Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Das Anschauen GOttes. * 14 * Das Anschauen GOt- tes. JNdessen ist kein Zweiffel/ daß sie ihre 26 Wer (y) Joh. 1. v. 4. (z) 2. Cor. 3. v. 11.
Das Anſchauen GOttes. * 14 * Das Anſchauen GOt- tes. JNdeſſen iſt kein Zweiffel/ daß ſie ihre 26 Wer (y) Joh. 1. v. 4. (z) 2. Cor. 3. v. 11.
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Das Anſchauen GOttes.
* 14 *
Das Anſchauen GOt-
tes.
JNdeſſen iſt kein Zweiffel/ daß ſie ihre
Klarheit von dem ſeligen Anſchauen
GOttes erlange/ als welcher das
Liecht ſelbſten iſt. (y) Hat Moſe auf dem
Berge Sinai/ von dem Geſpraͤche mit
GOtt ein ſtralendes Angeſicht uͤberkom-
men/ deſſen Glanz das Volk nicht ertragen
konte: wie vielmehr werden die Auserwehl-
te von dem ewigen Anſchauen Gottes be-
glaͤnzet werden. So das Klarheit hatte/
das da aufhoͤret/ wie vielmehr wird das
Klarheit haben/ das da bleibet? ſchlieſ-
ſen wir mit dem Himmel-gelehrten Pau-
lo. (z) Wir ſehen zwar auch allhier GOtt/
aber nur mittelbar/ entweder durch die
Vernunft oder durch den Glauben. Jene
ſihet ihn in den Geſchoͤpfen/ dieſer in dem
Wort. Beedes anſchauen iſt dunkel: der
Glaub gleichet einem Spiegel/ in welchem
nit das Angeſicht ſelbſten ſondern das Bild
des Angeſichts geſehen wird: alſo iſt im
Glauben nicht das klare Angeſicht der
ewigen Gottheit ſondern ein durch das
Wort davon geſchoͤpftes Bild.
26 Wer
(y) Joh. 1. v. 4.
(z) 2. Cor. 3. v. 11.
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