Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Die Kunst/ Darum sagt der Sohn Gottes: sein Joch/das wir auf uns nehmen sollen/ sei sanft und leicht. Wie ruhig lebet der/ der Gott gehorchet und ihn liebet! Wie groß ist der vor Gott/ der demütig ist/ der keine Ehre verlanget/ und gern bleibet/ worzu Gott ihn gemacht hat/ der ihn auch auf Erden groß machen kan. Wie leicht gehet der/ der ge- nüglich ist/ und in dieser Wallfart nicht nach vielem zeitlichen Plunder trachtet: und er hat dannoch von Gott/ als Vattern/ die Notturft des Lebens. Es kan ihn auch der Segen des HErrn/ ohn seine Mü- he/ reich machen. Er hat gesunden Leib/ den andere verhuren und versauffen/ und ein gutes Gewissen; kan allemal frölich ster- ben; ist schon seelig in der Hoffnung/ und ste- het bei Gott in Gnaden. * 17 * Die Kunst/ reich/ groß und glückseelig zu werden. JEderman wünschet/ reich/ groß und und
Die Kunſt/ Darum ſagt der Sohn Gottes: ſein Joch/das wir auf uns nehmen ſollen/ ſei ſanft und leicht. Wie ruhig lebet der/ der Gott gehorchet und ihn liebet! Wie groß iſt der vor Gott/ der demuͤtig iſt/ der keine Ehre verlanget/ und gern bleibet/ worzu Gott ihn gemacht hat/ der ihn auch auf Erden groß machen kan. Wie leicht gehet der/ der ge- nuͤglich iſt/ und in dieſer Wallfart nicht nach vielem zeitlichen Plunder trachtet: und er hat dannoch von Gott/ als Vattern/ die Notturft des Lebens. Es kan ihn auch der Segen des HErꝛn/ ohn ſeine Muͤ- he/ reich machen. Er hat geſunden Leib/ den andere verhuren und verſauffen/ und ein gutes Gewiſſen; kan allemal froͤlich ſter- ben; iſt ſchon ſeelig in der Hoffnung/ und ſte- het bei Gott in Gnaden. * 17 * Die Kunſt/ reich/ groß und gluͤckſeelig zu werden. JEderman wuͤnſchet/ reich/ groß und und
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Die Kunſt/
Darum ſagt der Sohn Gottes: ſein Joch/
das wir auf uns nehmen ſollen/ ſei ſanft
und leicht. Wie ruhig lebet der/ der Gott
gehorchet und ihn liebet! Wie groß iſt der
vor Gott/ der demuͤtig iſt/ der keine Ehre
verlanget/ und gern bleibet/ worzu Gott ihn
gemacht hat/ der ihn auch auf Erden groß
machen kan. Wie leicht gehet der/ der ge-
nuͤglich iſt/ und in dieſer Wallfart nicht
nach vielem zeitlichen Plunder trachtet:
und er hat dannoch von Gott/ als Vattern/
die Notturft des Lebens. Es kan ihn auch
der Segen des HErꝛn/ ohn ſeine Muͤ-
he/ reich machen. Er hat geſunden Leib/
den andere verhuren und verſauffen/ und
ein gutes Gewiſſen; kan allemal froͤlich ſter-
ben; iſt ſchon ſeelig in der Hoffnung/ und ſte-
het bei Gott in Gnaden.
* 17 *
Die Kunſt/ reich/ groß und
gluͤckſeelig zu werden.
JEderman wuͤnſchet/ reich/ groß und
gluͤckſeelig zu werden. Lernet
doch dieſe Kunſt/ aus Gottes Er-
kentnis. Gott/ iſt Alles in allem. Jn
Gott und allein von Gott iſt und kommt
alles was du hoch achteſt/ liebeſt/ wuͤnſcheſt
und
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