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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Unempfindlichkeit.
Sonne oder irgend eine Hitze. (l) Keine
Feinde sind vorhanden; keine schädliche
Waffen werden mehr geschmiedet; keine
Bestien irren in dem Lebens-Hain; Die
Natur-Wärme und Lebens-Feuchte wird
nimmer geändert noch gemindert/ und folg-
bar keine Seuche gezeuget. Hier müssen
wir mit Hiob bekennen: Weil der Mensch
das Fleisch anträgt/ muß er Schmerzen ha-
ben/ und weil seine Seele noch bey ihm ist/
muß er Leid tragen.
(m) Und öffters mit
David seufzen: Es ist nichts gesundes an
meinem Leibe.
(n) Dorten aber werden
wir/ mit diesem ruffen: Jch gehe einher in
der Krafft des Herren.
(o)

* 11 *
Rein und wolriechend.

UNser Leib erhält hier sein Wesen/
vom Verwesen/ indem er meistens
von dem Fleisch der toden Thiere
seine Nahrung hat: welche er in sich be-
gräbt/ ehe er begraben wird. Diese Ver-
wesung erreget/ in und bey dem Menschen/
Wust und Unlust. Dannenhero er nicht
unbillich ein stinkendes Gefäs/ ein Koht-

Sak
(l) Offenb. 7. v. 16.
(m) Hiob. 14. v. 22.
(n) Ps. 38. v. 4.
(o) Ps. 71. v. 16.

Unempfindlichkeit.
Sonne oder irgend eine Hitze. (l) Keine
Feinde ſind vorhanden; keine ſchaͤdliche
Waffen werden mehr geſchmiedet; keine
Beſtien irren in dem Lebens-Hain; Die
Natur-Waͤrme und Lebens-Feuchte wird
nimmer geaͤndert noch gemindert/ und folg-
bar keine Seuche gezeuget. Hier muͤſſen
wir mit Hiob bekennen: Weil der Menſch
das Fleiſch antraͤgt/ muß er Schmerzen ha-
ben/ und weil ſeine Seele noch bey ihm iſt/
muß er Leid tragen.
(m) Und oͤffters mit
David ſeufzen: Es iſt nichts geſundes an
meinem Leibe.
(n) Dorten aber werden
wir/ mit dieſem ruffen: Jch gehe einher in
der Krafft des Herren.
(o)

* 11 *
Rein und wolriechend.

UNſer Leib erhaͤlt hier ſein Weſen/
vom Verweſen/ indem er meiſtens
von dem Fleiſch der toden Thiere
ſeine Nahrung hat: welche er in ſich be-
graͤbt/ ehe er begraben wird. Dieſe Ver-
weſung erreget/ in und bey dem Menſchen/
Wuſt und Unluſt. Dannenhero er nicht
unbillich ein ſtinkendes Gefaͤs/ ein Koht-

Sak
(l) Offenb. 7. v. 16.
(m) Hiob. 14. v. 22.
(n) Pſ. 38. v. 4.
(o) Pſ. 71. v. 16.
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[363/0391] Unempfindlichkeit. Sonne oder irgend eine Hitze. (l) Keine Feinde ſind vorhanden; keine ſchaͤdliche Waffen werden mehr geſchmiedet; keine Beſtien irren in dem Lebens-Hain; Die Natur-Waͤrme und Lebens-Feuchte wird nimmer geaͤndert noch gemindert/ und folg- bar keine Seuche gezeuget. Hier muͤſſen wir mit Hiob bekennen: Weil der Menſch das Fleiſch antraͤgt/ muß er Schmerzen ha- ben/ und weil ſeine Seele noch bey ihm iſt/ muß er Leid tragen. (m) Und oͤffters mit David ſeufzen: Es iſt nichts geſundes an meinem Leibe. (n) Dorten aber werden wir/ mit dieſem ruffen: Jch gehe einher in der Krafft des Herren. (o) * 11 * Rein und wolriechend. UNſer Leib erhaͤlt hier ſein Weſen/ vom Verweſen/ indem er meiſtens von dem Fleiſch der toden Thiere ſeine Nahrung hat: welche er in ſich be- graͤbt/ ehe er begraben wird. Dieſe Ver- weſung erreget/ in und bey dem Menſchen/ Wuſt und Unluſt. Dannenhero er nicht unbillich ein ſtinkendes Gefaͤs/ ein Koht- Sak (l) Offenb. 7. v. 16. (m) Hiob. 14. v. 22. (n) Pſ. 38. v. 4. (o) Pſ. 71. v. 16.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/391>, abgerufen am 21.11.2024.