Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

Bild:
<< vorherige Seite
Bona. iam sua. norint. agricolae.
Nun soll sich der Feldmann laben
mit der Erden reichen Gaben.

Ferner eine fröliche Jagt bey einem lustigen Gehöltze/ mit
der Schrifft:

Jaculemue. spicula. Pacis.
Forthin wollen nur zum jagen
wir in Frieden Waffen tragen.

Es waren auch in einer Länderey etliche Vestungen/ mit
Gräben/ Brustwehrn und Wachten wol versehen/ zuschau-
en/ und darbey diese Schrifft:

Robur. tutela. quietis.
Soll der Fried in Frieden sitzen
müssen jhn die Waffen schützen. u.a.m
120.

Die Nymfe Noris hatte in der Stadt dem Herrn
Mahlhalter/ und seinen hochansehlichen Gästen zu Ehren/
die Strassen und das Thor/ wordurch man hinaus ziehen
muste/ mit schönen Festinen/ Fahnen und Gebäume behän-
gen und bestecken/ auch die Wege vor der Stadt mit Spiel-
und Kaufkrämen/ auch Eßwahren/ gleich als auf einem
Jahrmarkt/ feyerlich besetzen lassen Ihme selber dem Hertzo-
gen von Filama/ schickete sie einen schönen und wolgeputzten
* Nürnb.
Patritien
geschahe d.
4. Jul. An.
1650.
Tropp von fünfzig Jungen von Adel/ jhren Söhnen/ *
vor das Haus/ welche jhn in ansehlicher Folge hinausbe-
gleiteten/ und folgends bey dem Freudenmahl als Truch-
sessen aufwarteten. Worauf alsbald auch die Gäste erschie-
nen; und nach dem man sich etwas auf dem Platz erspa-
zieret/ und alle Bereitschaften wol besehen/ ward ein jeder
an seinen gehörigen Ort zur Tafel eingewiesen.

121.

Ander grossen Tafel in der Mittelhütten/ welche
in eine halbe Rundung gestellet ware/ sassen die sämtlichen
der Cronen und deß Reichs Botschaften und Abgesandte
Die Nebenhütte zur Rechten bewirtete die Fürsten/ und

Her-
Bona. iam sua. norint. agricolæ.
Nun ſoll ſich der Feldmann laben
mit der Erden reichen Gaben.

Ferner eine froͤliche Jagt bey einem luſtigen Gehoͤltze/ mit
der Schrifft:

Jaculemue. spicula. Pacis.
Forthin wollen nur zum jagen
wir in Frieden Waffen tragen.

Es waren auch in einer Laͤnderey etliche Veſtungen/ mit
Graͤben/ Bruſtwehrn und Wachten wol verſehen/ zuſchau-
en/ und darbey dieſe Schrifft:

Robur. tutela. quietis.
Soll der Fried in Frieden ſitzen
muͤſſen jhn die Waffen ſchuͤtzen. u.a.m
120.

Die Nymfe Noris hatte in der Stadt dem Herꝛn
Mahlhalter/ und ſeinen hochanſehlichen Gaͤſten zu Ehren/
die Straſſen und das Thor/ wordurch man hinaus ziehen
muſte/ mit ſchoͤnen Feſtinen/ Fahnen und Gebaͤume behaͤn-
gen und beſtecken/ auch die Wege vor der Stadt mit Spiel-
und Kaufkraͤmen/ auch Eßwahren/ gleich als auf einem
Jahrmarkt/ feyerlich beſetzen laſſen Ihme ſelber dem Hertzo-
gen von Filama/ ſchickete ſie einen ſchoͤnen und wolgeputzten
* Nuͤrnb.
Patritien
geſchahe d.
4. Jul. An.
1650.
Tropp von fuͤnfzig Jungen von Adel/ jhren Soͤhnen/ *
vor das Haus/ welche jhn in anſehlicher Folge hinausbe-
gleiteten/ und folgends bey dem Freudenmahl als Truch-
ſeſſen aufwarteten. Worauf alsbald auch die Gaͤſte erſchie-
nen; und nach dem man ſich etwas auf dem Platz erſpa-
zieret/ und alle Bereitſchaften wol beſehen/ ward ein jeder
an ſeinen gehoͤrigen Ort zur Tafel eingewieſen.

121.

Ander groſſen Tafel in der Mittelhuͤtten/ welche
in eine halbe Rundung geſtellet ware/ ſaſſen die ſaͤmtlichen
der Cronen und deß Reichs Botſchaften und Abgeſandte
Die Nebenhuͤtte zur Rechten bewirtete die Fuͤrſten/ und

