Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Himmel-
Freude nicht vom schlechten Wehrt seyn
könne.

13 Wie dorten das Allerheiligste mit
dem Fürhang bedecket wurde: so wird
bey uns das Allerherrlichste/ von der Decke
der Unwissenheit
(d) verhüllet. Es ist
eine Freude/ die kein sterbliches Aug gese-
hen/ kein sterbliches Ohr gehöret/ und die
in keines Menschen Hertz kommen ist.
(e)
Fragen wir hievon Petrum/ welcher be-
kennet: Er habe die Herrlichkeit seines Jesu
gesehen; (f) so antwortet er: sie ist un-
aussprechlich.
(g) Forschen wir von Pau-
lo/ was er in dem dritten Himmel gehöret
habe/ so versetzet er uns: unaussprechliche
Worte.
(h) Weil wir nun das unaus-
sprechliche nicht reden können/ so lasset uns/
nach Kinderart/ davon lallen.

* 5 *
Himmel-Gesonnenheit.

Nach der Singweise:
Seit daß der Tugend-Pfad. etc.
JCh kan ja bilden nicht
mit Worten meine Freude/
in dem ich mein Gesicht/
dort an den Sternen weide:
wann
(d) 2. Cor. 3. v. 15.
(e) 1. Cor. 2. v. 9.
(f) 2. Petr. 5. v. 16.
(g) 1. Petr. 1. v. 8.
(h) 2. Cor. 12. v. 4.

Himmel-
Freude nicht vom ſchlechten Wehrt ſeyn
koͤnne.

13 Wie dorten das Allerheiligſte mit
dem Fuͤrhang bedecket wurde: ſo wird
bey uns das Allerherꝛlichſte/ von der Decke
der Unwiſſenheit
(d) verhuͤllet. Es iſt
eine Freude/ die kein ſterbliches Aug geſe-
hen/ kein ſterbliches Ohr gehoͤret/ und die
in keines Menſchen Hertz kommen iſt.
(e)
Fragen wir hievon Petrum/ welcher be-
kennet: Er habe die Herꝛlichkeit ſeines Jeſu
geſehen; (f) ſo antwortet er: ſie iſt un-
ausſprechlich.
(g) Forſchen wir von Pau-
lo/ was er in dem dritten Himmel gehoͤret
habe/ ſo verſetzet er uns: unausſprechliche
Worte.
(h) Weil wir nun das unaus-
ſpꝛechliche nicht reden koͤnnen/ ſo laſſet uns/
nach Kinderart/ davon lallen.

* 5 *
Himmel-Geſonnenheit.

Nach der Singweiſe:
Seit daß der Tugend-Pfad. ꝛc.
JCh kan ja bilden nicht
mit Worten meine Freude/
in dem ich mein Geſicht/
dort an den Sternen weide:
wann
(d) 2. Cor. 3. v. 15.
(e) 1. Cor. 2. v. 9.
(f) 2. Petr. 5. v. 16.
(g) 1. Petr. 1. v. 8.
(h) 2. Cor. 12. v. 4.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0380" n="352"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Himmel-</hi></fw><lb/>
Freude nicht vom &#x017F;chlechten Wehrt &#x017F;eyn<lb/>
ko&#x0364;nne.</p><lb/>
            <p>13 Wie dorten das Allerheilig&#x017F;te mit<lb/>
dem Fu&#x0364;rhang bedecket wurde: &#x017F;o wird<lb/>
bey uns das Allerher&#xA75B;lich&#x017F;te/ von <hi rendition="#fr">der Decke<lb/>
der Unwi&#x017F;&#x017F;enheit</hi> <note place="foot" n="(d)">2. Cor. 3. v. 15.</note> verhu&#x0364;llet. Es i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#fr">eine Freude/</hi> die kein &#x017F;terbliches <hi rendition="#fr">Aug</hi> ge&#x017F;e-<lb/>
hen/ kein <hi rendition="#fr">&#x017F;terbliches Ohr geho&#x0364;ret/ und die<lb/>
in keines Men&#x017F;chen Hertz kommen i&#x017F;t.</hi> <note place="foot" n="(e)">1. Cor. 2. v. 9.</note><lb/>
Fragen wir hievon Petrum/ welcher be-<lb/>
kennet: Er habe die Her&#xA75B;lichkeit &#x017F;eines Je&#x017F;u<lb/>
ge&#x017F;ehen; <note place="foot" n="(f)">2. Petr. 5. v. 16.</note> &#x017F;o antwortet er: <hi rendition="#fr">&#x017F;ie i&#x017F;t un-<lb/>
aus&#x017F;prechlich.</hi> <note place="foot" n="(g)">1. Petr. 1. v. 8.</note> For&#x017F;chen wir von Pau-<lb/>
lo/ was er in dem dritten Himmel geho&#x0364;ret<lb/>
habe/ &#x017F;o ver&#x017F;etzet er uns: <hi rendition="#fr">unaus&#x017F;prechliche<lb/>
Worte.</hi> <note place="foot" n="(h)">2. Cor. 12. v. 4.</note> Weil wir nun das unaus-<lb/>
&#x017F;p&#xA75B;echliche nicht reden ko&#x0364;nnen/ &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;et uns/<lb/>
nach Kinderart/ davon lallen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">* 5 *<lb/>
Himmel-Ge&#x017F;onnenheit.</hi><lb/> <hi rendition="#c">Nach der Singwei&#x017F;e:</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Seit daß der Tugend-Pfad. &#xA75B;c.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">J</hi>Ch kan ja bilden nicht</l><lb/>
                <l>mit Worten meine Freude/</l><lb/>
                <l>in dem ich mein Ge&#x017F;icht/</l><lb/>
                <l>dort an den Sternen weide:<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wann</fw><lb/></l>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[352/0380] Himmel- Freude nicht vom ſchlechten Wehrt ſeyn koͤnne. 13 Wie dorten das Allerheiligſte mit dem Fuͤrhang bedecket wurde: ſo wird bey uns das Allerherꝛlichſte/ von der Decke der Unwiſſenheit (d) verhuͤllet. Es iſt eine Freude/ die kein ſterbliches Aug geſe- hen/ kein ſterbliches Ohr gehoͤret/ und die in keines Menſchen Hertz kommen iſt. (e) Fragen wir hievon Petrum/ welcher be- kennet: Er habe die Herꝛlichkeit ſeines Jeſu geſehen; (f) ſo antwortet er: ſie iſt un- ausſprechlich. (g) Forſchen wir von Pau- lo/ was er in dem dritten Himmel gehoͤret habe/ ſo verſetzet er uns: unausſprechliche Worte. (h) Weil wir nun das unaus- ſpꝛechliche nicht reden koͤnnen/ ſo laſſet uns/ nach Kinderart/ davon lallen. * 5 * Himmel-Geſonnenheit. Nach der Singweiſe: Seit daß der Tugend-Pfad. ꝛc. JCh kan ja bilden nicht mit Worten meine Freude/ in dem ich mein Geſicht/ dort an den Sternen weide: wann (d) 2. Cor. 3. v. 15. (e) 1. Cor. 2. v. 9. (f) 2. Petr. 5. v. 16. (g) 1. Petr. 1. v. 8. (h) 2. Cor. 12. v. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/380
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/380>, abgerufen am 03.12.2024.