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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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Bey jhme stunde die Hochzeitgöttin und Gemahlin Jupi-
ters/ die Juno/ eine Brautfakel in der Hand haltend/ samt
der Schrifft:

Mitt am. post. taedia. taedas.
Nun soll/ nach dem Kriegesschmauchen/
meine Hochzeitfakel rauchen.
117.

Nach dieser ware zu sehen ein Löw/ mit aufgereck-
ten Patten/ in der einen Hand ein Schwerd/ in der andern
einen Oelzweig haltend/ mit dem Beywort:

Ob. pacem. robora. belli.
Daß der Friede möchte siegen/
ließ ich meine Klauen kriegen.

Bey jhme stunde die Göttin der Sinnkünste Pallas/ die
nach abgenommenem Lorbeerkrantz jhren Helm mit Oliven-
laub krönete; die Ausdeutung gabe diese Unterschrifft:

Nunc. cedat. laurea. olivo.
Lorbeern weichet den Oliven/
lasst die Friedenskünste trieffen.

Hierauf folgete ein Han/ den Hals zum schreyen ausstreckend
und gen Himmel sehend/ mit dem Beywort:

Vocem. lucis. natalibus. addo.
Meine Stimme stimmt mit ein
zu deß Friedens Tagesschein.

Neben jhm stunde die Nachtgöttin Luna/ aus deren Ro-
ckes Schwärtze der Mond und die Sternen goldgläntzend
hervorblinketen; jhr Beywort ware:

Tristes. cispello. lumine. noctes.
Friede blickt als Mondesschein/
durch die Kriegesnacht herein.
118.

Diese sechse auf die 3 Cronen absehend/ wurden auf
die Haubttafel in der Mittelhütte gesetzet; die vier übrigen
aber auf die Nebentafeln/ und zwar auf die eine ein Pfau/ der
seine Spiegelfedern ausbreitete/ mit der Schrifft:

Also

Bey jhme ſtunde die Hochzeitgoͤttin und Gemahlin Jupi-
ters/ die Juno/ eine Brautfakel in der Hand haltend/ ſamt
der Schrifft:

Mitt am. post. tædia. tædas.
Nun ſoll/ nach dem Kriegesſchmauchen/
meine Hochzeitfakel rauchen.
117.

Nach dieſer ware zu ſehen ein Loͤw/ mit aufgereck-
ten Patten/ in der einen Hand ein Schwerd/ in der andern
einen Oelzweig haltend/ mit dem Beywort:

Ob. pacem. robora. belli.
Daß der Friede moͤchte ſiegen/
ließ ich meine Klauen kriegen.

Bey jhme ſtunde die Goͤttin der Sinnkuͤnſte Pallas/ die
nach abgenommenem Lorbeerkrantz jhren Helm mit Oliven-
laub kroͤnete; die Ausdeutung gabe dieſe Unterſchrifft:

Nunc. cedat. laurea. olivo.
Lorbeern weichet den Oliven/
laſſt die Friedenskuͤnſte trieffen.

Hierauf folgete ein Han/ den Hals zum ſchreyen ausſtreckend
und gen Himmel ſehend/ mit dem Beywort:

Vocem. lucis. natalibus. addo.
Meine Stimme ſtimmt mit ein
zu deß Friedens Tagesſchein.

Neben jhm ſtunde die Nachtgoͤttin Luna/ aus deren Ro-
ckes Schwaͤrtze der Mond und die Sternen goldglaͤntzend
hervorblinketen; jhr Beywort ware:

Tristes. cispello. lumine. noctes.
Friede blickt als Mondesſchein/
durch die Kriegesnacht herein.
118.

Dieſe ſechſe auf die 3 Cronen abſehend/ wurdẽ auf
die Haubttafel in der Mittelhuͤtte geſetzet; die vier übrigen
aber auf die Nebentafeln/ und zwar auf die eine ein Pfau/ der
ſeine Spiegelfedern ausbreitete/ mit der Schrifft:

Alſo
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[122/0178] Bey jhme ſtunde die Hochzeitgoͤttin und Gemahlin Jupi- ters/ die Juno/ eine Brautfakel in der Hand haltend/ ſamt der Schrifft: Mitt am. post. tædia. tædas. Nun ſoll/ nach dem Kriegesſchmauchen/ meine Hochzeitfakel rauchen. 117. Nach dieſer ware zu ſehen ein Loͤw/ mit aufgereck- ten Patten/ in der einen Hand ein Schwerd/ in der andern einen Oelzweig haltend/ mit dem Beywort: Ob. pacem. robora. belli. Daß der Friede moͤchte ſiegen/ ließ ich meine Klauen kriegen. Bey jhme ſtunde die Goͤttin der Sinnkuͤnſte Pallas/ die nach abgenommenem Lorbeerkrantz jhren Helm mit Oliven- laub kroͤnete; die Ausdeutung gabe dieſe Unterſchrifft: Nunc. cedat. laurea. olivo. Lorbeern weichet den Oliven/ laſſt die Friedenskuͤnſte trieffen. Hierauf folgete ein Han/ den Hals zum ſchreyen ausſtreckend und gen Himmel ſehend/ mit dem Beywort: Vocem. lucis. natalibus. addo. Meine Stimme ſtimmt mit ein zu deß Friedens Tagesſchein. Neben jhm ſtunde die Nachtgoͤttin Luna/ aus deren Ro- ckes Schwaͤrtze der Mond und die Sternen goldglaͤntzend hervorblinketen; jhr Beywort ware: Tristes. cispello. lumine. noctes. Friede blickt als Mondesſchein/ durch die Kriegesnacht herein. 118. Dieſe ſechſe auf die 3 Cronen abſehend/ wurdẽ auf die Haubttafel in der Mittelhuͤtte geſetzet; die vier übrigen aber auf die Nebentafeln/ und zwar auf die eine ein Pfau/ der ſeine Spiegelfedern ausbreitete/ mit der Schrifft: Alſo

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/178>, abgerufen am 21.11.2024.