über uns herr- schet Sünd und Tod/ wir sunken in der Höllen Grund und war niemand der helffen kund. 3 GOtt sah auf aller Menschen stät/ nach einem der seinn Willen thät/ er sucht ein Mann nach sei- nem Muht/ fand aber nichts denn Fleisch und Blut. 4 Denn die rechtschaffne Heiligkeit/ Würdig- keit und Gerechtigkeit/ hatten sie in Adam verlorn/ aus welchem sie waren geborn. 5 Als er solch groß Siechtum erkannt/ und kei- nen Artzt noch Helffer fand/ dacht er an seine gros- se Lieb/ und wie sein Wort warhafftig blieb. 6 Sprach: ich will Barmhertzigkeit thun/ für die Welt geben meinen Sohn/ daß er ihr Arzt und Heiland sey/ sie gefund mach und benedey. 7 Er
Advent-Lieder. 6 Er ſtoͤſt die Gewaltigen vom Stul/ und er- hebt die Niedrigen. 7 Die Hungrigen fuͤllet er mit Guͤtern/ und laͤſt die Reichen leer. 8 Er denket der Barmherzigkeit/ und hilft auf ſeinem Diener Jſrael. 9 Wie er geredt hat unſern Vaͤttern/ Abraham und ſeinem Samen ewiglich. 10 Lob und Preiß ſey GOtt dem Vatter/ und dem Sohn/ und dem Heiligen Geiſt. 11 Wie es war im Anfang/ iezt und immerdar/ und von Ewigkeit zu Ewigkeit/ Amen. IV VOn Adam her ſo lange Zeit/ war unſer Fleiſch vermaledeyt/ Seel und Geiſt biß in Tod verwundt/ am ganzen Menſchen nichts geſund. 2 Uns hat umfangen groſſe Noht/ uͤber uns herꝛ- ſchet Suͤnd und Tod/ wir ſunken in der Hoͤllẽ Grund und war niemand der helffen kund. 3 GOtt ſah auf aller Menſchen ſtaͤt/ nach einem der ſeinn Willen thaͤt/ er ſucht ein Mann nach ſei- nem Muht/ fand aber nichts denn Fleiſch und Blut. 4 Denn die rechtſchaffne Heiligkeit/ Wuͤrdig- keit und Gerechtigkeit/ hatten ſie in Adam verlorn/ aus welchem ſie waren geborn. 5 Als er ſolch groß Siechtum erkannt/ und kei- nen Artzt noch Helffer fand/ dacht er an ſeine groſ- ſe Lieb/ und wie ſein Wort warhafftig blieb. 6 Sprach: ich will Barmhertzigkeit thun/ fuͤr die Welt geben meinen Sohn/ daß er ihr Arzt und Heiland ſey/ ſie gefund mach und benedey. 7 Er
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Advent-Lieder.
6 Er ſtoͤſt die Gewaltigen vom Stul/ und er-
hebt die Niedrigen.
7 Die Hungrigen fuͤllet er mit Guͤtern/ und laͤſt
die Reichen leer.
8 Er denket der Barmherzigkeit/ und hilft auf
ſeinem Diener Jſrael.
9 Wie er geredt hat unſern Vaͤttern/ Abraham
und ſeinem Samen ewiglich.
10 Lob und Preiß ſey GOtt dem Vatter/ und
dem Sohn/ und dem Heiligen Geiſt.
11 Wie es war im Anfang/ iezt und immerdar/
und von Ewigkeit zu Ewigkeit/ Amen.
IV
VOn Adam her ſo lange Zeit/ war unſer
Fleiſch vermaledeyt/ Seel und Geiſt biß in
Tod verwundt/ am ganzen Menſchen nichts
geſund.
2 Uns hat umfangen groſſe Noht/ uͤber uns herꝛ-
ſchet Suͤnd und Tod/ wir ſunken in der Hoͤllẽ Grund
und war niemand der helffen kund.
3 GOtt ſah auf aller Menſchen ſtaͤt/ nach einem
der ſeinn Willen thaͤt/ er ſucht ein Mann nach ſei-
nem Muht/ fand aber nichts denn Fleiſch und Blut.
4 Denn die rechtſchaffne Heiligkeit/ Wuͤrdig-
keit und Gerechtigkeit/ hatten ſie in Adam verlorn/
aus welchem ſie waren geborn.
5 Als er ſolch groß Siechtum erkannt/ und kei-
nen Artzt noch Helffer fand/ dacht er an ſeine groſ-
ſe Lieb/ und wie ſein Wort warhafftig blieb.
6 Sprach: ich will Barmhertzigkeit thun/ fuͤr
die Welt geben meinen Sohn/ daß er ihr Arzt und
Heiland ſey/ ſie gefund mach und benedey.
7 Er
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