Her-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0180" n="124"/>
          <quote><hi rendition="#c"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Bona. iam sua. norint. agricolæ.</hi></hi></hi><lb/>
Nun &#x017F;oll &#x017F;ich der Feldmann laben<lb/>
mit der Erden reichen Gaben.</quote><lb/>
          <p>Ferner eine fro&#x0364;liche Jagt bey einem lu&#x017F;tigen Geho&#x0364;ltze/ mit<lb/>
der Schrifft:</p><lb/>
          <quote><hi rendition="#c"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Jaculemue. spicula. Pacis.</hi></hi></hi><lb/>
Forthin wollen nur zum jagen<lb/>
wir in Frieden Waffen tragen.</quote><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">E</hi>s waren auch in einer La&#x0364;nderey etliche Ve&#x017F;tungen/ mit<lb/>
Gra&#x0364;ben/ Bru&#x017F;twehrn und Wachten wol ver&#x017F;ehen/ zu&#x017F;chau-<lb/>
en/ und darbey die&#x017F;e Schrifft:</p><lb/>
          <quote><hi rendition="#c"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Robur. tutela. quietis.</hi></hi></hi><lb/>
Soll der Fried in Frieden &#x017F;itzen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en jhn die Waffen &#x017F;chu&#x0364;tzen. u.a.m</quote>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>120.</head><lb/>
          <p>Die Nymfe <hi rendition="#fr">Noris</hi> hatte in der Stadt dem Her&#xA75B;n<lb/>
Mahlhalter/ und &#x017F;einen hochan&#x017F;ehlichen Ga&#x0364;&#x017F;ten zu <hi rendition="#fr">E</hi>hren/<lb/>
die Stra&#x017F;&#x017F;en und das Thor/ wordurch man hinaus ziehen<lb/>
mu&#x017F;te/ mit &#x017F;cho&#x0364;nen Fe&#x017F;tinen/ Fahnen <choice><sic>nnd</sic><corr>und</corr></choice> Geba&#x0364;ume beha&#x0364;n-<lb/>
gen und be&#x017F;tecken/ auch die Wege vor der Stadt mit Spiel-<lb/>
und Kaufkra&#x0364;men/ auch <hi rendition="#fr">E</hi>ßwahren/ gleich als auf einem<lb/>
Jahrmarkt/ feyerlich be&#x017F;etzen la&#x017F;&#x017F;en Ihme &#x017F;elber dem Hertzo-<lb/>
gen von <hi rendition="#fr">Filama</hi>/ &#x017F;chickete &#x017F;ie einen &#x017F;cho&#x0364;nen und wolgeputzten<lb/><note place="left">* Nu&#x0364;rnb.<lb/>
Patritien<lb/>
ge&#x017F;chahe <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">d.</hi></hi><lb/>
4. Jul. <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">n.</hi></hi><lb/>
1650.</note>Tropp von fu&#x0364;nfzig Jungen von Adel/ jhren So&#x0364;hnen/ *<lb/>
vor das Haus/ welche jhn in an&#x017F;ehlicher Folge hinausbe-<lb/>
gleiteten/ und folgends bey dem Freudenmahl als Truch-<lb/>
&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en aufwarteten. Worauf alsbald auch die Ga&#x0364;&#x017F;te er&#x017F;chie-<lb/>
nen; und nach dem man &#x017F;ich etwas auf dem Platz er&#x017F;pa-<lb/>
zieret/ und alle Bereit&#x017F;chaften wol be&#x017F;ehen/ ward ein jeder<lb/>
an &#x017F;einen geho&#x0364;rigen Ort zur Tafel eingewie&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>121.</head><lb/>
          <p>Ander gro&#x017F;&#x017F;en Tafel in der Mittelhu&#x0364;tten/ welche<lb/>
in eine halbe Rundung ge&#x017F;tellet ware/ &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en die &#x017F;a&#x0364;mtlichen<lb/>
der Cronen und deß Reichs Bot&#x017F;chaften und Abge&#x017F;andte<lb/>
Die Nebenhu&#x0364;tte zur Rechten bewirtete die Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Her-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[124/0180] Bona. iam sua. norint. agricolæ. Nun ſoll ſich der Feldmann laben mit der Erden reichen Gaben. Ferner eine froͤliche Jagt bey einem luſtigen Gehoͤltze/ mit der Schrifft: Jaculemue. spicula. Pacis. Forthin wollen nur zum jagen wir in Frieden Waffen tragen. Es waren auch in einer Laͤnderey etliche Veſtungen/ mit Graͤben/ Bruſtwehrn und Wachten wol verſehen/ zuſchau- en/ und darbey dieſe Schrifft: Robur. tutela. quietis. Soll der Fried in Frieden ſitzen muͤſſen jhn die Waffen ſchuͤtzen. u.a.m 120. Die Nymfe Noris hatte in der Stadt dem Herꝛn Mahlhalter/ und ſeinen hochanſehlichen Gaͤſten zu Ehren/ die Straſſen und das Thor/ wordurch man hinaus ziehen muſte/ mit ſchoͤnen Feſtinen/ Fahnen und Gebaͤume behaͤn- gen und beſtecken/ auch die Wege vor der Stadt mit Spiel- und Kaufkraͤmen/ auch Eßwahren/ gleich als auf einem Jahrmarkt/ feyerlich beſetzen laſſen Ihme ſelber dem Hertzo- gen von Filama/ ſchickete ſie einen ſchoͤnen und wolgeputzten Tropp von fuͤnfzig Jungen von Adel/ jhren Soͤhnen/ * vor das Haus/ welche jhn in anſehlicher Folge hinausbe- gleiteten/ und folgends bey dem Freudenmahl als Truch- ſeſſen aufwarteten. Worauf alsbald auch die Gaͤſte erſchie- nen; und nach dem man ſich etwas auf dem Platz erſpa- zieret/ und alle Bereitſchaften wol beſehen/ ward ein jeder an ſeinen gehoͤrigen Ort zur Tafel eingewieſen. * Nuͤrnb. Patritien geſchahe d. 4. Jul. An. 1650. 121. Ander groſſen Tafel in der Mittelhuͤtten/ welche in eine halbe Rundung geſtellet ware/ ſaſſen die ſaͤmtlichen der Cronen und deß Reichs Botſchaften und Abgeſandte Die Nebenhuͤtte zur Rechten bewirtete die Fuͤrſten/ und Her-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/180
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/180>, abgerufen am 21.12.2024.